8. Hot Minutes

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Es machte mich fast verrückt, Lance versuchte nicht mal zu verbergen, dass sein Blick die ganze Zeit auf mir lag. Ich hatte mir einen Bikini angezogen und wollte eigentlich damit an den Pool liegen, aber ich fühlte mich in knappen Sachen, wie einem Badeanzug oder einem Bikini immer etwas unwohl. Also hatte ich mir kurzerhand noch schnell ein etwas längeres Shirt übergeworfen. Es hörte ca auf Mitte meines Pos auf und bedeckte somit nur meinen Bauch und meine Brüste. Ich lag auf einer Liege, Lance war im Wasser und stütze seinen Kopf mit seinen Händen am Beckenrand ab. "Hab ich was im Gesicht, oder warum starrst du mich die ganze Zeit an?" Ich wollte ihn aus der Reserve locken. "Ich stell mir grad vor, wie ich dir dieses Shirt über den Kopf ziehe und mein Gesicht zwischen deinen Brüsten versenke." sagte er furztrocken und Kessidy neben mir verschluckte sich heftig. "Hahaaa...ich hol mir mal eben was zu trinken." und schon wieder flüchtete ich vor ihm. Meine Güte, bei seinem Satz wurde mir heiß und ich spürte ein angenehmes Kribbeln zwischen meinen Beinen. "Leck mich am Arsch, der steht ja wie Sau auf dich." Kessidy stand neben mir und nahm sich ebenfalls eine Coke aus dem Kühlschrank. "Ich bin völlig verwirrt, ich bin es absolut nicht gewohnt, dass ein Kerl so auf Angriff bei mir geht. Und dann ist es auch noch Lance the Fucker Tucker. Was wenn er nur mit mir spielt?" Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. "Du weißt schon, dass er schon lange ein Auge auf dich geworfen hat oder?" Kessi hob eine Augenbraue. "Quatsch, er war doch mit Hope zusammen." entgegnete ich. "Weißt du überhaupt warum die beiden Schluss gemacht haben?" fragte sie mich. "Hope hat ihn betrogen." Jetzt fing sie an zu lachen und schüttelte den Kopf. "Das war ihre Retourkutsche an ihn, nachdem er wohl deinen Namen beim rummachen genannt hatte, als er etwas betrunken war." Mir klappte der Mund auf, er hatte was getan? "Verarschst du mich?"
"Nein tut sie nicht." erschrocken drehte ich mich zu Missy um, die hinter mir stand. Meine Hände fingen an zu zittern und ich hatte das Gefühl nicht richtig atmen zu können. "Ich...ich...das ist mir gerade alles zu viel." stotterte ich und rannte in mein Zimmer knallte die Tür zu und schloss ab. Ich warf mich aufs Bett, schnappte mir meinen Zeichenblock und kritzelte drauf los. Ich verbrachte den ganzen restlichen Tag in meinem Zimmer, es klopfte zwar ein paarmal an meine Tür, doch ich ignorierte es.
Erst als ich hörte, dass die anderen gegen Abend die Wohnung verließen, traute ich mich raus. Ich hatte tierischen Hunger und Durst.
Ich machte mir ein Avocadotoast mit Rührei, nahm mir ne Coke und ein Glas Wein und setzte mich damit draußen auf die Terrasse. Nachdem ich gegessen hatte, verräumte ich mein Geschirr und goss mir nochmal Wein nach.
"Kessi hat also die Katze aus dem Sack gelassen habe ich gehört." beim Klang seiner Stimme drehte ich mich schnell um. Er stand in der Tür, hatte ein graues Shirt und seine Sporthose an. "Warum bist du nicht mit den anderen unterwegs." War das einzige was mir gerade einfiel. "Ich wollte mich heute mal noch etwas ausruhen, nach dem Stress der letzten Wochen. Ausserdem war mir nicht wohl dabei, dich hier alleine zu lassen." während er sprach kam er langsam auf mich zu. "Ich hab dir doch schonmal gesagt. Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen." flüsterte ich. "Ja, das habe ich gemerkt, als wir uns das letzte Mal gesehen haben." raunte er, jetzt stand er direkt vor mir. Ich musste zu ihm nach oben sehen. "Ich... das war" begann ich, konnte aber nicht weiter sprechen, als ich seine Hand auf meiner Wange spürte. "Gott, ich hatte solche Angst dich zu verlieren Gaby." Wir sahen uns tief in die Augen. Er sah kurz auf meine Lippen und beugte sich dann zu einem Kuss zu mir runter. Schnell legte ich meine Finger auf seine Lippen. "Wenn du mich verarschst Lance Tucker, dann bring ich dich um. Und glaub mir, ich kenne Methoden aus meinen Büchern bei denen würde ich niemals erwischt werden." Aus seiner Kehle kam ein tiefes Grollen, sein Grinsen hatte etwas teuflisches. Dann packte er meine Hand, zog sie von seinem Mund und eine Sekunde später krachten seine Lippen auf meine. Ich verkrampfte mich kurz, doch als er seine Hand wieder auf meine Wange legte, entspannten sich meine Schultern wieder. Ich hatte das Gefühl, als würde ein Feuerwerk in meinem Bauch explodieren. Lance Tucker und ich küssten uns, wie oft hatte ich mir das vorgestellt. Seine Lippen waren weich, sein Körper angenehm warm. Als ich eine Hand auf seine Brust legte, zog er mich enger an sich. Mit seiner Zungenspitze fuhr er über meine Unterlippe, woraufhin ich meinen Mund für ihn öffnete. Es war leidenschaftlich, es war heiß, es war der beste Kuss, den ich jemals hatte. Plötzlich hob er mich hoch und setzte mich auf die Arbeitsplatte. Dann löste er sich von meinen Lippen, legte seine Stirn an meine und fing an zu grinsen. "So sollte das beim letzten Mal eigentlich laufen." lachte er leise. Jetzt platzierte ich meine Hand auf seiner Wange. "Das letzte Mal war einfach der falsche Ort und die falsche Zeit. Ich glaube, so blöd das klingt, aber wir haben beide dieses kleine Unglück gebraucht um uns über einige Dinge klar zu werden." flüsterte ich. Er nickte. "Willst du noch was trinken?" fragte er und hob mich wieder von der Arbeitsplatte runter. Ich nahm zwei Gläser und er die Weinflasche. Er griff nach meiner Hand und führte mich zurück in mein Zimmer. Wir setzten uns auf den Boden vor dem Bett und er goss den Wein ein.
"Kessi meinte, du würdest schon länger auf mich stehen, ist das wahr?" fragte ich, während er mit einer meiner Haarsträhnen spielte. "Möglicherweise." flüsterte er. "Lance, bitte." Ich sah ihn an. "Ich fand dich schon immer interessant, seit dem ersten Mal als ich dich sah, du warst immer so unnahbar, das faszinierte mich. Kannst du dich an den Tag auf dem Sportfest erinnern?" fragte er. "Ja, ich hatte eine Wette gegen Mika verloren und musste mit den Cheerleadern tanzen. Das war so peinlich." lachte ich verlegen. "Und genau dort hat dein Anblick etwas mit mir gemacht. Ich wollte es lange nicht wahr haben, aber es ist so." Er sah auf den Boden. "Ha, das ist ja ein Bruchteil von der Zeit in der ich schon auf dich stehe." kicherte ich.
Er nahm meine Hand und verschränkte seine Finger mit meinen. Ich sah ihm in die Augen und aus einem Impuls raus kletterte ich auf seinen Schoß.
Ich küsste ihn und er legte seine Hände auf meine Hüften.
"Oh wie lange ich mich danach gesehnt habe." knurrte er und zog mich wieder an seine Lippen.

The Girl next DoorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt