Teil 5
Kyungsoo hatte das Gefühl, dass bislang jeder Umbruch in einer seiner Lebensetappen mit einem Umzug begonnen hatte. Vielleicht war das eine Metapher seines Lebens, die er noch nicht ganz entschlüsselt hatte.
Das dachte er auch nun, während Hansun und der Makler im Hintergrund über Heizkosten und die Müllabfuhr sprachen. Die Wohnung befand sich im dritten Stockwerk eines Wohnhauses in Campusnähe zur Sejong-Universität, weshalb viele Studenten in der Gegend wohnten. Insgesamt war sie knapp 50 m² groß, mit drei Zimmern, einem Badezimmer mit einem schmalen Fenster und einer vollausgestatteten Küche ihres Vormieters, die noch ein wenig nach einer Mischung aus Öl und Zitronenspülmittel roch. Das Wohnzimmer hatte große Fenster, die auf einen Innenhof blicken ließen und die anderen zwei Zimmer waren jeweils groß genug für einen Schreibtisch, einen Kleiderschrank, ein Bett und ein paar Regale. Eine perfekte Wohnung für zwei Personen, die wohngemeinschaftlich miteinander lebten.
Baekhyun stand im Rahmen eines der Zimmer. Kyungsoo war überrascht gewesen, als er Hansun und ihn vor dem Gebäude hatte stehen sehen, aber hier ging es immerhin auch um seine Wohnung. Vielleicht war seine Überraschung unbegründet.
Kyungsoo trat zu ihm heran. „Woran denkst du?"
„Dass das alles ein großer Fehler ist."
Kyungsoo versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „Du hast die Aufnahmeprüfung für die Sejong bestanden. Wenn du es wirklich nicht gewollt hättest, hättest du einfach durchfallen können." Kyungsoo wusste zwar nicht, wieso Baekhyun sich ausgerechnet für Sportpädagogik und Wirtschaft eingeschrieben hatte, wenn es immer sein Traum gewesen war, professioneller Fußballspieler zu werden, aber vielleicht würde er es ihm irgendwann erzählen.
Baekhyun hielt die Arme vor der Brust verschränkt. „Aber ist es nicht immer so zwischen uns gewesen?" Er schnitt eine Grimasse. „Du sagst was wir machen und ich folge dir."
Kyungsoo blinzelte. „Was?"
Er stieß sich vom Türrahmen ab. „Wenn wir die Wohnung kriegen, nehme ich dieses Zimmer. Es ist etwas größer, aber direkt neben dem Badezimmer und den Wasserrohren." Er sah ihm in die Augen. „Und du bekommst sowieso nicht genug Schlaf."
„Würde dann nicht mehr Sinn ergeben, wenn ich das laute Zimmer nehme?"
„Nein."
„Aber du magst es nicht, wenn es nachts laut wird. Deswegen hasst du den Wind auf Jeju."
„Das war früher." Baekhyun strich sein Haar aus seiner Stirn. Heute hatte er es nicht zurückgekämmt, weshalb es ihm immer wieder in die Augen fiel. Kyungsoo mochte, wie weich die Strähnen aussahen. „Der Wind macht mir nichts mehr aus."
‚Was ist mit der Dunkelheit?', wollte Kyungsoo fragen, weil Baekhyun noch immer den Taschenlicht-Anhänger trug, den Kyungsoo ihm in ihrer Kindheit geschenkt hatte. Wieso hatte er ihn noch nicht abgelegt?
„Was sagt ihr?", fragte Hansun, als er das Gespräch mit dem Makler beendet hatte.
„Besser als die letzte Wohnung", sagte Baekhyun. „Auch näher am Campus."
Kyungsoo nickte. „Aber teurer."
Hansun winkte ab. „Könnt ihr euch vorstellen, hier zu wohnen?"
Baekhyun sah Kyungsoo an. „Letzte Chance", sagte er. „Wenn du zusagst, kannst du nicht noch einmal vor uns davonlaufen."
„Ich habe bereits zugesagt", sagte Kyungsoo.
DU LIEST GERADE
Die vier Seiten eines Puzzleteils
Fanfiction[BaekSoo] "Als sich ihre Augen zum ersten Mal trafen, war Kyungsoos einziger Gedanke, dass Byun Baekhyun Dreck in sein Zuhause brachte." Kyungsoo und Baekhyun werden vom Schicksal zusammengeführt, als ihre Eltern sich ineinander verlieben. Baekhyun...