Kindheitserinnerung

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Schweigend gehen wir nebeneinander und ich wage nicht über den Jungen zusprechen, denn ich wüsste, wieso er sich so komisch verhaltet hat. Er hat diesen traurigen Blick darauf. Den gleichen bei seinem Vater Beerdigung. Er hat schweigend neben seine Mutter gestanden und hat alles getan, was er müsste. Keine Tränen oder ein Gesichtsausdruck. Er sah einfach emotionslos aus, was er nach der Beerdigung behalten hat. Ich wüsste genau, wie sehr Jun an sein Vater Gehängen hat und ihm als sein Vorbild angesehen hat. Jun. ich versuche nicht daran zu denken, denn ich habe an diesen Tag auch jemanden verloren. Meinen besten Freund, aber vielleicht bekomme ich ihn durch diese Sache wieder zurück? Was denke ich da nur? Nein, ich mache es wegen der Menschen und ihre Verwandtschaft, die nicht das Gleiche erleben sollten, wie Jun ... am Ende ist er immer noch der Grund. Ich beiße mir auf meine Unterlippe und versuche an etwas anderes zu denken. Der Mann. Ob er es überlebt hat? Mein Blick geht wieder zu Jun. Was wohl sein letzte Gedanken war? Oder meiner war. Jun hat mich wahrscheinlich deswegen aufgehalten in der Schule. Der Perversling würde mich ... ich schlucke.

„Hey, höre auf, mit solche Gesichtsausdruck herumzurennen. Die Leute denken noch, du wärst eine Mörderin", höre ich Jun und schaue überrascht zu ihm. Mein Gesichtsausdruck? Automatisch geht meine Hand zu mein Gesicht. Verarscht er mich wieder oder sehe ich wirklich so aus? Ich lasse meine Hand fallen und bleibe stehen. Natürlich geht er einfach weiter, ohne auf mich zu warten. So ist er eben. Ich schaue auf dein Rücken. Wie er sich fühlt, mit so viele Gedanken von ... toten Menschen? Hat er ein schlechtes Gewissen, wenn er ihnen nicht hilft? Wahrscheinlich sonst würde er ihre Gedanken nicht hinschreiben. Was sie wohl so denken? Über ihr Leben? Über ihre Familie? Was sie besser machen könnten? Über eine zweite Chance? „Höre auf über das zu denken. Du treibst dich selbst im Wahnsinn."

„Also ... passiert dir das auch?", frage ich ihn und ignoriere einfach die Tatsache, wie er meine Gedankengänge gelesen hat. Er bleibt stehen und er hebt sein Kopf, um im Himmel zu sehen. Erst jetzt fällt mir auf, wie dunkel es doch geworden ist und paar Wolken sich gesammelt haben. Vielleicht wird es bald regnen. Mein Blick geht wieder zu Jun. Ich kann sein Gesichtsausdruck nicht sehen, aber wahrscheinlich war es wieder emotionslos. Er steckt seine Hände in seine Hosentasche und schaut wieder geradeaus. Ohne mir zu antworten, geht er weiter. Manchmal ist keine Antwort auch eine Antwort. Ich renne zu ihm und stelle mich neben ihm. „Du musst nicht mehr alleine damit umgehen. Wir sind jetzt ein Team, also lass uns zusammen wahnsinnig werden!"

„Das kannst du ruhig selbst tun", murmelt er und sehe ich da ein Lächeln? Jun. Ich lächele auch und wir bleiben vor mein Haus stehen. Ohne auf wiedersehen zu sagen, geht er einfach weiter, aber etwas anderes habe ich von ihm auch nicht erwartet. Plötzlich fällt ein kleiner Wassertropfen auf mein Kopf. Schnell öffne ich die Tür und nehme ein rosa Regenschirm vom Schrank raus, bevor ich zu Jun renne. Anscheinend hat er mich gehört da er sich umdreht und ich nutze die Gelegenheit ihm den Schirm in die Hand zu drücken, sonst würde er es nicht annehmen. Ich zwinkere ihn zu und renne wieder zum Haus. „Ein rosa Regenschirm? Wirklich, Jun? Das ist ja fast schon eine Kriegserklärung!" Ich verdrehte die Augen. "Besser als nass zu werden! Wir sehen uns morgen, dann kannst du mir den Schirm zurückgeben. Bye", sage ich schnell und mache die Tür hinter mir zu. Ich muss leicht schmunzeln als ich mir vorstelle, wie Jun mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck mit einem rosa Regenschirm herumgeht. Wenn doch die Mädchen in der Schule das sehen könnten, dann würden sie nicht so viel von ihm schwärmen. Eher nicht. Sie würden sagen, wie süß er dabei aussieht. Ich verdrehe die Augen bei den Gedanken und ziehe mir meine Schuhe aus. Irgendwie fühle ich mich heute gut an. Ist schon eine Weile her seit ich so empfunden habe. Verwirrt schaue ich im Wohnzimmer, wo meine Mutter schon auf der Couch sitzt und ihres Dramas anschaut. Typisch.

„Ich bin zurück", mache ich sie auf mich aufmerksam und setze mich zu ihr. „Willkommen zurück" Sie lächelt mich an und gibt mir ein Apfelstück, wie immer eigentlich. Obst ist ihr besonders wichtig oder sie möchte ihre gesunde Ernährung mit mir teilen. Eigentlich ernährt sie sich schon eine Weile gesund und manchmal beobachte ich, wie sie grinsend vor dem Spiegel steht und ihr Körper mustert. Sie ist wirklich dünn und sie könnte glatt als Model durchgehen, wenn sie nicht so klein wäre. Ich schaue nach unten und ich bin nicht dick, aber auch nicht dünn. Ich bin in der Mitte, was mich nicht stört. Ich mag es zu naschen, was ich von meinem Vater geerbt habe. Mein Gedanke geht zu Jun. Er sieht nicht muskulös aus, aber trotzdem kann man im Sportunterricht sehen, wie er Bizeps hat wegen sein armloses T-Shirt. Ob er einen Sixpack hat? Die Mädchen in der Schule behaupten, sie haben es mal gesehen, als die Jungs Basketball gespielt haben und Jun gesprungen ist, da ist dein T-Shirt nach oben gegangen. Hm.

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