Achte Note

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"Taehyungie aufwachen", werde ich euphorisch von jemandem, der sich auf mich stürzt geweckt. Der Stimme und dem Eigengeruch nach zu Urteilen, kann es sich nur um Jimin handeln. "Noch fünf Minuten", nuschel ich und versuche mich von meinem Rücken auf die Seite zu drehen. Allerdings hindert Jimins Gewicht mich davon. "Nein, steh auf, Jin und Namjoon sind eben wieder gekommen weil sie jemanden abholen mussten und du sollt ihn begrüßen", meint Jimin und steht von mir auf, nur um meine Decke wegzuziehen und mich am Arm versuchend aus dem Bett zu ziehen. "Nagut ich stehe ja auf...", gebe ich mich geschlagen, dabei überlege ich bereits, wenn meine Väter abgeholt haben. Dadurch dass es vielleicht gerade mal halb sieben ist, kann ich nicht klar denken und komme auf Ideen, die nicht stimmen können. Vom Osterhasen bis zu Jungkook war alles dabei. Osterhase ist schließlich unmöglich, da es diesen nicht gibt und Jungkook, weil er am Arsch der Welt lebt. Demnach gehe ich müde, noch immer mit einem müden gesicht Jimin hinterher, welcher mich ins Wohnzimmer führt. Kaum betrete ich das Zimmer werde ich von einem vertrauten Bellen begrüßt und kurz darauf werde ich am Bein schon angesprungen. Direkt werde ich hellwach und Schaue runter zu meinen Füßen, von wo mich mein kleiner süßer Hund hechelnd und Schwanzwedelnd ansieht.

"Yeontannie!", freue ich mich, knie mich zu ihm runter und streichel ihn mehr als Glücklich. Vor einiger Zeit wurde er von einem größeren Hund beim Gassi gehen angegriffen und musste zum Tierarzt. Dort wurde er operiert und blieb einige Tage dort. Umso froher bin ich, dass Yeontan wieder bei mir ist. Gesund und Munter. Einzig und alleine eine kleine Stelle ohne Fell zeugt davon, das er operiert wurde. "Die Tierärztin sagte, dass alles wunderbar verheilt ist und Yeontan die Wunde nichtmehr auflecken oder aufkratzen kann", meinte mein jüngerer Vater und kniet sich zu mir auf den Boden um Yeontan hinterm Ohr zu kraulen. "Und was hältst du davon noch einen Hund zu adoptieren? Die Tierärztin meinte, dort wurde in Hund hingebracht wegen einer Kampfverletzung, aber keiner hat ihn abgeholt. Vermutlich ein Streuner. Und sie meinte, Yeontan hat sich mit dem Streuner wirklich gut verstanden", erklärte mein anderer Vater und zeigte mir ein Bild von einem weißen amerikanischen Eskimo Hund, "Namjoon war direkt in ihn vernarrt und wollte ihn jetzt schon mitnehmen." Darauf ertönt das Scheibenwischer Lachen meines Vaters und das murren meines anderen Vaters. "Warum nicht? So hat Tannie Gesellschaft wenn wir mal kurz nicht da sind und einen Hund mehr zum Kuscheln", meine ich und hebe Yeontan hoch, welcher direkt aufgeregt meine Wange abschleckt. Jimin streichelt Yeontans Kopf und lächelt. Er freut sich auch, wenn er Yeontan streicheln kann oder auch mit auf einen Spaziergang kommt.

"Ja! Wir holen Rapmon! Wir fahren los wenn Taehyung in der schule ist!", bestimmt mein schwarzhaariger Vater und springt fröhlich vom Boden auf. "Namjoon, mach doch langsam. Am ende darf Taehyung den Namen aussuchen", lacht der ältere. Lachend stehe ich mit Yeontan auf dem Arm auf und trage ihn in mein Zimmer. Meine Väter werden jetzt sicherlich lange diskutieren und Jimin und ich müssen uns noch für die Schule fertig machen. "Ich mag Namjoon Hyung und Jin Hyung", meint Jimin als er sich aufs Bett setzt, wo ich auch Yeontan absetze. Mein Hund schnüffelt erstmal mein Bett ab, da es auch noch nach Jimin riecht, ehe er sich auf eines meiner Kissen liegt. "Ja die beiden sind wirklich tolle Eltern", meinte ich und hole die Schuluniformen von Jimin und mir. Bevor wir gestern die Filme geschaut haben, haben wir uns bequeme Sachen angezogen. "Ich habe keine Lust auf Schule", schmollt Jimin und lässt sich ganz aufs Bett fallen. Einen Arm streckt er nach dem kleinen Fellhaufen aus um diesen zu streicheln. "Vielleicht kommt Yoongi zur Schule, dann kannst du ihn ansprechen", meine ich, während ich mit bereits die Uniform anziehe. An sich ist es jetzt schon ziemlich unnötig, aber ich möchte gleich noch mit Yeontan rausgehen und dann ruft womöglich Jungkook schon an. "Da fällt mir ein. Gestern hat mein Seelenverwandter mich per Gesang Kontaktiert und wir haben so miteinander geredet", erzähle ich, als ich meine Hose schließe. "Ich weiß. Ich war da kurz wach gewesen. Du hast dann noch mit ihm telefoniert, oder?", fragt Jimin und schaut mich an. "Ja genau. Er möchte um 8 nochmal anrufen", antworte ich und knöpfe das Hemd zu. "Er ruft jetzt schon an", meint Jimin und hält mir mein Handy hin. Ich nehme es entgegen und hebe den anruf an. "Jungkook, ich dachte du wolltest erst spä-", ich konnte den Satz nicht fertig aussprechen, da werde ich schon von einem lauten Schlurzen unterbrochen. "Jungkookie? Was ist los?", frage ich direkt besorgt.
"Ich... Ich will das nicht mehr", schlurzt er durch den Hörer, "Aus meiner Klasse werden die Immer schimmer und ich will nur noch aus der Schule raus." "Hey, Jungkookie, was ist den passiert?", frage ich, habe das verlangen ihn in den Arm zu nehmen und zu trösten. Doch leider lebt er in Amerika und ich hier in Korea. Es nervt, dass wir so weit weg leben und ich nicht so einfach zu ihm kommen kann.

"Die ärgern mich weil ich dich habe. Also eine Seelenverwandtschaft. Die haben mich in den Toiletten eingesperrt und nach sport meine Klamotten geklaut", schnieft Jungkook während ich im Hintergrund leises Wellenrauschen höre, "Und kurz vor der letzte Stunde haben mich einige in eine Ecke gedrängt und verprügelt. Ich habe mich gewehrt aber ich war alleine gegen die fünf und wurde als einziges von der Schule verwiesen, weil die anderen eine Lüge aufgetischt haben. Ich habe keine Ahnung wie ich das meinen Eltern erklären soll. Ich will einfach nur noch zu dir."

Music  ♪Taekook♪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt