❀ 3. Dezember ❀

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"Schatz, holst du die Kugeln und die Lichterketten aus dem Keller?", fragte Helene während sie umständlich das Netz um den Weihnachtsbaum aufschnitt. "Soll ich?", lachte Thomas der Sängerin über die Schulter, als er merkte wie sie sich abmühte. "Nein, ich kann das! Host du jetzt bitte den Schmuck, damit hilfst du mir eher", grinste sie den Akrobaten an, welcher ihr einen leichten Kuss auf die Seite gab und im Keller verschwand.
Helene schnitt das letzte Ende des Netzes durch und die Äste fielen in alle Richtungen auf. Einer traf sie leicht im Gesicht und die Sängerin musste lachen. Die mächtige Nordmanntanne nahm die ganze Ecke im Wohnzimmer ein und wirkte schon ohne ganzen Schmuck äußerst majestätisch. Helene wollte sich grade nach dem Netz bücken um es wegzuschmeißen, da spürte sie wieder dieses Ziehen. Helene setzte sich auf die Couch und strich über ihren kaum sichtbaren Babybauch. In dem Moment kam Thomas mit den beiden Kisten Weihnachtsschmuck die Kellertreppe hoch. Sofort stellte er sie ab und kam auf die Sängerin zu. "Hey Schatz alles in Ordnung?", besorgt sah er sie mit seinen blauen Augen an, aber Helene schüttelte den Kopf. "Nein, alles okay ich ahm hab mich nur kurz hingesetzt, alles gut" Thomas musterte seine Freundin, beschloss aber nicht weiter zu fragen.

"Wollen wir mit dem Schmücken anfangen?", fragte er während er den Baum ansah. Helene nickte und zog die erste Kugel aus der Kiste. Sie hang sie an einen der oberen Äste und holte die zweite heraus, als sie ihr aus der Hand rutschte und mit einem lauten "KLIRR", am Boden zersprang. "Oh nein!", sagte sie während sie sich nach unten bückte um die Scherben aufzuheben. Doch genau in dem Moment verzog die Blondine das Gesicht, setzte sich auf den Boden und legte eine Hand um den Bauch. Thomas zog eine Augenbraue hoch und kniete sich zu ihr runter: "Willst du mir immer noch vorspielen, dass alles in Ordnung ist?!" Leicht traurig schüttelte sie den Kopf und sah den Akrobaten an: "Ich weiß nicht was das ist, aber...aber es zieht immer wieder wenn ich mich bücke oder etwas heben will." Thomas legte seine Hand gegen ihre Wange und sah sie an: "Wie lange hast du es schon?" Helene senkte den Kopf und schaute beschämt zu Boden. "Seit 2 Wochen ungefähr". Thomas hob ihren Kopf leicht an und fasste an ihren Bauch. "Das könnten die ersten Wehen sein, Schatz. Wir sollten zu Anna fahren." "Meinst du?", entgegnete sie zögernd und der Akrobat nickte. "Ich bin keine Hebamme, aber in der Aufklärung hab ich aufgepasst und es könnte so sein, trotzdem sollten wir zur Sicherheit zu ihr fahren." Helene stimmte leicht ängstlich zu und Thomas half ihr auf.

Weihnachten mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt