Part 6

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Ich konnte einfach nicht mehr! Ich wurde von einem anonymen gestalkt, und deswegen fühle ich mich beobachtet. Die Erwachsenen glauben es mir nicht. Ich werde von einem 10-jährigen geärgert. Und jetzt soll ich noch in eine Psychatrie?! Nein! Das kann ich einfach nicht. Wir wohnten in diesem kleinem Ort schon ziemlich lange, aber trotzdem wusste ich kein bisschen, wo ich mich grad befand. An jeder Kreuzung oder Abzweigung, bog ich immer rechts ab. Immer wieder rechts, rechts, rechts... Doch auf einmal wusste ich, wo ich war. Ich war im Süden des Dorfes, wo sich ein Gewässer befand, was etwas größer war als ein See, und eine Seebrücke, die schon ziemlich alt, aber trotzdem idyllisch aussah. Ich setzte den Fuß auf die erste Treppe, der alten Brücke, und sie fing an, zu knarren. Ich ging weiter, und an manchen Stellen, fing sie sogar an, etwas zu wackeln, was mich aber überhaupt nicht störte, da mir mein Leben mittlerweile kaum mehr was wert war. Das letzte Mal habe ich vor 6 Tagen gelacht. Und das war, weil die Ferien begonnen haben. Ich ging weiter. Oh ja... als die Ferien begonnen haben. Die ganze Klasse hat gejubelt, während der Lehrer hastig seine Tasche zusammen packte, um noch vor dem Klingeln, aus dem Klassenraum zu flüchten. Noch eine Minute, las ich an der Uhr ab. Ich bin am Ende der Seebrücke und setze mich. Noch einige Sekunden. Als nur noch 10 Sekunden übrig waren, fing die Klasse an, gemeinsam runter zu zählen. '10, 9, 8, 7, 6, 5...' und so weiter. Der Lehrer verließ das Klassenzimmer, und ließ die Tür laut ins Schloss fallen. '3...2...1.' Dring dring! Und schon geriet die ganze Klasse ins Gejubel und alle stürmten zur Tür. Viele schubsten mich beiseite. Ob ich Freunde habe? Alles nur falsche, die mich ausnutzen. Dann gibt es noch diese Neider, die mich mobben, weil ich sehr gute Zensuren habe, und viele Jungs mich sehr mögen. Aber sie mochten nicht meine ruhige Art, nein. Nur mein Aussehen, und mein Geld! Ich selber finde mich nicht hübsch, aber alle meinen schon. Ich habe keinen Freund, und hatte auch noch nie einen festen. Bei diesem 'Flashback' zuckte ich zusammen, denn ich erinnerte mich an meinen ersten Kuss. Der kalte Wind pfeift um meine Ohren. Meine Hände sehen auch schon weiß und verfroren aus. Alle Mädchen aus meiner Klasse hatten schon einen Freund. Aber dann gab es natürlich solche 'Bitches' , wie ich sie nenne, die jeden zweiten Tag einen neuen hatten. Solche Personen, nenne ich nicht Menschen, da sie jeden ausnutzen. Ich war auch schon oft das Opfer. Der Gedanke lässt eine Träne meine Wange runter rollen. Wer brauch mich denn überhaupt? Ich dachte weiter an meine Vergangenheit: Einer der schlimmsten Tage war der Schulball. An diesem Tag, fand auch mein erster Kuss statt. Gleichzeitig war der Kuss auch ungewollt. Ich hatte ein knielanges, weißes Kleid an, welches mit Pailetten am Dekolleté bestickt war, und unten wie ein Reifrock aussah. Dazu trug ich eine goldene Kette, die ein Herz enthielt, wo ein Foto von meiner Mutter und mir drin war. Dann trug ich noch goldene Pumps, und weiße Federohrringe. Geschminkt war ich, wie immer, sehr dezent und nicht auffällig. Kaum betrat ich den großen Saal, schon fielen einige Blicke auf mich, und einige machten mir sogar Komplimente. Ich mag Komplimente nicht sehr, denn ich komm mir dann immer so dumm vor. Das einzige, was ich dadurch bekomme, ist ein roter Kopf, den ich immer versuche zu verstecken. Ich wartete auf meine Ballbegleitung, die auch endlich eintraf. Jason Smith. Er sah, wie immer, sehr gut aus, und ich war auch etwas verliebt. Auch er machte mir ein Kompliment, und danach fingen wir an, zu tanzen. Plötzlich luden uns welche ein, bei 'Wahrheit oder Pflicht' mitzumachen. Jeder spielte das gerne, also gesellten wir uns dazu. Wir spielten einige Runden, bis ich dran war. Ich wählte erstmal Wahrheit, und die erwartete Frage kam: "Liebst du Jason?" Ich wurde leicht rot, antwortete aber lässig mit 'nein'. Jason und seine Freunde brachen in Gelächter aus, und ich wusste nicht, warum. Verletzt verließ ich die Tischrunde. Blupp! Die nächste Träne fiel auf meinen Schoß, denn diese Erinnerungen sind schrecklich. Ich erzähl sie euch nur, damit ihr mich besser verstehen könnt. Ich ging an die Bar, aber da dies ein Schulball war, gab es natürlich nichts mit Alkohol. Ich bestellte mir eine Sprite, und setzte mich auf den Barhocker. Jason kam dazu, und sagte: "Wie armselig war das denn? ! Geht's dir eigentlich noch gut?! Ich weiß doch, dass du auf mich stehst. Jedes Mädchen schmilzt bei mir dahin!" Er brach in Gelächter aus. So kannte ich ihn nicht. Ich wusste nicht, dass er so arrogant war. Er sah gut aus, aber sein Charakter war nun echt scheiße. "Tja... ich halt nicht. Bei so einem Charakter, kein Wunder." Er ging beleidigt weg und nun saß ich alleine da. Bevor er ging, flüsterte er mir einen Satz ins Ohr, der mich erschaudern ließ: "Du wirst dich noch in mich vergessen. Ich wickel jede um den Finger. Es wird Nachfolgen haben, Jenny." Wie recht er doch hatte...
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-Döm döm... also für alle: das kursiv geschriebene, sind ihre Erinnerungen, und so wird es im nächsten Kapitel auch los gehen.Freue mich über Kommentare, die ich sowieso nicht bekomme ;)... Bis bald

Der Junge von ASK.FMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt