close your eyes, don't be afraid. I'm with you.
Es war ihr vollkommen unklar, wie lange sie bereits in die Dunkelheit starrte. Minuten, Stunden oder vielleicht auch schon Tage. Zeit und Raum hatten jegliche Bedeutung verloren. Ab und zu schalten Stimmen durch die alten Abwasserrohre zu ihr. Befehle und Kürzel wechselten mit dumpfen Schlägen, welche sie immer wieder zusammenfahren ließen. Ein leises Stöhnen entriss sie aus der Gedankenwelt, ihre Leidensgenossin schient das Bewusstsein zu erlagen.
Sie hatte in der Zwischenzeit wirklich mit der Idee gespielt, ein Leben zu beenden. Aber hätte das wirklich die Freiheit bedeutet? Konnte man einem Menschen wie Roger trauen? Und würde sie damit überhaupt leben können? Fragen über Fragen, zu denen keine Antwort überhaupt nur ansatzweise passend erschien. Am Ende hatte sie das Messer in die Ecke geworfen und den Tränen freien Lauf gelassen.
Das Stöhnen wurde lauter und M/C zwang sich aufzustehen. Als sie das andere Bett erreichte, stockte ihr der Atmen. Die Haut hatte einen blassen, fast durchsichtigen Ton angenommen und war von einem dünnen Schweißfilm überzogen. Das sah nicht besonders gut aus. Doch als Trinitry die Augen öffnete, waren diese glasig und rot unterlaufen. Man musste nun kein Medizinstudium absolviert haben, um zu wissen, was dies bedeutete. Langsam dreht sie, die immer noch stöhnende Frau auf die Seite und zog vorsichtig das verdreckte Top nach oben. Das Pflaster hatte schon einen gelblichen Schimmer und der Geruch, welcher darunter vortrat, nahm M/C fast die Luft zum Atmen. Was sollte bloß tun? Wenn sie Trinitry einfach liegen lassen würde, wäre es wahrscheinlich sowieso bald vorbei. Ein Gedanke schoss ihr in den Kopf. Sie wäre doch dann nicht an ihrem Tod schuld. Was vollkommen anderes. Würde Roger dann das Versprechen halten? Langsam begab sich M/C wieder zurück auf ihr Bett. Ihre Möglichkeiten waren beschränkt und eine medizinische Ausbildung hatte sie ebenfalls nicht. Also musste kommen, was kommen muss. Ihr Blick ging wieder Richtung Decke und die Zeit verloren abermals ihre Bedeutung.
Es gab keine Stelle an Ihrem Körper, welche nicht schmerzte. Ihr Instinkt, welcher sie schon so oft gerettet hatte, sagt ihr eindeutig, dass es nicht gut aussah. Das Fieber verursachte bereits Wahnvorstellungen und wenn nicht bald etwas Flüssigkeit in ihren Körper kommen würde, ließe sich ein Koma nicht mehr aufhalten. Immer wieder waren die Gedanken bei Marc und Jake. Was hätte man anderes machen müssen und warum war diese alles passiert. Als die Tritte und Schläge auf sie eingeprasselt waren, waren immer wieder Gesprächsfetzen an ihr Ohr gekommen. So ergab die Sache jetzt wenigstens ein bisschen Sinn, obwohl noch viele Fragen offen waren. Eine erneute Welle von Schmerz ließ den Körper erzittern und vor ihren Augen begann sich der Raum zu drehen. Die Dunkelheit erlöste sie von ihrem Leid, wenn auch nur für kurze Zeit.
Als sich der schwere Bolzen in der Tür bewegte, zuckte M/C erschrocken zusammen. Roger betrat den Raum und hinter ihm folgte ein Mann, den M/C noch nie gesehen hatte. Erstaunlicherweise kam er ihr aber dennoch bekannt vor. Mühsam begann sie ihr Gehirn zu durchsuchen, aber ihr Verstand war einfach nicht in der Lage, ihren Wünschen zu folgen. „Wie ich sehe, hast du dich für deine kleine Freundin entschieden!" Rogers Stimme wirkte kehlig und ein Hauch von Whiskey durchzog den Raum. Er drehte sich in die Richtung des Bettes auf dem Trinitry seit Stunden bewusstlos lag. „Wir haben die Auktion unterbrochen, für die bekommen wir keinen Cent mehr und außerdem", er beugte sich über Trinitry : ,,Ende das hier bald von alleine!" Seine Augen flackerten vor Wut als er weitersprach. „Dann kommt sie mir doch davon, aber vorher haben wir nur unseren Spaß!" Mit einer Hand umfasste er den Hals der Bewusstlosen und mit der anderen Hand riss er das Top von ihrem Körper. „Adrian, sieh zu, dass die Schlampe noch ein paar Tage unter uns weilt. Die Jungs sollen doch nicht umsonst arbeiten!" Trinitry stöhnte leise auf, was Roger nur noch mehr in die Höhe trieb. „Stöhne mein Mädchen, dass letzte Mal wird für mich sein!" und damit verließ er den Raum.
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72h left...make your decision
FanfikceFortsetzung von „Die Geschichte von Jake!" Während die Welt Halloween feiert, beginnt für Jake und seine neuen Freunde der Alptraum erneut. Es bleiben Ihnen nur 72 Stunden um Leben zu retten. Doch wie soll man sich zwischen Liebe und Freundschaft...