Kapitel 25

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Nach einem Kniefall für das Zeichen Toleranz, Respekt und Vielfalt, beider Mannschaften wurde Punkt 6 Uhr wurde das Spiel angepfiffen und die Stimmung im Stadion war unbeschreiblich. Luise und ich fieberten die ganze Zeit während wir Bilder machten am Rand mit und feuerten unsere Jungs an. Unsere Jungs hatten schon mehr Ballbesitz als ihre Gegner und man merkte, dass sie das Spiel gewinnen wollen. Durch einen Freistoß von Kai bekamen wir unsere erste Torchance, die aber leider nicht wahrgenommen wurde und von den Engländern abgeblockt wurde. Die ganze Zeit über, hatten wir mehrere Chancen auf ein Tor, doch immer wieder wurde er vom Torwart der Engländer abgeblockt. Auch die Engländer waren nicht schlecht dran und versuchten alles Mögliche für ein Tor. Doch wir gingen 0:0 in die Halbzeit und noch immer mit einer unbeschreiblichen Stimmung im Stadion.

Es begann die zweite Hälfte und die Jungs waren stärker zurück als man glauben konnte. Denn nach zwei Minuten Spielzeit in der zweiten Hälfte gab es eine weitere riesige Torchance für uns. Kai kam wie aus dem Nichts und zielte den Ball perfekt auf das gegnerische Tor. Jedoch war der englische Torwart nicht zu unterschätzen, denn er währte den Ball wie gekonnt ab. Ich erkannte die große Enttäuschung in Kais Gesicht als er auf der Anzeige Tafel gezeigt wurde. Natürlich war es eine größere Freude für die Engländer. Unser erster Wechsel. Timo ging vom Spielfeld und mit doppelter Motivation stand nun Serge bereit. Doch in der zweiten Halbzeit kamen wir kaum noch an den Ball. Ständig verloren sie den Ball an die Engländer und so passierte es, dass in der 75. Spielminute das 1:0 für die Engländer fiel. Die Köpfe der Deutschen hingen und die Hände der Engländer wirbelten wild in der Luft umher. Doch wir gaben nicht auf und es gab noch immer eine Chance auf einen Ausgleich. Und so passierte es. Mit einem Pass von Kai zum Thomas rannte er mit dem Ball auf ein fast leeres Tor zu, doch er verfehlte es minimal und so ging er knapp dran vorbei. Mit Händen auf dem Kopf fiel er verzweifelt auf die Knie und man konnte nur so das Gelächter der englischen Fans hören. Keine paar Minuten später schoss der Kapitän der gegnerischen Mannschaft in der 86. Minute das 2:0 und die Hoffnung auf einen Sieg waren wie weggeblasen.

Abpfiff. "Es ist vorbei. Glückwunsch an England. Deutschland ist raus aus der Europameisterschaft", ertönte es nach dem Abpfiff vom Kommentator und die Engländer feierten ihren Sieg, während unsere Jungs wie angewurzelt und verzweifelt auf dem Boden des Spielfeldes versunken. Wenn ich in die Gesichter unserer Jungs blickte brach es mir das Herz. Die meisten hatten mit Tränen in den Augen zu kämpfen oder man konnte die pure Enttäuschung in den Gesichtern sehen. Ich entschied mich dazu, mit Luise auf das Spielfeld zu gehen, um eine Unterstützung für die Jungs zu sein. Natürlich ging ich direkt auf Kai zu, der mich von weitem schon erkannte und seine Arme offen hielt. Die letzten Meter lief ich etwas schneller und endete schlussendlich in seinen Armen. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und musste mich somit auf Zehenspitzen stellen. "Sei nicht enttäuscht. Du hast gut gespielt. Ich bin mehr als stolz auf euch", munterte ich ihn auf und gab ihm unauffällig einen Kuss auf die Wange. Mir war es egal, ob das gesehen wurde, aber wir standen nun schon weit am Rand und ich wollte gerade nicht lieber, als meinen Freund zu trösten. Ich gab Kai seine Jacke und umarmte nun auch die anderen Jungs. Jo, den ich zum Schluss in die Arme nahm, tat mir wirklich sehr leid. Er lebte für den Fußball und es traf ihn mehr als manch andere. Nachdem die Jungs sich noch bei ihren Fans bedankt hatten, gingen sie in den Spielertunnel während die gegnerische Mannschaft noch immer am Feiern war. Es sei ihnen gegönnt. Hansi sah ich durch das ganze getrubel schon gar nicht mehr. Wahrscheinlich war er aber auch schon längst verschwunden. Wen ich aber in dem ganzen Chaos erblickte war Mason der gerade auf mich und Luise zusteuerte. Er nahm mich wie aus dem Nichts in die Arme. "Hey, tut mir leid. Sie haben wirklich gut gespielt. Ich hoffe doch, du kommst uns trotzdem noch besuchen und bist mir nicht böse", musste er zum Schluss hin lächeln. "Alles gut. Herzlichen Glückwunsch. Ihr habt gut gespielt und natürlich komme ich euch besuchen und böse bin ich dir auch nicht, keine Angst", gab ich lachend zu. "Da bin ich sehr beruhigt. Man sieht sich", verabschiedete er sich. "Feiert schön", rief ich ihm noch hinterher und machte mich nun auch mit Luise auf den Weg aus dem Stadion.

Im Bus lief eine wirklich gedrückte Stimmung und die Jungs redeten kaum miteinander. Auch Hansi sah sehr niedergeschlagen aus, was einem das Herz zerbrach. Am Hotel angekommen, gingen alle Jungs direkt auf ihre Zimmer und wollten wahrscheinlich den Rest des Abends nicht gestört werden. Luise und ich gingen im Gegensatz noch etwas im Hotel Restaurant essen und verschwanden das auch für den Rest des Abends im Hotelzimmer. Ich schrieb noch ein wenig mit Kai und wir verblieben dabei, morgen über alles Mögliche zu sprechen, da seine Laune gerade nicht die beste war, er mich nicht mit runterziehen wollte und er einfach nur fertig vom Spiel war. Trotz dessen nahm ich mir schon vor, morgen seine Laune zu verbessern und ihm hoffentlich mithilfe von Julian die nächsten Tage wieder ein Lächeln in sein Gesicht zu zaubern.
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Hallo ihr lieben! Ich hoffe ihr hattet alle einen guten Start in die Woche! <3

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