Kapitel 33

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Triggerwarnung: Erbrochenes
POV Julian

Ich sah, wie Kai aufwürgte, und als ich ihm gerade helfen wollte, war es schon passiert. Er hatte sich auf mir übergeben und starrte auf seinen Mageninhalt, der nun auf meinem Trikot klebte. „Fuck...Jule scheiße...es tut mir so leid...Schatz bitte...ich...es...ich wollte nicht...verdammt...", er verzweifelte noch mehr als zuvor und lies sich deswegen zu Boden fallen. Ich blickte ebenfalls leicht geschockt an mir herunter, bis ich sah, was genau da auf meinem Trikot hing. Bei dem Anblick von seinem Erbrochenen Blut machte ich mir doch mehr Sorgen, als wie dass es mich ekelte.

„Schatz das ist Blut. Hast du irgendwo schmerzen??", fragte ich ihn aufgebracht und dennoch liebevoll. Doch Kai war viel zu überfordert mit der jetzigen Situation und begann zu weinen. „Ich habe einfach erbrochen...auf dich...", er weinte in seine Hände und ich strich sanft diese. „Schatz, ist schon okay. Das macht mir wirklich nichts. Nur das ist Blut, das müssen wir beim Arzt untersuchen lassen", redete ich ihm beruhigend zu, um ihn nicht noch weiter zu überfordern. Er schluchzte einige Male, bis er sich gefühlt 1000 mal bei mir entschuldigte und schließlich mit mir aufstand.

Wir gingen gemeinsam zum Mannschaftsarzt, der bei dem braunhaarigen einen Ultraschall machte. Dieser stand danach auf, klappte auf einen Schlag aber wieder zusammen, weshalb ich ihn auffing. „Das muss sein Kreislauf sein. Wir legen ihn am besten wieder hin", warf der Arzt ein, weshalb ich den jüngeren also wieder auf die Liege legte. „Alles dreht sich...", kam kleinlaut aus dem größeren, der sich leicht seinen Kopf hielt. Markus Braun, der Mannschaftsarzt, leuchtete ihm darauf in die Augen und tätschelte Kais Wange, der scheinbar gerade komplett weg trat. „Hat er zur Zeit Stress?", fragte Braun an mich gewandt, was ich mit einem Nicken bestätigte. „Es liegt am neuen Co-Trainer. Markus...dieser Mistkerl hat Kai vor 6 Monaten Vergewaltigt. Bevor wir zu dir gekommen sind, hat er es wieder versucht. Kai ist total überfordert damit", beichtete ich dem Arzt einfach, der mich so ansah, als wüsste er es schon.

„Weißt du irgendwas Markus?", ich sah den Arzt bittend an. „Naja...Kai ist nach dem Vorfall zu mir gekommen, ich saß noch hier um die Berichte des damaligen Tages zu schreiben...er war total verweint, hat seinen Körper mit seinen Händen bedeckt. Seine Klamotten waren zerrissen und seine Hose am Po Blutig. Er hat eine Panikattacke erlitten, bevor er zusammengebrochen und bewusstlos geworden ist. Ich habe ihn dann untersucht und konnte deutliche Gewalteinwirkungen erkennen, er war damals total Wund. Ich verstehe bis heute nicht, wie er es mit diesen höllischen Schmerzen hier her geschafft hat", „die Erinnerungen sind gerade wieder hoch gekommen bei ihm...", „dann kann diese Blutung durch diese psychische Belastung entstanden sein. Ich muss das Melden Julian. Das kann man Kai nicht zumuten", Markus sah nochmals zu Kai, der mittlerweile friedlich schlief. Markus fing schließlich an, an Haveys Fingern rum zu fuchteln, weshalb ich ihn fragte, was er da tat. „Ich sehe nach DNA Spuren. Wenn ich welche von Sölzer unter seinen Fingernägeln finde, dann ist dieses Schwein dran", erzählte mir Braun...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt