❀ 4. Dezember ❀

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Anna , Helenes Hebamme, hatte einen Wehen-Schreiber an der Sängerin angebracht und Thomas Vermutung bestätigt. Tatsächlich hatte die Blondine die ersten leichten Wehen und was sie als ziehen spürte, waren die Bewegungen des Kindes, welches sich langsam bereit machte. Aber Helene wusste nicht so recht, ob sie jetzt Angst haben sollte, dass das Kind eventuell früher kam, oder sich freuen sollte, dass es bald so weit war. Die ganze Autofahrt nach Hause sprach sie kein Wort und strich sanft über den Babybauch. Thomas gefiel diese Stille überhaupt nicht und unterbrach die Stille: "Hey, es wird alles gut. Aber wollen wir den Baum heute noch fertig schmücken oder morgen?" Helene drehte den Kopf zur Seite und sah ihn eindringlich an. "Ich würde es gern heute noch machen wollen, nur ich weiß nicht so recht?" Thomas gab ihr seine Hand und sie legte ihre in seine. Sanft strich er ihr mit dem Daumen über den Handrücken und antwortet: "Wir machen so weit wir kommen ja. Und morgen, morgen ist doch der traditionelle Nikolaus und Krampusumzug. Morgen ist ja der 5. Dezember." "Mal sehen", meinte die Sängerin und starrte wieder zum Fenster hinaus. "Ich muss morgen mein Geschenk für dich abholen", fügte sie noch leise hinzu und wartete auf eine Antwort. "Sag nicht du willst morgen allein mit dem Auto fahren?!", entgegnete Thomas etwas aufgebracht und sah zu ihr rüber. Doch Helene nickte entschlossen, was ihm gar nicht gefiel. Dennoch sagte er kein Wort und sie kamen zu Hause an.

"Willst du wirklich mithelfen?", fragte Thomas nochmal als er die Kisten mit dem Weihnachtsschmuck öffnete und eine Lichterkette rauszog. Helene nickt und hielt das Ende der Kette fest, während Thomas auf der Leiter hochstieg um sie zu befestigen. Der Akrobat hat es ihr verboten auf die Leiter zu steigen aus Angst sie könnte wieder leichte Wehen bekommen, das Gleichgewicht verlieren und herunterfallen. Also stand die Sängerin jetzt brav neben der Leiter und gab dem Akrobaten die Lichterkette nach oben. Als sie fertig befestigt war, schaltete sie die Kette ein und der ganze Raum war erleuchtet. "okay du kannst sie wieder ausschalten, ich erblinde sonst", lachte Thomas ihr entgegen, während er von der Leiter runterstieg und auf sie zu kam. "Das du blinder wirst als du schon bist will ich jetzt auch wieder nicht!", gluckste die Blondine ihren Freund an, welcher seine Arme um sie schlang und gespielt beleidigt entgegnete: "Was soll das jetzt heißen, ich bin blind?" Helene begann zu lachen und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.

Weihnachten mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt