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"Aber... Sie können mich doch nicht einfach so hinauswerfen! Wo soll ich denn hin?", fragte ich die Dame vor mir völlig verzweifelt.

Ich war noch nicht lange Zuhause gewesen, da hatte es an der Türe geklopft und als ich aufmachte, trat meine Vermieterin ein.

Sie hatte mir kurzerhand gesagt, dass ich hier wohl nicht länger wohnen könnte. 

Sie nannte mir irgendwelche Gründe, aber ich hörte gar nicht richtig zu. Meine Gedanken schwirrten nur um das eben gehörte.

Ich hatte diese Wohnung relativ günstig etwas außerhalb von Seoul bekommen. Es war perfekt. Und jetzt wollte sie mich einfach so hinausschmeißen!?

"Tut mir wirklich Leid, aber wie schon gesagt, kann ich in diesem Falle auch nichts tun. Sie haben eine Frist von 2 Tagen, dann müssen Sie die Wohnung vollständig verlassen haben.", erklärte die Frau weiter, was mich nach Luft schnappen ließ.

2 Tage?? In zwei Tagen musste ich meinen ganzen Besitz hier rausgeschafft haben (was zum Glück jedoch nicht sehr viel war) und musste eine neue Wohnung gefunden haben? Das konnte sie doch nicht Ernst meinen!

"Oh, ich muss jetzt weiter. Einen schönen Tag Ihnen noch und bitte räumen Sie die Wohnung leer, ja?", verabschiedete sie sich mit einem Blick auf ihre Armbanduhr und ging in Richtung Ausgang. 

Ich schloss die Tür hinter ihr und ließ mich auf mein Bett fallen.

Zwei Tage.

Ich überlegte, wo ich denn hin sollte. In zwei Tagen konte ich keine neue Wohnung finden und viele Freunde hatte ich hier auch nicht gerade.

Der einzige, der mir in den Sinn kam, war Hongjoong, aber dieser lebte mit seinen 7 anderen Kollegen in einem wirklich kleinen Dorm, in dem sie zu acht schon kaum Platz hatten. Da passte ich sicher nicht auch noch hinein.

Sonst fiel mir auch keiner ein. 

Ich überlegte längere Zeit und kam dann zu dem Entschluss, dass ich erst Mal ein paar Tage im BigHit Gebäude übernachten könnte. Das hatte ich schließlich bis jetzt auch schon zwei Mal getan. Außerdem war es nur eine vorübergehende Lösung, bis ich etwas besseres gefunden hatte. 

Missmutig machte ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle auf.

Ich war tatsächlich pünktlich, aber ich realisierte es nicht einmal wirklich, wegen der Geschehnisse des gestrigen Abends.

Erst die Sache mit BTS und dann mein unerwarteter Rauswurf. 

Beim Building angekommen ging ich einfach durch die Eingangshalle direkt zu meinem Zimmer.

Ich bemerkte nicht die leichten Verbeugungen der Arbeitenden, nicht die Grüße von Yumi und nicht ein gewisses Augenpaar, das mir bis zum meinem Zielort folgte.

Ich ließ die Tür erschöpft hinter mir ins Schloss fallen, setzte mich auf den Drehstuhl und stützte den Kopf in meine Hände.

Das alles machte mich einfach fertig. 

Ich seufzte schwer und machte mich dann an die Arbeit.


Taehyung pov: 

Ich sah ihr hinterher, als sie die Eingangshalle durchquerte und in einem der Zimmer verschwandt. Sie sah bedrückt aus. Ihr Gesicht war relativ blass, so, als hätte sie die ganze Nacht nicht geschlafen.

Ich verspürte etwas Schuld in mir. War ich gestern zu gemein? Der Song war ja wirklich gut, aber ich konnte und wollte es vor ihr einfach nicht zugeben.

Nein, es war richtig, es ihr direkt ins Gesicht zu sagen, dass wir ihren Song nicht wollten.

Oder besser gesagt, dass ich nicht mit ihr zusammenarbeiten wollte. 

As time goes by | Taehyung x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt