As time goes by | Taehyung x reader

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"Hey. Wir sind fertig. Kommst du?", hörte ich Yoongis Stimme von der Tür.

"Ich...komm nach.", sagte ich. Weder wollte ich ihnen noch eine Nacht lang zur Last fallen, noch wollte ich Taehyung heute wieder begegnen.

"Ohh nein! Damit du nochmal eine Nacht hier schläfst? Kommt gar nicht in Frage!", hörte ich plötzlich eine weitere Stimme an der Türe.

"Stimmt genau! Du kommst jetzt mit uns mit". Jin.

Ich drehte mich mit müden Augen um und sah die Sechs an der Tür stehen.

Mein Blick suchte automatisch nach Taehyung, aber ich fand ihn nicht.

"Tae ist schon beim Auto. Komm, wir gehen", beschloss Yoongi und zog mich hoch.

"Min Yoongi, es ist wirklich nicht nö...", versuchte ich ihn zurückzuhalten.

Er blieb stehn und sah mich seufzend an.

"Ich hab wirklich keine Lust, das nochmal mit dir auszudiskutieren. Außerdem hast du sowieso keine Wahl, weil wir alle dafür sind."

Ich sah kurz zu den anderen, die alle zustimmend nickten.

"Na gut", murmelte ich dann leise und ließ mich von einem sichtlich erleichterten Yoongi mitziehen. Er hatte wohl wirklich mit einer Diskussion gerechnet. 

Ich stieg in Yoongis Auto. Yoongi fuhr, Namjoon saß neben ihm. Ich saß hinten und- als hätte der Tag nicht noch schlimmer werden können- Taehyung neben mir.

Die beiden auf den Vordersitzen unterhielten sich. Oder besser gesagt schrie Namjoon Yoongi dauerhaft irgendwelche Tipps zu.

"Rechts! Yoongi, nein, weiter rechts! NEEEEIIIN, NICHT SO WEIT! AMPEL, MIN YOONGI! NICHT BEI ROT! LANGSAMER, NE-STOPP-YOONG-LANGSAMEEER"

"STOPP! Hör endlich auf, Joon! Willst du fahren? Nein? Dann hör endlich auf! Mach erst mal deinen Führerschein, bevor du dich in diese Angelegenheiten einmischt", schrie Yoongi irgendwann völlig frustiert.

Ich musste leicht lachen und sah aus dem Augenwinkel, wie sich auch Taehyungs Mund zu einem Grinsen verzog.

Ein beleidigter Namjoon drehte sich zu uns um

"Das ist überhaupt nicht lustig! Hört auf zu lachen, beide! JETZT!"

Wir mussten noch mehr lachen und sahen uns gegenseitig in die Augen.

Unsere Geräusche verstummten aber schnell, als wir uns beide an die Geschehnisse von heute zu erinnern schienen.

Taehyungs Miene wurde kalt und er wandte sein Gesicht dem Fenster zu. Auch ich sah schnell zum Fenster hinaus, bekam aber trotzdem Yoongis verwirrten Blick in den Rückspiegel noch mit.

Irgendwann hielt Yoongi den Wagen. Wir stiegen aus und betraten das Haus, in dem auch die anderen schon warteten.

"Was hat das denn so lange gedauert!?", fragte Jin.

"Frag ihn", grummelte Yoongi und nickte in Richtung Namjoon. Auch dieser murmelte leise irgendetwas, das jedoch keiner verstand.

"Naja, jetzt seid ihr ja da. Setzt euch hin, das Essen ist schon fertig", befahl der Älteste, woraufhin sich auch alle an den Tisch begaben. Ich setzte mich auf den verbleibende freien Platz, der zu meinem Glück direkt zwischen Taehyung und Jimin lag.

Alle unterhielten sich, während wir aßen.

Ich saß schweigend da und konzentrierte mich auf den Teller vor mir, während sich ein Augenpaar in meine Seite brannte.

Irgendwann wurde es mir zu dumm.

"Was ist?", fragte ich und drehte mich nach rechts.

"Was ist das mit dir und Tae?", wollte Jimin wissen.

Verwirrt blickte ich ihn an.

"Was meinst du?"

"Magst du ihn?"

Ich verschluckte mich an den Wasser, von dem ich eben einen Schluck genommen hatte.

Sofort lag die ganze Aufmerksamkeit auf mir.

Taehyung klopfte mir auf den Rücken, während ich versuchte, meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen.

Irgendwann hatte ich mich gefasst und entschuldigte mich schnell.

"Wo kann ich schlafen?", fragte ich in die Runde, Jimins Frage ignorierend.

"Du kannst mein Bett wieder nehmen, ich schlaf auf dem Sofa", meinte Jin.

"Nein, das kommt gar nicht in Frage, ich schlaf auf dem Sofa! Als ob ich dir auch noch dein Bett wegnehmen muss", warf ich ein.

Er sah mich seufzend an.

"Hast du letzte Nacht auch schon gemacht"

Meine Augen wurden groß, aber noch bevor ich was sagen konnte, sprach er schon weiter.

"Und widersprich nicht dauernd! Du schläfst da und aus!"

"Aber ich...", begann ich, aber Jins mahnender Blick ließ mich innehalten und aufgebend nicken.

"Ich...geh dann ins Bett. Bin noch ziemlich müde", gab ich bekannt und stand auf.

Ich war fast durch die Türe, da hielt mich eine Stimme auf.

"Warte! Was ist mit meiner Frage?" 

Ich drehte mich zu Jimin um.

Mochte ich Taehyung? Oder besser- warum musste ich da eigentlich überlegen?

"Nein", sagte ich laut.

Ich meinte in Taehyungs Miene für einen kurzen Moment so etwas wie Enttäuschung aufblitzen zu sehen, aber im Bruchteil einer Sekunde war es schon wieder verschwunden und er saß mit demselben kalten Blick wie schon den ganzen Tag da.

Ich blinzelte kurz. Die Müdigkeit schien mir wohl wirklich zuzusetzen. 

Ich ging in das Zimmer, von dem ich glaubte, heute Morgen schon gekommen zu sein.

Ich legte mich aufs Bett und wollte nur für einen kurzen Moment meine Augen schließen, da glitt ich auch schon ins Land der Träume. 

Ich wachte am nächsten Morgen auf und ging auf den Gang hinaus.

Ich traf auf Taehyung, der eben aus einem der anderen Zimmer kam.

"Und? Gut geschlafen?", fragte er. Ich nickte kurz.

"Mein Bett ist ja auch ziemlich bequem, nicht?", machte er weiter. Wieder nickte ich, hielt aber in der Bewegung inne. Sein Bett??

"Warte... wie meinst du das?", fragte ich verwirrt.

"Du hast die Zimmer vertauscht, Kleine", erklärte er.

"Das ist Jins Zimmer", sagte er und zeigte auf das, aus dem er eben gekommen war, "Und das", er zeigte auf meinen heutigen Schlafplatz "ist meins".

Ich verarbeitete das Gesagte kurz und murmelte dann ein leises "Sorry", was ihn zum Lachen brachte.

Er hatte ein schönes Lachen. Es war mir gestern im Auto schon aufgefallen. Seine Stimme war tief und noch etwas rau, da er wohl auch eben erst aufgewacht war. 

Ich schüttelte kurz meinen Kopf. Wie kam ich nur auf solche Gedanken?

"Wo ist das Bad? Ich würd mich gern duschen, wenn möglich", wandte ich mich wieder an ihn. 

"Den Gang entlang und dann rechts", erklärte er mir und machte sich dann auf den Weg die Treppe nach unten.

Ich sah ihm noch eine Weile hinterher.

Wie konnte er so wechsellaunig sein? Einmal entschuldigte er sich bei mir, dann ignorierte er mich vollkommen oder warf mir kalte Blicke zu, dann lachten wir zusammen und dann warf er mir sarkastische Bemerkungen an den Kopf.

Ich wurde nicht schlau aus dem Jungen. 

Ich holte mir aus meinem Koffer, der noch immer in Jins Zimmer stand, meine Klamotten und machte mich dann auf den Weg ins Bad um mich zu duschen.