Just a Kiss, right?

Here for you

Cat's View: 

Nach dem Telefonat mit Logan stand ich einen kurzen Moment völlig verwirrt da und schaute das Handy blöde an. Was war bloss immer los mit mir das ich schon beim Klang seiner Stimme ein Kribbeln im Bauch bekam? 

Ich wusste nur das es mich tierisch nervte, vor allem nach der Nummer die er im Club abgezogen hatte. Wenn es etwas gab was ich nicht ausstehen konnte, dann waren das Männer die nicht wussten was sie wollen. 

"Hat er jetzt einfach aufgehängt?", Jack sah mich schräg von der Seite an und stemmte die Hände in die Hüfte. 

"Jap, das hat er", ich drückte ihm sein Handy in die Hand und lief kopfschüttelnd in die Küche. Hinter mir hörte ich Jacks Stiefel auf dem Parkett. 

Heath und Tyler standen vor dem riesigen Kühlschrank und schienen sich intensiv über etwas zu unterhalten. Ein kurzer Stich durchfuhr mich, als ich an ihr Glück dachte. Die beiden hatten sich gefunden und es würde nichts geben was die beiden auseinander bringen könnte, auch wenn sie oftmals das komplette Gegenteil voneinander waren. Nun war auch noch ein Baby unterwegs und ich spürte plötzlich wie eine Flut von Emotionen mich überkamen. Es waren keine schlechten Emotionen, nur der Gedanke daran, dass ich hier eine Familie hatte. Etwas nach dem ich mich seit der Scheidung meiner Eltern gesehnt hatte. 

Ein kurzes Stöhnen von Heath reichte um mich aus meiner emotionalen Achterbahn zu werfen. 

"Alles in Ordnung Babe?", Tyler umschlang mit einem Arm ihre Taille, sein Blick war beinahe panisch und ich musste lächeln als Heath in genervt zur Seite schubste. 

"Behandle mich nicht wie ein rohes Ei nur weil ich schwanger bin", sobald die Worte aus ihrem Mund waren, schlug sie sich die Hand davor und sah Jack, der hinter mir stand mit grossen Augen an. 

Das war nicht so geplant gewesen! 

Für einen Moment war es still in der Küche und ich drehte mich langsam zu Jack um. 

Aus den vorderen Räumen war Gelächter und aufgeregtes Geschwätz zu hören. Die Arbeiter schienen sich prächtig zu amüsieren. 

Jack stand da und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. 

"Das...", er räusperte sich. 

"Das?", fragte Heath beinahe schüchtern nach und lächelte ihm zu. 

"Das ist verdammt noch mal fantastisch Heath!", rief er laut, mit zwei grossen Schritten war er bei ihr und wirbelte sie im Kreis. 

"Hey Mann sie ist schwanger du kannst sie nicht so herumwirbeln". Tyler war gleich wieder in Beschützerposition und wenn ich es nicht wirklich witzig gefunden hätte wie sich der ehemalige Frauenverschleisser nun gegenüber seiner Verlobten und seinem Kind verhielt, wären mir die Tränen gekommen. 

Jack setzte sie vorsichtig ab und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. 

"Ich werde der beste Onkel sein, den sich dein Sohn vorstellen kann". 

Heath verdrehte die Augen. 

"Es wird kein Junge", ihre Augen funkelten Jack an, er lachte bloss. 

"Wir werden sehen Heather Elisabeth Williams, wir werden sehen". 

Ich konnte schon beinahe die Rauchzeichen aus Heaths Ohren sehen als ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrnahm. 

Jess stand stocksteif in der Türe und hatte eine grosse Schüssel in der Hand. In ihren Augen standen Tränen. 

Nun leider konnte ich gerade nicht einordnen, was genau das für Tränen waren. 

Mein Blick flog zu Jack. Der schien nicht lange zu überlegen und stürzte beinahe zu Jess. Er nahm ihr die Schüssel aus der Hand und stellte sie auf den verchromten Tisch, nur um sie dann an sich zu ziehen und sie in seine Arme zu schliessen. 

Nun kamen auch mir schon fast wieder die Tränen und ich schluckte hart. 

Die Eröffnung war in weniger als zwei Wochen und mein Leben hatte in den letzten Monaten eine drastische Änderung gemacht. 

Heaths Arme umschlossen mich und sie drückte mich an sich. 

"Die beiden sollten sich mal richtig aussprechen, ich glaube so wenig wie bei dir das die Gefühle einfach weg sind". 

Ich drückte ihren Arm und beschloss später nachzufragen, was genau sie nun damit meinte. Meine Gefühle für Logan? 

Verdammte Scheisse, ich hatte Gefühle für  Logan. Die Erkenntnis überkam mich wie ein Sturm und richtete einen kleinen Schaden in meinem Inneren an. Dabei dachte ich doch, ich hätte alles unter Kontrolle. 

"Gefühle machen dich nicht schwach Süsse", murmelte Heath und lächelte mich von der Seite her an. "Gefühle zu zeigen ist ein Zeichen der Stärke, den es braucht viel mehr Mut als alles andere, sich verletzlich zu machen". 

Da musste ich ihr zustimmen. 

In der Küche war es nun still und Jess schien beinahe in Jacks Armen zu versinken. 

Sei da wenn sie dich brauchst, das machte Jack gerade wunderbar. Jess würde sich in null Komma nichts wieder in seine Arme werfen. 

"Gruppenkuscheln", rief ich laut, um die Stimmung nicht kippen zu lassen und drückte mich an Jess und Jack. 

Jess lachte laut und wischte sich die Tränen von den Wangen, bevor auch Heath und schliesslich auch ein murrender Tyler sich anschlossen.