Part 8

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NEIN! Das konnte jetzt nicht sein! Sackgasse! Ich schrie. Warum schrei ich eigentlich immer? Langsam drehte ich mich um, um zu sehen, wer mir nun das Leben nehmen würde. Doch ich sah nichts. Niemand war dort, keine Menschenseele, kein Tier. Nichts, nur Luft und die grauen Gassenwände. Erleichtert atmete ich auf, und ging diesen langen Weg zurück. Mittlerweile war es schon dunkel, nur noch einige Straßenlaternen erhellen die Gegend. Auch langsam, aber sicher, erkannte ich die Stelle, wo ich mich grade aufhielt. Da mir schon echt richtig kalt war, schleppte ich mich müde nach Hause.
Von weitem sah ich schon unser Haus. Mein Zimmer war dunkel, und ich erinnerte ich mich an die Auseinandersetzung von vorhin. Was soll ich denn jetzt sagen? Jetzt stand ich wenige Schritte von der Haustür entfernt. "Good Luck!", sagte ich vorher kurz zu mir. Ich schloss die Haustür auf, und betrat den langen Flur, wo Kleiderhaken und viele Bilder hingen. "Oh mein Gott, Jenny!" Dies war meine Mutter... Sie kam angestürmt, und ich machte mich innerlich auf die größte Standpauke meines Lebens bereit. Nichts desgleichen passierte, nein. Sie kam hastig zu mir und zog mich in eine Umarmung. "Ich hab mir solche Sorgen gemacht..", schluchzte sie vor sich hin. "Es tut mir leid." Sie bereitete mir einen Tee zu, und setzte sich,mit mir zusammen, auf das Sofa. "Daniela und Paul schlafen schon, aber ich wollte auf dich warten.", erzählte sie mir. "Du... ich muss dir noch was sagen. Hör mir zu und unterbrech mich nicht, verstanden?" Ich brachte ein kleines, zögerliches Nicken hervor, und schon legte sie los. "Wegen diesem angeblichen Stalker. Ich würde dir wirklich empfehlen, zum Psychologen zu gehen. Wer weiß, was du wirklich hast? Später hast du so viel Angst,obwohl gar nichts ist. Bitte renn jetzt nicht wieder los! Ich habe auch schon einen Termin gebucht. Du wirst dort morgen hin gehen!" Ihre Stimme wurde strenger. "Du musst auch gar nicht rumzicken. Du gehst dort morgen hin." Wir diskutierten lange weiter, aber meine Mutter ist stur in solchen Sachen, und schon am nächsten Tag saß ich beim Psychologen.
~Beim Psychologen~
"Erzählen Sie mir von Ihrem Problem", meinte der Arzt in einer beruhigenden Stimmlage. "Nun ja...", fing ich an zu stottern, "es gibt ja dieses Schreibportal, Ask.Fm. Dort kann man entweder mit, oder ohne Nickname schreiben." Ich machte eine kleine Pause. "Ich nutze die Variante mit Nutzernamen, und habe zur Zeit einen anonymen Schreibpartner. Und er hat mir Sachen geschrieben, die bei mir zu Hause passiert sind, die auch alle haargenau stimmen. Und das schlimmste war abends. Ich habe mich umgezogen und dann kam eine Nachricht wo drin stand "' Du siehst aber heiß aus in deiner neuen Unterwäsche. Besser wäre es aber ohne"' der Typ ist total krank!" Ich schluchzte kurz auf, aber fing gleich wieder an zu reden. "Und meine Mutter und ihre beste Freundin, Daniela, haben am nächsten Tag mein ganzes Zimmer abgesucht, aber nichts gefunden. Da wollte ich die Nachrichten zeigen, aber sie waren weg.
Jetzt denken alle, dass ich verrückt sei! Aber wieso sollte ich mir so was ausdenken?!" Nun fuhr er fort. "Hören Sie... ich würde Ihnen glauben, aber solange ich keinen Beweis habe, ist das schwer. Aber ich glaube Ihnen, sie lügen nicht. Man sieht es" "Ja schön. Wenigstens einer. Aber was kann ich gegen meine Angst tun oder wie kann ich ihn beseitigen!?" Nun war ich auf die Antwort gespannt. "Nun ja... man kann weder eine Anzeige, noch eine Personen-Identifizierung für dieses Schreibportal aufgeben. Dagegen können wir leider nichts tun. Wie Sie ihn beseitigen, besser gesagt, ignorieren können ist leicht. Lenken Sie sich ab! Unternehmen Sie was mit Freunden, Tieren oder seien sie kreativ! Einfach nicht auf das Handy gucken, und erst recht nicht antworten." Ich bedankte und verabschiedete mich von ihm und ging nach draußen, auf den staubigen Parkplatz, zu meiner Mutter, die Handy spielend, im Auto saß. "Hallo Mum!", sagte ich beim Einstieg ins Auto. "Und bäääng und nimm dies. Blupp! Jaaa! Gewonnen!!!" Solche Geräusche passieren immer bei ihren Spielen. "Oh ähh... hihi! Hallo Jenny! Wie war es denn?" Soll ich denn jetzt etwa alles nochmal erzählen? "Ach normal. Ich guck jetzt für 'ne Zeit halt nicht mehr auf mein Handy.", gab ich locker als Antwort. "Schön", gab sie zurück. Wir fuhren nach Hause, dort kochte sie Mittag, während ich mit meiner Leinwand beschäftigt war. Ich malte einfach drauf los, ohne Verstand. Meine Hände malten von allein, was sie wollten. Ich betrachtete das Kunstwerk gar nicht, sondern ließ meinen Händen freie Laufbahn. Meine Mutter rief zum Essen, und ich konnte meinen Körper noch zu ihr, die Treppe runter, bewegen. Daniela und Paul saßen bereits am Tisch. Es gab viel zu essen, wovon ich nicht weiter berichte. Sofort danach ging ich wieder in mein Zimmer, wo die Leinwand förmlich auf mich wartete. Noch erkannte ich nicht,was ich gemalt hatte, doch eine Stimme in meinem Kopf, hatte etwas davon angedeutet,dass ich es bald verstehen werde. "Komisch...", flüsterte ich leise vor mich hin. Meine Hände malten 'ohne Verstand' weiter. Einfach weiter, weiter und weiter. Währenddessen merkte ich, wie meine Mama unten im Wohnzimmer ein Telefonat führte,was sich sehr positiv anhörte. Was gibt es denn schönes? Nach einigen Minuten ertönteauch schon laut mein Name. Es fiel mir schwer, meine Hände zu beherrschen, aber es gelang mir. Schnell rannte ich die Treppe aus Neugier runter. "Es gibt guuuute Nachrichten!" Dabei zog sie das 'gute' sehr lang und betonte es. Ich zog eine Augenbraue hoch. "Also also also. Deine Tante hat von ihrem Mann einen Heiratsantrag bekommen. Morgen feiern sie! Daniela und ich sind herzlich dazu eingeladen." "Yes! Sturmfrei!" ,dachte ich mir. "Cool. Freut mich für euch.", meinte ich. Von ihr kam noch ein fröhliches Quietschen und schon ging ich wieder hoch in mein Zimmer. Grade wollte ich anfangen zu malen, da klopfte es an der Tür. Ich öffnete sie und musste das verschmitzte Grinsen von Paul gucken. Schon fing er an, zu reden: "Naja da unsere Mütter für drei Tage weg sind, musst du schööön auf mich aufpassen." Das war aber echt ein schlechter Scherz. "Du fährst doch mit den beiden mit", gab ich als Antwort und stürmte zu meiner Mutter, um sicher zu gehen. Ich fragte sie, ob das denn stimmt. Daraufhin kam die Antwort: "Ja natürlich! Paul ist noch zu klein für so eine Party. Wir fahren zu ihr, und schlafen da. Wir fahren morgen los, und sind dann doch in drei Tagen wieder da. Du bist doch verantwortungsvoll. Schaffst du schon!" Das kann doch jetzt nicht wahr sein! "Aber .... aber...dieser Paul!", ich stotterte, aber aus Angst, dass ein großer Konflikt entstehen würde, ging ich hoch in mein Zimmer, zu meiner Leinwand. Ich kritzelte einfach drauf los, mal wieder. Nach einer gefühlten halben Stunde, ließ ich den Pinsel vor Schreck fallen. Er landete mich einem Farbklecks auf dem Boden. Aus Schreck, weil ich nun erkannte, was meine Hände entstanden lassen haben. Sie hatten ein ganzes Bild gemalt, was ich jetzt erkannte. Auf dem Bild sah man einen großen Mann. Das war aber nicht alles. Nein, denn um ihn herum war noch etwas. Nämlich ganz viele Leichen.
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-Bam bam baamm! Wow! Das Kapitel da oben, hat, ungelogen, 1184 Wörter! Cool, ne? ;) Verbesserungen? Ab in die Kommis!
Feedback? Ab in die Kommis! :)

Der Junge von ASK.FMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt