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❅ strahlende Lichter ❅
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Langsam lief ich neben meinem Gefährten her, stupste ihn während unseres kleinen Spazierganges ab und an sanft mit meiner Schnauze an und brummte zufrieden, wenn er die Geste erwiderte.

Louis hatte heute Geburtstag. Jede Menge Süßkram, welchen es nur sehr selten bei uns gab, gegessen und hatte sich beschwert, dass er sich so träge fühlte. Meine Idee einen Spaziergang rund um unser Dorf zu machen hatte ihn anfangs gar nicht gefallen, aber jetzt schien Louis ganz glücklich darüber zu sein im hohen Schnee herumstiefeln zu können.

"Oh schau mal, Harry! Die ganzen Lichter", rief Louis nachdem er sich verwandelt hatte und blieb stehen. Erschrocken sah ich ihn an, stellte mich direkt nah an ihn und drückte ihn mit meiner Schnauze schützend an meine Seite. Mein Herz schlug durch den Schrecken unheimlich schnell in meiner Brust und Nervosität brodelte auf. Er konnte sich doch nicht hier verwandeln...

Nachdem ich die Umgebung mehrmals kontrolliert hatte, wechselte ich ebenfalls meine Gestalt und legte meinen Arm eng um die Taille meines Omegas. "Louis... Du kannst dich nicht einfach verwandelten, wenn wir hier draußen sind", maßregelte ich ihn und wollte gerade noch etwas sagen, da stupste Louis mich an und blickte mit einem unglaublichen Strahlen in seinen Augen zu mir hoch.

Direkt besänftigte er mein Inneres und ließ mich lächeln. Bei Louis' Anblick konnte ich einfach nicht anders, schmunzelte und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Ich liebte es, wenn er etwas hatte, was ihn so begeisterte.

"Aber die ganzen Lichter...", schwärmte der Omega, presste sich näher an mich heran und betrachtete wieder die Lichter, welche viele Meilen von uns entfernt leuchteten. "Die sind alle für mich", wisperte er und sah stolz zu mir hoch.

"Die leuchten nur an meinem Geburtstag... Nur dann und an keinem anderen Tag."

Bei seinen Worten schlug mein Herz einen Moment schneller und auch er schien das zu spüren, denn er fasste sich an seine nackte Brust, fuhr mit seinen Fingern über die Haut unter der sein Herz lag und lächelte leicht vor sich hin.

Es war unglaublich süß, dass er dachte, das die Lichter allein für ihn waren. Nur entsprach das leider nicht der Wahrheit. Die Menschen feierten Weihnachten und in den letzten Abendstunden des Tages erhellten hunderte von Lichtern die kleinen Städte.

In den wenigen Jahren in denen ich unter den Menschen gelebt hatte war das eines der schönsten Rituale, welches die Menschen hatten. Auch wenn ich die Gründe warum sie das taten mit der Verbindung zu ihrem Glauben nie verstehen konnte... und auch nicht wollte.

Menschen waren etwas Sonderbares und nicht gerade etwas, womit ich mich ernsthaft auseinandersetzen wollte.

"Hazza, du... du sagst ja gar nichts. Sind... Sind die Lichter gar nicht für mich?", schniefte Louis leise und sah bedröppelt zu mir hoch. "Lou...", fing ich an, doch da war es schon zu spät.

"Die ganzen Lichter sind nicht für mich...", stellte er erneut fest, sah mich nun enttäuscht an und ließ seine Schultern hängen. "Liebster", murmelte ich und strich ihm sanft über die kühle Wange. "Natürlich sind sie das", sprach ich und hoffte ihn irgendwie besänftigen zu können. Ich wollte ihn nicht traurig stimmen, er sollte doch wieder lächeln.

"Du lügst", grummelte Louis leise und legte seinen Kopf schnaufend an meine Brust. "Sie sind nicht nur für dich", versuchte ich es erneut, strich ihm durch die langen Haare und ließ meine Hand in seinem Nacken liegen. "Erklärst du es mir?", fragte Louis und legte seinen Arm eng um meine Körpermitte. "Ja", erwiderte ich überrascht und strich ihm mit meinem Zeigefinger die letzten Tränen von der Wange.

24 ways [l.s.] AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt