He's not right for you!

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Logan's View

Das Glas in meiner Hand fühlte sich kalt an und mir wurde bewusst das ich gerade wieder mein Blick nicht von der Frau mit den roten High Heels abwenden konnte. Verdammt, sie sah aber auch scharf aus in diesen Hosen. Sie brachten ihre Kurven gekonnt in Szene und wenn ich sie nicht schon vorher scharf gefunden hätte, würde ich es jetzt bestimmt tun.

Ich dachte wieder an meinen bevorstehenden Trip und mein Magen krümmte sich ein wenig zusammen. Der Gedanke gefiel mir immer weniger wieder von hier zu verschwinden. Einen Blick über die Schulter zeigte mir das sich alle anderen prächtig amüsierten. Die Zeit hier brachte mich wieder näher zu meinen Freunden und meinem Heimatort. Es fühlte sich verdammt gut an.

Rote Schuhe verschwanden in der Menge und ich streckte mich ein wenig, als ich sah das Steve die Fährte aufgenommen hatte und ihr nach Draussen folgte. Nach etwas zwei sekündiger Überlegungszeit stellte ich mein leeres Glas an der Bar ab und lief die kurze Treppe hinunter Richtung Hinterausgang. Ich wusste nicht was mich geritten hatte, aber ich wollte Cat auf keinen Fall mit diesem Vollarsch alleine lassen. Dafür wusste ich einfach zu viel über ihn.

"Wohin den in solcher Eile?", Melody stellte sich mir in den Weg und ich stöhnte innerlich auf. Wieso musste sie immer zur falschen Zeit auftauchen?

Ich hatte sie schon lange nicht mehr gesehen, aber ihr Gesicht hatte nicht wirklich eine Entwicklung durchgemacht, es war immer noch so puppenhaft wie früher in der Schule. Wenn ich sie jemals hübsch gefunden hatte, dann nur weil sie dem sogenannten Mädchenideal entsprach. Fast jeder war auf sie geflogen, nicht wegen ihrem Charakter sondern wegen ihrer Figur. Was irgendwie traurig war. Wiedermal war ich froh, das Taylor seine Augen früh genug aufgemacht hatte und den Goldschatz namens Heather Elisabeht Williams, aka meine Schwester, wahrgenommen hatte.

"Melody", ich hüstelte und rang mir ein Lächeln ab. "Ich müsste da mal durch", ich deutete auf den Hinterausgang und drängelte an ihr vorbei. Sie war mir gerade so scheissegal.

"Falls du deine kleine, mollige Freundin suchst, die steht gerade draussen mit einem Typ und knutscht ihm die Seele von den Lippen", ein gehässiges Lächeln stand auf ihren Lippen und sie warf ihre blonden Haare über die Schulter.

"Was?", mein Blut geriet in Wallung und ich spürte wie ich mich anspannte. Mit langen Schritten bahnte ich mir den restlichen Weg durch die Menge und drückte die Türe auf.

Ein Schwall kalte Luft blies mir ins Gesicht, aber alles was ich sah war Cat die sich gegen Steve zu wehren schien. Seine Hände schienen überall zu sein.

"Cat!", hinter mir tauchte Seth auf, sein Gesicht war wutverzerrt.

Ehe er jedoch lossprinten konnte, bewegten sich meine Füsse wie von selbst zu den beiden. Mit einem wütenden Ruck, schleuderte ich Steve von Cat weg, in meiner Kehle stieg ein Knurren auf.

"Was habe ich dir gesagt?", knurrte ich nun Cat an, die mich völlig perplex ansah.

"Logan, was genau sollte denn das?", stammelte sie und ich drehte mich zu Steve um.

"Die Scheisse wird mir echt zu blöd hier, Cat wir sehen uns später", er drehte sich auf dem Absatz um und verschwand wieder im Inneren. Kurz hörte ich wieder die Musik, aber mein Blick war immer noch auf Cat gerichtet.

"Alles klar Babe?", Seth erschien neben mir und nahm sie in die Arme. Kurz lehnte sie sich an ihn und ich wünschte mir, dass sie sich statt an ihn an mich schmiegte. Wie in der Nacht als sie meine Nähe gesucht hatte. Ein Bein über meinen. Eng verschlungen.

"Alles Bestens, wieso seid ihr beide hier draussen?", sie sah mich nun ebenfalls mit ihren grauen Augen an.

"Ich dachte der Typ drängt dich zu etwas, was du nicht willst", ich vergrub meine Hände in den Hosentaschen und bemerkte erst jetzt die Kälte die meine Haut befiel.

"Etwas, das ich nicht will?", echote sie und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen Logan".

Sie wollte schon an mir vorbeilaufen, als ich sie aus Reflex am Handgelenk zurückhielt.

"Könntest du uns kurz alleine lassen?", ich funkelte Seht an, der schien zu verstehen und hob beide Hände in Kapitulation. Auf seinem Gesicht sah ich ein Lächeln, bevor er sich zurückzog.

"Was willst du Logan?", Cat drehte sich wieder zu mir um und sah mich genervt an.

Sie war von mir genervt, aber nicht von Steve der seine Hände überall an ihr hatte? Schon wieder stiegt mein Puls.

"Hab ich dir nicht gesagt du sollst dich von Steve fernhalten? Er ist nicht der Richtige für dich!", sagte ich bestimmt und suchte ihren Blick.

"Seit wann muss ich auf dich hören Logan?", sie zog ihre Hand zurück und ich hätte sie am liebsten an mich gezogen. "Du bist nicht mein Bruder, nicht so wie ich früher über dich gedacht habe".

Bei diesen Worten brannte bei mir eine Sicherung durch.

"Wieso stellst du dann Seth als Schutzschild zwischen uns auf?", murmelte ich und gab dem Drang nach einen Schritt auf sie zuzumachen.

"Was?", stammelte sie überrumpelt.

"Dein bester schwuler Freund als Fake Freund einzusetzen war nicht deine beste Idee", ich grinste sie an, als ihre Augen ein Stück grösser wurden.

"Woher... weisst du was, ja ich habe Seth als Schutzschild genommen, aber nur weil du mir mit deinen blöden Sprüchen auf die Nerven gehst". Sie schnaubte und wollte sich abwenden, aber ich hielt sie abermals zurück.

"Kein fester Freund also?", meine Stimme wurde heiser und sie schien es zu bemerkten.

"Weisst du, als Schwester habe ich dich nie angesehen."

Mit diesen Worten überbrückte ich den letzten Abstand zwischen uns und drückte, ohne mir den Konsequenzen meines Handelns vollumfänglich bewusst zu sein, meine Lippen auf ihre.

Sie schmeckte nach Gin und ein wenig nach Plätzchen und ich konnte nicht genug davon bekommen. 

Just a Kiss, right?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt