Side Information: Du bist Mats' kleine Schwester, ihr lernt euch auf seiner Geburtstagsfeier kennen, Mats spielt hier nicht bei Bayern
Genre: cute
Words: 1507
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"Maaats, wo soll ich das denn jetzt hinstellen?", meckere ich nach einer Weile, in der Mats mir schon einmal nicht geantwortet hatte, da er mit was anderem beschäftigt war. Er dreht sich letztendlich also zumindest einmal zu mir und mustert die Bierkiste in meiner Hand, mit der ich einen kleinen Beitrag zu dieser Feier leiste. "Stell sie zu dem Tisch da drüben. Da kann sich später jeder selber bedienen.", erklärt er und zufrieden gehe ich seiner Anweisung nach. An dem besagten Platz hat man einen größeren Tisch aufgestellt und eine Art weißes Lacken darüber gezogen. Ich stelle den Kasten also unter den Tisch, bevor ich das Wohnzimmer meines Bruders einmal überfliege.
Mats wird morgen 30 und da sie erst gestern Abend ein Spiel hatten, haben sie jetzt zwei Tage frei bekommen. Deshalb hat Mats die Chance genutzt, um in seinen Geburtstag reinzufeiern. Eigentlich wäre ich gar nicht hier, da ich in Berlin studiere und deshalb sehr selten in Dortmund bin bzw. sein kann. Doch Mats hat solange darum gebeten, dass ich irgendwann nicht mehr ablehnen konnte und für die zwei Tage hergekommen bin.
Er hat zwar gesagt, ich solle nichts mitbringen, da der Weg hierher schon lang war. Doch ich wollte nicht mit leeren Händen kommen. Das Geschenk würde er nachträglich auch bekommen. Heute soll er erst einmal mit seinen anderen Gästen beschäftigt sein, die vermutlich überwiegend Teamkollegen sein werden. Die habe ich tatsächlich auch nur einmal persönlich getroffen.Wie dem auch sei. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich weitere Personen im Raum wahrnehme. Mats begrüßt seine drei Kollegen auch bereits, während ich noch etwas entfernt stehen bleibe. Ich bin nicht so eine extrovertierte Person wie er, weshalb ich mich eher zurück halte, wenn ich mit fremden Menschen konfrontiert werde. Allerdings kann ich aus der Ferne erkennen, um wenn es sich handelt. Oder zumindest vermuten, ohne Brille bin ich ziemlich blind. Doch wie es scheint haben sich auch Marco, Marcel und Lukasz dazu entschlossen, meinem Bruder bei den letztem Vorbereitungen zu helfen. Gerade bei letzterem spüre ich schon gleich, dass ich nervös werde, weshalb ich mich leise fluchend abwende. Diese kleine Schwärmerei fing schon an, als ich die Mannschaft bei einem Heimspiel persönlich kennen lernen durfte. Allerdings war ich da noch um fünf Jahre jünger, doch irgendwie hat diese Schwärmerei nie abgeebbt. Sie ist abgeschwächt, dadurch, dass ich ihn ja nicht mehr gesehen hatte. Doch bei jedem Spiel, das ich im Fernsehen mitverfolgt habe, konnte ich mich dabei erwischen, dass sich ein warmes Gefühl in meiner Brust ausgebreitet hatte, als ich Lukasz auf dem Bildschirm gesehen hatte. Oder, wenn Mats Bilder mit seinen Kollegen postete. Lukasz gehört schließlich zu seinen engsten Freunden.
"Konnte sich die kleinste Hummel auch dazu genieren, hier aufzutauchen?", höre ich kurz darauf die amüsierte Stimme des Kapitäns, weshalb ich mich wieder der Gruppe zuwende und sehe, wie alle vier zu mir blicken. Unangenehm. Ich versuche dieses Unwohlsein also mit einem Augenüberdrehen zu überspielen, bevor ich auf die Gruppe zugehe. Mein Herz schlägt zwar ziemlich heftig, doch ich kompensiere es mit mehrmaligem Ein- und Ausatmen. Bei der Gruppe angekommen werde ich von jedem mit einer kurzen Umarmung begrüßt. Deshalb mag ich Mats' Kollegen: Sie sind gegenüber anderen und vor allem Familienmitgliedern ihrer Teamkollegen gleich aufgeschlossen und verhalten sich mit einem so, als würde man sich schon lange kennen.
"Ich konnte sie dazu überreden, mich auch mal wieder zu besuchen.", meint Mats theatralisch. Als würde ich ihn nie besuchen. Deshalb haue ich ihm auch empört auf den Hinterkopf, woraufhin die anderen ihn auslachen, als er sich mit einem Aua über den Hinterkopf reibt. "Als würde ich dich nie besuchen." - "Selten. Einigen wir uns auf selten." - "Entschuldige, dass ich am Studieren bin." Ich verschränke beleidigt meine Arme und wende den Blick von Mats ab. Doch dabei schaue ich dann gleichzeitig in die Augen von Lukasz, welcher mir gegenüber steht und welche mich mit einem gewissen Etwas anstrahlen. Dieses gewisse Etwas sah ich schon bei unserer ersten Begegnung. Deshalb habe ich mich vermutlich auch etwas in ihn verguckt.
Am Abend treffen dann letztendlich noch alle anderen Gäste ein. Die Musik ist schon seit einigen Stunden etwas lauter gedreht worden und durch die größere Menschenmasse kommt man nur schwer von einem Ort zum anderen. Nachdem ich eine Weile im Wohnzimmer verbracht hatte und mit Julian ein Gespräch aufbauen konnte, entschuldige ich mich kurz, bevor ich einen Weg aus diesem Tumult suche. An tanzenden und plaudernden Gruppen vorbei komme ich endlich in der Küche an, in welcher ich mir erst einmal ein Glas Wasser hole. Marco hatte mir relativ früh einen Drink in die Hand gedrückt und auch nach diesem wurde ich von weiteren Teammitgliedern dazu gebracht. Deshalb brauche ich jetzt einfach mal ein stinknormales Glas Wasser. Hier ist es etwas ruhiger, weshalb ich für einen kurzen Moment die Augen schließe.
"Verträgst wohl nicht so viel.", höre ich eine bekannte Stimme mit polnischem Akzent, weshalb sich meine Augen wieder öffnen und ich mich umdrehe. Lukasz steht im Türrahmen, ebenfalls einen Becher in der Hand und ein kleines Lächeln auf den Lippen. Bei diesem Blick kann man doch nicht anders als auch zu lächeln.
"Nein, nicht wirklich. Ich bin nicht oft auf Studentenpartys." - "Also auch eher der ruhigere Typ.", schlussfolgert er, woraufhin ich nur nicke und das mittlerweile leere Glas zur Seite stelle. Einen Moment ist es wieder ruhig. Ich weiß echt nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll, ohne, dass ich auffliege. Ich kann doch schlecht in den Kollegen meines Bruders verknallt sein, der auch noch etwas älter ist als ich. Um genau zu sein sieben Jahre."Weist du, Y/N, ich finde es schade, dass wir uns bisher nur einmal sehen konnten." Oh mein Gott. Ich habe definitiv eine Schwäche dafür, wenn er meinen Namen ausspricht. Dieser Akzent verleiht ihm einfach einen unglaublichen Effekt, der mich einfach verrückt werden lässt. Ich wende bei seinen Worten den Blick wieder zu ihm und sehe, dass er ein paar Schritte näher gekommen ist. Meine Hände werden schwitzig und nervös beobachte ich seine weiteren Bewegungen. Doch er verweilt erst einmal noch wenige Schritte vor mir. Sein Blick liegt jedoch die ganze Zeit auf meinen Augen. Und das ist genau das, was mich so nervös macht. "Ich hatte immer gehofft, dass ich dich auf Spielen wiedersehen würde."
"Du hast nie gefragt, ob ich auch da bin." Wow, woher kommt denn jetzt dieser Mut? Das muss der Alkohol sein. Normalerweise würde ich stumm vor ihm stehen und kein einziges Wort herausbringen. Wenn überhaupt ein Hallo oder so. Doch auf meine Aussage hin kann ich nun erkennen, dass er etwas nervös scheint. Denn er kratzt sich verlegen am Hinterkopf, während er seinen Becher auf die Theke neben uns abstellt. "Wie du wahrscheinlich weißt bin ich nicht so aufgeschlossen, wie dein Bruder." - "Da bist du nicht der Einzige." Ich halte seinem Blick stand und könnte durchdrehen, als wir uns eine Weile nur stumm in die Augen blicken.
"Ich weiß nicht, wie du das siehst. Aber ich wollte dich schon damals fragen, ob du mal mit mir etwas essen gehen würdest." Mein Herz stoppt. Das ist doch nicht real, oder? Das kann niemals wirklich gerade passieren. Lukasz Piszczek fragt mich nach einem Date? Also zumindest interpretiere ich das gerade so. Meine kleine Schwärmerei erlangt sofort an Hoffnung und ich spüre, wie mein Herz immer schneller schlägt. Allerdings scheine ich einen Moment zu lange mit meiner Antwort zu warten, da er sofort wieder unsicherer wird und etwas Abstand nimmt, den er zuvor noch mehr verkürzt hatte.
"Du musst natürlich nicht. Tut mir leid, war eine dumme Idee." Ich finde meine Stimme wieder, als er gerade im Inbegriff ist, den Raum wieder zu verlassen. "Nein, das sollte nicht.. Ich würde gerne mit dir essen gehen." Als er sich wieder zu mir umdreht, strahlen seine Augen und sein Lächeln kehrt zurück. "Ehrlich?" - "Ja, ich weiß zwar noch nicht, wie ich das mit meinem Studium unterbringen soll, doch mir wird schon was einfallen."
Mit geschlossenen Augen und einem Lächeln im Gesicht liege ich auf dem Bett, als ich neben mir eine Bewegung ausmachen kann. Sanfte Lippen legen sich mehrmals auf meinen Hals und meine Wangen, bevor ich eine Hand an meiner Hüfte spüre. "Warum grinst du so, Kochanie?", höre ich kurz darauf die leise Stimme des Polen, weshalb ich die Augen öffne und direkt in die seinen blicke. Lächelnd hebe ich meine Hand und lege sie an seine Wange. "Ich denke daran, wie ich dich kennenlernte. Also wirklich kennen lernte." - "Mats' Geburtstag?" - "Mh.", meine ich und fahre ihm einmal durch die Haare, als er sich neben mich legt. Doch lange bleibt dieser ruhige Moment nicht: Kurz darauf öffnet sich die Türe und unsere drei Kinder kommen ins Zimmer gerannt, bevor sie zu uns springen und sich zwischen uns drängen. Lachend nehme ich sie herzlich gerne in die Arme und genieße auch diesen Moment, in dem ich meinen ganzen Stolz betrachte.
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(GER) Fußball OS/ Short Storys (boy x girl) [1]
FanfictionHey, ich bin gelegentlich Hobbyschreiberin und werde hier OneShots über Fußballer veröffentlichen. Es müssen nicht zwingend deutsche Fußballer sein. Es sind einige OneShots dabei, die etwas anders sind, was den Verlauf der Geschichte/ den Inhalt/ d...