Gedankenblasen

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Heißes Wasser fließt über meinen kalten Körper. Ruhig in der Badewanne sitzend beobachte ich das stetig steigende, schäumende Wasser.
ich umarme meine Oberschenkel mit meinen Armen, den Kopf auf den Knien abgelegt.
Wie kleine Wasserblasen, Gedanken steigen auf, Gedanken platzen. Ich beobachte ihren Weg.
Ich bin wach, aber nicht gänzlich, nicht wirklich da. In Träumen tanzend, sich vom Wasser leiten lassen.
Ich vermisse das Meer.
Ich vermisse die Wellen und den wilden Wind der meine Nase kitzelt und durch meine Haare fährt. Das Salz auf meine Haut.
Doch hier, in meiner Badewanne, ist es warm und ruhig. Kein wilder Wind, keine frische Luft, nur stickige, warme Wasserdampfwolken die über meinen Kopf schweben und schwitziges Wasser, das mein Körper umgibt.
Warmer Nebel in meinen Augen.
Stumpf lehne ich mich mit dem Rücken an den Badewannenrand, immer noch beobachtend. Den Schaum auf meiner Haut.
Die Wasseroberfläche steigt über meinen Kopf. Immer mehr Wasser umgibt mich. Ich öffne meine Augen von welchen ich gar nicht mehr weiß wann ich sie geschlossen hatte. Ich tauche immer tiefer.
Tiefer. Tiefer. Tiefer.
Ich schwimme, tauche, rase, träume.
in meinem Kopf, unter Wasser.
Gedankenblasen.
bis ich wieder ruhig liege.
lichter, wie tausend kleine Sterne über mir.
Das Himmelblau im Ozean.
Ich atme.
Gedankenblasen, wie tausend kleine Sterne über mir.

Viridiflora-TulpenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt