No High Heels

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Cat's View: 

Während ich noch damit beschäftigt war meinen aufkeimenden Ärger zu verstehen, sah ich wie Steve auf mich zukam. Was für eine willkommene Abwechslung. Ich lächelte ihm schon von weitem zu und winkte. Vermutlich ein wenig überschwänglich, nahm ich an. 

"Hey", Steve grinste mich an und ich musste unwillkürlich zurück grinsen. Unser Têtê à têtê von heute Nachmittag kam mir wieder in den Sinn und ich beschloss den Abend einfach zu geniessen. Auch wenn meine Hosen sich anfühlten als wären sie mir auf den Leib geschneidert worden, fühlte ich mich nicht schlecht. Das half bestimmt. Denn eine Frau die sich wohl in ihrem Körper fühlte, strahlte das auch aus. 

"Hey, der Champagner heute Nachmittag hat dir wohl nicht so zugesetzt wie mir", ich lachte laut als er mit den Augenbrauen wackelte und mir ins Ohr flüsterte: "Wenn mir der Alkohol so zugesetzt hätte, wärst du schon lange auf dem Rücken gelegen". 

Der Schluck meines Drinks wollte sich wieder einen Weg nach oben bahnen. Ich hustete und hatte vermutlich einen knallroten Kopf. War das jetzt gerade ernst gemeint? 

Ich hörte Heath neben mir schnauben und drehte mich verdutzt um. Stimmt, sie stand ja immer noch direkt neben mir an der Bar und schien uns zu beobachten. Eine ihrer schwarzen Augenbrauen waren spöttisch nach oben gezogen und sie blickte Steve lächelnd an. 

"Hast wohl deinen Sprüchen noch kein Update gegönnt was?". 

Steve blickte sie nun ebenfalls spöttisch an und zuckte bloss mit den Schultern. 

"Jeder hat seine eigenen Wege". 

Wie ich das nun verstehen musste, wusste ich nicht. 

"Soll ich dir noch was bestellen?", er deutete auf meinen leeren Drink und ich bemerkte verdutzt das ich diesen in aller Eile hinuntergekippt hatte. Melody sei Dank. 

Mein Blick huschte wieder zur anderen Seite des Clubs, Logan stand immer noch dort und nippte an seinem Drink während Melody auf ihn einredete. Er sah verdammt heiss aus in seinem dunkeln Shirt und den Jeans, die seinen Knackarsch betonten. 

"Starrst du gerade meinen Bruder an?", flüsterte mir Heath von hinten ins Ohr und ich erstarrte kurz. Ich musste mir echt mehr Mühe geben meine Blicke zu kontrollieren.

"Klar, ich nehme gerne noch so einen", ich gab Steve ein Zeichen das ich seine Frage von vorhin gehört hatte und lehnte mich leicht an Heath. 

"Versuchst du gerade du überspielen das du kein Alkohol trinkst?", flüsterte ich zurück und spürte wie sie sich hinter mir versteifte. 

"Wer trinkt kein Alkohol?", Jess schrie fast, da die Musik immer lauter zu werden schien. 

Ich nickte bloss zu Heath rüber, die nun in aller Unschuld an ihrem Virgin Getränk nippte und dabei uns beide ignorierte. 

Jess Augen wurden immer grösser, als sie verstand auf was ich da anspielte. 

Direkt ins Schwarze getroffen würde ich sagen. 

Das sich Jess nicht unauffällig benehmen konnte, bewies ihre nächste Handlung, als sie uns beide auf die Tanzfläche zog. Heath konnte gerade noch Ihr Getränk abstellen und in der nächsten Sekunde befanden wir uns in der Mitte der Tanzfläche. 

Der Beat fuhr durch meinen Körper und Jess lachte laut. Sie schien sich sehr über die Nachricht zu freuen, auch wenn sie ihr Baby verloren hatte. Ich bewunderte diese Frau mit ihrer positiven Natur und ihrem grossen Lachen. Sie schien das Geschehene schneller verarbeiten zu können als ich damals. 

Mit einem Blick auf Heath die wie wild auf und ab hüpfte, sah ich das ihre High Heels es gar nicht bis auf die Tanzfläche geschafft hatten. Eine Welle der Emotionen überspülte mich, als mir bewusst wurde wo ich war. Nicht in einer High Society Welt in der ich jederzeit perfekt sein musste, sondern in meiner kleinen Stadt in der ich aufgewachsen war und in der meine zwei besten Freundinnen auf der Welt mit mir die Tanzfläche unsicher machten. Heaths blosse Füsse brachten mich erst recht zum Lachen. Heath würde immer Heath bleiben, ob verlobt, verheiratet oder Mutter. 

Endlich fühlte ich wie ich angekommen war und die Emotionen waren aufwühlender als gedacht. 

"Ich lieeeebe euch Leute", kreischte Heath und drückte uns an sich. "Und ich werde heiraten!". 

Unsere Reaktion bestand bloss aus weiteren Lachern und mein Blick schweifte in diesem Moment wieder durch die Menge. 

Er blieb an einem blauen Paar Augen haften, die mich wohl schon lange musterten. 

Logan stand ein wenig erhöht auf einem Plateau mit seinem Drink in der Hand und starrte mich fast nieder. Seine Arme waren lässig auf der abgrenzenden Metallstange gestützt und er stand leicht vorneüber gebeugt da. 

Ich sah Mason, Ethan, Jack, Logan und Blake hinter ihm die sich prächtig zu amüsieren schienen. 

Nur hatte Logan nur Augen für mich. 

Sein Blick war mir zu intensiv, meine Gefühle sonst schon am Limit aus  diesem Grund schrie ich Jess und Heath zu, ich würde mich kurz an die frische Luft begeben. 

Heath machte ein Daumen hoch Zeichen, ich spürte jedoch ihre besorgten Blicke im Rücken. 










Just a Kiss, right?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt