16. Ein sicheres Lager

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Zelda's POV:

Die helle Sonne des Gerudotals erreichte uns. Ich spürte wie mein Gesicht immer wärmer wurde und ich atmete erleichtert aus. Aufgrund der hellen Sonne konnte ich nicht allzuviel erkennen. Der sandige Wind, der meine Beine streifte veriet mir aber, dass wir auf alle Fälle immer noch in Gerudo waren. Wir mussten einige Meter weiter unten von unserem Startpunkt sein, das stand fest.

Als meine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten, konnte ich ein kleines Lager ein paar Meter vor uns erkennen. Es bestand aus kleinen Zelten mit rotem Stoff, einerm kleinen eingezäunten Platz, wo 3 Pferde an einem Pflog gebunden waren und einer Kochstelle in der Mitte.

Hinter mir erschiern Link, gefolgt von den Goronen die immer wieder versuchten einen Blick auf Links leuchtende Brust zu erhaschen.

"Dort vorne ist das Lager von Tauro und seinen Kollegen. Sie sind bestimmt heilfroh euch zu sehen.", sagte einer der Goronen und zeigte auf das kleine rote Camp.

Link und ich gingen vorraus. Ich sah ein paar Male zu ihm herüber, doch er schaute nur starr gerade aus. Er musste bestimmt noch aufgewühlt sein von alledem was uns passiert ist...doch irgendwie wünschte ich mir etwas mehr Aufmerksamkeit von ihm.

Tauro hatte uns sofort gesehen und stürzte aus einem Zelt. Er rief seine Kollegen, die von dem Kochtopf in der Mitte aufsahen und alles stehen und liegen ließen. Alle drei rannten auf uns zu, total aufgebracht.

"Euch geht es gut! Wir sind froh, dass es euch gut geht, meine Königin!" Tauro kniete sich vor mich, doch ich gab ihm zu verstehen, dass er sich nicht verbeugen musste. Er schaute auch zu Link und klopfte ihm auf die Schulter.

****

Es dämmerte. Die Sonne wurde immer blasser und oranger, sodass die großen sandigen Berge von Gerudo aussahen, als würden sie brennen. Wir setzen uns allesamt an die Kochstelle in der Mitte des Lagers. Der Geruch von Fischsuppe erfüllte die Luft und mein Margen drehte sich um, vor lauter Hunger. Als ich meine Schüssel bekam zögerte ich nicht, und löffelte die warme Suppe herunter wie ein Bauer. Die Goronen schauten kurz zu mir, taten es mir aber gleich.

"Hat jemand von euch noch ein Spieß Felsenfleich?", flüsterte ein Gorone, der wohlmöglich an seinem Essen mekelte.
Die anderen schüttelten mitleidig den Kopf und wandten sich ihrer Suppe zu.

Ein Blick zu Link verriet mir, dass es ihm schon besser ging. Er aß genüsslich seine Suppe und nahm sich mehrere Male Nachschlag. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.

"So", sagte Tauro letztendlich und stellte seine leere Suppenschüssel beiseite. "Erzählt uns doch mal, was euch dadrinnen wieder fahren ist."
Er schaute von mir zu Link und dann wieder zu mir. Ich räusperte mich, um ihnen die ganze Geschichte zu erzählen.

"Nun, wir waren noch nicht weit in die Höhle fortgeschritten, da entdeckten wir eine seltsame Höhlenmalerei..."

Ich entschloss mich dazu ihnen die gesamte Geschichte zu erzählen, wie wir eine mysteriöse Mumie mit einer grünen Hand darüber entdeckten, der Absturz in die mit Wasser gefüllte Höhle...
Natürlich ließ ich ein paar Sachen weg, zum Beispiel erwähnte ich nicht, dass die Mumie wie Ganondorf aussah...

"Hmm", Tauro schaute lange ins Feuer. "Also das hatte ich nicht erwartet...aber die beiden Soldaten haben allen Anschein nach das selbe Schicksal wie die verschollenen  Bergarbeiter gehabt."

Oh mein Gott! Die Soldaten hatte ich ganz vergessen! Ob Ganondorf sie... getötet hat? Ich sah betreten zu Boden.

"Aber", Links Blick war auf den Boden gerichtet. Sein Gesicht war ganz orange vom Licht des Feuers. "Wenn die Höhle vollkommen eingestürzt ist, kann es die Gestalt unmöglich überlebt haben."

"Wir dachten auch, dass ihr es nicht geschafft habt. Aber wir irrten uns", sagte Rick.
Sein Gesichtsausdruck war kalt und das machte mir eine Gänsehaut.

Einen Moment lang herrschte eine unangenehme Stille. Vielleicht hatte Ganondorf überlebt...vielleicht auch nicht. Nocheinmal traute ich mich nicht in die Höhle, es war viel zu gefährlich. Unsere Waffen kommen nicht gegen ihn an...

"Morgen werden Link und ich zurück ins Schloss reiten.", Link sah ruckartig zu mir. "Wir werden das beobachten. Seid vorsichtig, am besten geht ihr nicht mehr in die Nähe der Höhle." Alle nickten stumm. Ich konnte ihre Besorgnis noch immer spüren, aber es war besser ihnen die Wahrheit zu sagen, als sie in Ungewissheit zu lassen...naja die halbe Wahrheit.

Nach dem Abendessen gingen wir in unsere Zelte. Ich öffnete den Vorhang meines extra größeren Zeltes und schlüpfte hinein. Link's Zelt war genau gegenüber; die Kochstelle trennte unsere Unterschlüpfe.
Er winkte mir zu und schloss den Vohang. Ich lächelte müde, zog meine Kleidung aus und legte mich schlafen. Die weiche Matte mit den vielen Kissen war so gemütlich, dass ich sofort einschlief. Dies war mein erster richtiger Schlaf seit vorgestern und die negativen Gedanken an Ganondorf verflogen augenblicklich.

****

Am nächsten Morgen...

Laute Gespräche, das Schnauben von Pferden und die Vögel weckten mich. Ich war noch so müde, dass ich meine Augen nicht aufmachen wollte, das Licht würde nur noch heller werden. Ein süßlicher Geruch schlich sich durch mein Zelt. Danach folgte der Geruch von gerösteten Nüssen...ich konnte nicht anders, also stand ich ruckartig auf, zog meine trockenen Klamotten an, die ich gestern Abend über eine Leine gelegt habe. Es gab im Zelt, zu meiner Enttäuschung, keinen Spiegel, weshalb ich mir mit den Fingern die kurzen Haare kämmte. Meine altägliche Flechtfrisur ließ ich diesmal sein. 

Ich stieg aus meinem Zelt, dessen Zeltwände von der Sonne ganz heiß waren. Gegenüber öffneten sich die Zeltvorhänge und Link stürmte aus dem Zelt, er rannte auf die Kochstelle zu als, er hätte er einen Monat nicht gefrühstückt. Ich unterdrückte ein Schmunzeln und ging mit schnellen Schritten ebenfalls in Richtung des wunderbaren Geruchs.

Es gab Zuckercrepès mit frischen Erdbeeren, dazu Kakao mit Schlagsahne und geröstete Nüsse.
Ich strahlte, so ein leckeres Frühstück hatte ich lange nicht. Rick rührte in der Kochschüssel um, schaute zu mir hoch und lächelte. "Für die Königin nur das Beste. Ihr mögt doch Crepès?"
"Natürlich", sagte ich triumphierend und
schob mir einige Crepès auf den Teller.

Ich setze mich neben Link, der seinen Teller schon fast geleert hatte. "Guten Morgen", sagte ich. "Hast du gut geschlafen?" Er hatte dunkle Augenringe und er sah insgesamt sehr müde aus.
"Nein, eher weniger." Er rieb sich über die Augen, legte seinen Arm in der Bewegung über meine Schultern und drückte mich an sich. Meine Crépes rutschten fast vom Teller. "Hey!", lachte ich und bockste ihn leicht an den Arm.
"Wie geht es deiner Verletzung?", fragte ich und biss in meinen heißen Crèpes.
Er trug ein neues Hemd, vermutlich von einerm der Bergarbeiter, was locker auf seinen Schultern hing. Das Licht der Wunde war in der prahlen Sonne kaum zu erkennen. "Es ist schon besser." Er schaute gerade aus, als würde er etwas beobachten. "Deine Oberteile lass ich reparieren, wenn wir zu Hause sind", ich leerte meinen Kakao. Er lächlte mich schief an. "Danke"
"Dafür nicht"

Nach dem Frühstück sattelten wir unsere Pferde, den es zum Glück gut ging. Ich zog meine Kaputze über den Kopf, da der Wind wieder anfing stärker zu werden.
Die Bergarbeiter und die Goronen kamen zu uns, als wir losreiten wollten.
"Passt auf euch auf. Achtet darauf, was ich gesagt habe. Und wenn euch etwas auffällt...", ich gestikulierte mit meiner Hand. "...dann sagt sofort Bescheid."
Sie nickten und machten einen ungeschickten Knickser. "Ja, eure Hoheit"

Wir winkten ihnen zum Abschied zu und machten uns auf den Nachhauseweg.
In meinem Kopf spielte sich viel ab. Was als nächstes kommen würde, aber wenn ich zu Link sah wusste ich, dass ich nicht alleine mit meinen Gedanken war.

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