1. Die Krönung

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Die Sonne geht auf.
Die ersten Sonnenstrahlen fallen auf das Tal.
Das grüne Gras neigt sich leicht in der Morgenbrise. Das erste Zwitschern der Vögel ertönt. Die Dörfer erwachen langsam zum Leben. Und es ist einfach friedlich -

Zelda blickte von ihrem Zimmerfenster auf Hyrule Stadt und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie fühlte sich so unbeschwert, so glücklich, wenn sie sah, wie ihr Hyrule endlich Frieden fand.
Heute ist der Tag an dem Zelda zur Königin gekrönt wird. Die ganze Nacht rekelte sie sich in ihrem Bett umher. Sie konnte einfach nicht schlafen. Ständig stellte sie sich Fragen, ob sie gut genug war. Ob sie Hyrule wirklich beschützen könne. Sie zerbrach sich den Kopf darüber. Doch sie war die letzte, die das königliche Blut in sich trug. Sie war die Prinzessin.

Auf einmal flog die Tür von Zelda's Gemach auf und drei Dienstmädchen mit einem wunderschönen Kleid betraten den Raum. Sie hatten auch Frisier-und Schmink Utensilien, sowie glänzenden Schmuck dabei. Es war das Krönungskleid ihrer Mutter.
"Eure Majestät", sagte eines der Mädchen. "Sind sie soweit? Können wir sie für die Krönung zurecht machen?"
Doch das nahm Zelda nur halb wahr. Sanft strich sie über das blaue Kleid mit dem roten Schleier. Es war mit leichten Vergoldungen bestickt und hatte einen weißen Pelzkragen. Es war das schönste Kleid, was sie je gesehen hatte. Und es war eine Erinnerung an ihre geliebte Mutter. Zelda dachte viel an sie. Fast jeden Tag. Doch sie erinnerte sich in dem Moment, dass ihre Mutter ihr einmal sagte, welch eine kluge und tüchtige Frau aus ihr werden würde. Das verschaffe ihr neuen Mut. Sie atmete tief aus und sah die Dienstmädchen entschlossen an, die geduldig auf ihre Antwort warteten.
"Ja. Ich bin soweit."

In Hateno gingen gerade langsam alle Türen auf. Das Knacken der Schlösser erklingte. Müde aussehende Hylianer schlürften nach draußen an die frische Luft. Sie begannen sofort ihre Pferde und Kutschen für den großen Tag vorzubereiten. Alle waren zur Krönung eingeladen. Mit alle waren natürlich auch die Zoras, Gerudo, Goronen und die Orni gemeint. Und auch Link.
An diesem Morgen stand er schon früh auf. Er freute sich sehr Zelda wieder zu sehen. Sie hatten sie Monate lang nicht gesehen. Eigentlich hatten sie beschlossen, gemeinsam auf Hyrule aufzupassen, jedoch funktionierte das nicht. Das Volk brauchte einen Herrscher. Und Link war DER Held. Der, der Hyrule zusammen mit der Prinzessin gerettet hatte, aber am Ende des Tages, war er nur ein einfacher Bürger. Das passte einfach nicht. Also beschlossen sie getrennte Wege zugehen, auch wenn es schwer war. Und Zelda's Leibwächter war er längst auch nicht mehr. Manchmal wünschte er sich aber, er wäre es noch. Noch nicht lange hatte Zelda ihre Einstellung gegenüber Link geändert. Seitdem waren sie gute Freunde geworden. Freunde. Wie sich das anhört... zumindest für ihn.
Darüber dachte er nach, als er an seinem Küchentisch saß, langsam seinen Reisbrei aß und nebenbei seinen Kopf abstürzte. Er war schon immer sehr schüchtern, was zur Folge hatte, dass er wenig sprach. Dies plagte ihn schon seit seiner Kindheit. Schon damals war er oft der Außenseiter. Er erinnerte sich gut an den Tag, als er beim Rittertraining nicht gewann. Sofort stiegen ihm die Tränen in die Augen und alle anderen Jungs lachten ihn aus. Schwächling! Mädchen! Heulsuse! Dummkopf! Die Stimme der Kinder dröhnten ihm im Kopf. Als er nach Hause kam, packte sein Vater ihn am Arm und sagte ihm, dass ein echter, mutiger Mann niemals weinen würde. Niemals. Er würde nie aufgeben und immer weiter kämpfen.
Von da an, weinte Link nie wieder. Er wollte seinen Vater nie enttäuschen.
Nach einer Weile, stand er auf und ging nach draußen zum Stall von Epona. Die Sonne schien an diesem Morgen ziemlich stark und ließ den kleinen See an Links Haus leuchten und glitzern.
"Hast du Lust auf einen Ausritt?", fragte er sein Pferd und tätschelte es, als sei es ein Baby. Epona wierte, als habe sie ihn verstanden. Nach kurzem Satteln schwung sich Link auf Eponas Rücken und ritt über die kleine Brücke über dem See, aus Hateno geradewegs in Richtung Schloss Hyrule.

Aufgeregt wartete Zelda darauf, dass die Krönung losging. Sie wibbte von einem Bein auf das andere und knabberte an ihrer Unterlippe. Langsam sah sie um die Ecke der Säule des Balkons. Es waren schon einige Leute da und warteten gebannt darauf, dass Zelda erscheint. Schnell durchflog sie die Reihen von Menschen auf der Suche nach einer bestimmten Person. Link.
Heute würde sie ihn vielleicht wieder sehen und das machte ihr eine Gänsehaut. Sie wusste nicht, ob er kommen würde. Bei dem Gedanken, dass er vielleicht irgendwo in der Menschenmenge war, machte ihr einen Kloß im Hals. Warum, wusste sie auch nicht so Recht.
"Eure Hoheit." Der königliche Beamte Véron stand hinter ihr und schaute sie ungeduldig an. "Kann es jetzt losgehen? Sie warten auf euch." Zelda schaute noch einmal auf die Schar von Hylianern. Sie hatte ein ungutes Gefühl und war warnsinnig aufgeregt, was Véron scheinbar spürte. Sanft legte er ihr seine Hand auf die Schulter. Zelda drehte sich überrascht um. "Keine Angst. Es wird alles gut. Ihr werdet eine wunderbare Königin sein." Er lächelte sie schief an, was Zelda auch erwiderte. Véron war erst eine Woche der Beamte von Zelda. Doch er erwies sich als sehr freundlich und fürsorglich, was sie momentan gut gebrauchen konnte. Er war ein guter Beamte.
"Danke, Véron." Somit zog sie den Vorgang beiseite und betrat den großen Balkon. Sofort schrien die Leute auf und jubelten ihr zu. Die Sonne schien heller, als je zuvor was die Stadt in ein goldenes Licht tauchte.
Zelda's Kniee zitterten vor Aufregung. Sie dachte an ihre Mutter, die ebenfalls einmal hier stand. Sicher war sie auch so aufgeregt, wie sie. Zelda atmete tief ein und zwang sich zu einem dauerhaften Lächeln. Die Menschen jubelten ununterbrochen und solange nichts geschah, würde sich das auch nicht ändern. Zelda ließ ihren Blick durch die Menge schweifen, wobei sie viele vertraure Gesichter erkennen konnte. Da war Teba der Ornikrieger und sogar Pura die Wissenschaftlerin aus dem Hateno Institut. Sofort fühlte sie sich besser. Doch dann machte ihr Herz, was sowieso schon rasend schlug, einen Sprung. Sie entdeckte Link in der vorletzten Reihe. Er hatte sie die ganze Zeit angesehen und lächelte, als sie ihn erblickte. Unwillkürlich änderte sich Zelda's künstliches Lächeln in ein 100% echtes Lächeln voller Freude. Sie war so froh, dass er da war. Die Welt schien sich in dem Moment nur um ihn zu drehen. Alles um ihn herum verschwamm für Zelda. Sie konnte ihren Blick nicht von ihm lassen. Er war der Einzige, dem sie voll und ganz vertraute. Aber, war er schon immer so gutaussehend?
Plötzlich ertönte der laute Klang der Trompeten, die die königliche Hymne spielten. Zelda erschrak und war gedanklich wieder bei ihrer Krönung. Das Jubeln verstummte augenblicklich.
Véron ergriff das Word.
"Wir haben uns heute hier versammelt, um die Krönung von Prinzessin und hohen Priesterin Zelda von Hyrule zu feiern. Und ab heute ist sie die Königin unseres Reiches." Das Jubeln ertönte wieder.
Nach einer kurzen Pause brachte ein Diener ein goldenes, wunderschönens Stück puren Prunkes. Es war die Krone.
Zelda's Herz begann wieder zu hämmern und sie knieete sich langsam auf den Boden. Der Diener gab Véron die Krone.
Dieser atmete einmal tief durch und Zelda ebenfalls. Sie schloss die Augen.
Er setzte ihr vorsichtig die Krone auf den Kopf. Die Ränder des kostbaren Kopfschmucks drückten sich in Zelda's hellblonden Haare. Sie stand auf und das Gejubel ertönte lauter, als zuvor. Männer schmissen ihre Hüte in die Luft, sodass sie fast mit dem Balkon auf einer Höhe waren.
Zelda's Kniee zitterten immer noch gewaltig, doch es fühlte sich gut an. Jetzt war sie die Königin. Und würde niemals ihr Volk enttäuschen.

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Das erste Kapitel meiner Story 💙
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