Pair: Pierre Gasly (Formel 1, links im Bild), Yuki Tsunoda (Formel 1, rechts im Bild)
POV Pierre:
Besorgt folgen meine Blicke dem kleinen Japaner, der auch mein Teamkollege ist. Er spricht mit einem Mann und von hier habe ich definitiv das Gefühl als wäre Yuki gerade an allen Orten der Erde lieber als gegenüber seines Gesprächspartners. Noch kurz überlege ich, ob ich gerade einen Fehler begehe, dann entscheide ich, dass dem nicht so ist und nähere mich den beiden.
"Yuki, ich wusste gar nicht, dass du auch da bist. Wie schön dich zu sehen." Ich lächle ihn an. Der andere Mann muss ja nicht direkt mitbekommen, dass das eine ziemliche Lüge war. Schließlich sind Yuki und ich zusammen zu dieser Weihnachtsfeier gekommen.
Yukis verzweifelter Blick als er mich gespielt freudig begrüßt, sagt alles. Als er mir bei einer kurzen Umarmung dann auch noch "Bitte hol mich hier raus" ins Ohr flüstert, bin ich sicher, dass irgendwas gehörig schief läuft.Natürlich komme ich seiner Bitte nach, es gibt eigentlich nichts, was ich nicht für Yuki tun würde. "Yuki, das ist total gut, dass ich dich hier treffe. Ich wollte eigentlich noch bei dir anrufen, aber dann können wir das ja jetzt persönlich besprechen. Also wenn du jetzt kurz ein paar Minuten für ein Vier-Augen-Gespräch hättest, wär das super."
Yuki nickt dem Mann entschuldigend zu und sagt: "Ich komme gleich wieder, aber du siehst ja, ich hab noch ein ganz kleines bisschen Arbeit." Dann gehen wir gemeinsam nach draußen.
Erschöpft lässt Yuki sich auf eine Bank fallen. "Danke Pierre, das wär wirklich nicht mehr lange auszuhalten gewesen."
Ich nicke verständlich. "Kein Problem, immer wieder gern. Aber wer war das denn, wenn ich fragen darf?"
Yuki scheint kurz zu überlegen. "Mein Ex-Freund, Jack", gibt er dann zu. "Nicht gerade die freundlichste Person, ich bin froh, dass ich es irgendwie aus der Beziehung raus geschafft habe. Wie, weiß ich immer noch nicht genau. Auf jeden Fall hat er jetzt versucht mich zurückzugewinnen, aber ich schaff das nicht nochmal, Pierre."Ich ignoriere die Sprünge, die mein Herz macht, da Yuki allem Anschein nach auch oder ausschließlich auf Männer steht und nehme ihn sanft in den Arm. "Wirklich kein Problem Yuki, möchtest du darüber reden oder kann ich sonst irgendwas für dich tun?"
Yuki schüttelt den Kopf. "Darüber reden jetzt gerade nicht und falls du mir nicht zufällig auf die Schnelle einen anderen Freund besorgen kannst, kannst du vermutlich auch sonst nicht helfen."
Ich weiß genau, dass ich es später bereuen werde. Trotzdem mache ich Yuki ein Angebot. "Ich könnte doch deinen Freund spielen. Also wenn das für dich in Ordnung ist, natürlich."Yuki wirkt noch ziemlich unsicher. Dann stimmt er aber doch zu. "Okay, also spielst du meinen Freund. Du musst mich nicht küssen oder so, wenn du nicht willst. Aber Händchen halten wäre gut. Du kannst es dir auch nochmal anders überlegen, kein Problem."
Ich schüttele heftig den Kopf. "Auf keinen Fall überleg ich es mir nochmal anders." Dann nehme ich sanft seine Hand. Sie passt perfekt in meine und abermals muss ich die Sprünge meines Herzens ignorieren. Yukis Sicherheit ist jetzt wichtiger als meine Gefühle.Hand in Hand gehen wir jetzt wieder zurück zur Party und zu Jack. Beim Anblick unserer verschlungenen Finger wird er ganz rot im Gesicht. Ich vermute allerdings dass es Wut ist und er gerade nicht beschämt errötet, weil er sich wenige Minuten zuvor noch an meinen scheinbaren Freund rangemacht hat.
"Wie kannst du nur Yuki?" Der Unterton seiner Stimme lässt keine Zweifel zu, dass meine Vermutung stimmt. "Wie kannst du nur? Bestimmt seid ihr überhaupt nicht zusammen, ihr tut doch nur so."Mir rutscht das Herz bis in die Hose. Was machen wir jetzt? Wie sollen wir ihn vom Gegenteil überzeugen, wenn er recht hat.
Ich spüre wie Yukis Griff um meine Hand stärker wird, er hat Angst.
Ich nehme also allen Mut in meine Stimme und sage: "Natürlich sind wir wirklich ein Paar. Oder hältst du mit jedem dahergelaufenen Trottel Händchen?"
"Nein, aber du ja anscheinend. Niemand außer mir würde jemals freiwillig Zeit mit Yuki verbringen."
Jetzt bin ich wirklich sauer. Selbst wenn ich nicht bis über beide Ohren in den Japaner verliebt wäre, wäre er ein sehr guter Freund. Er ist bei allen anderen Fahrern beliebt und mir würde spontan niemand einfallen, der nicht gern Zeit mit dem Japaner verbringt. "Das ist eine Lüge und das wissen wir beide", verteidige ich ihn also.
Yukis Finger zerquetschen meine Hand weiter und ich kann somit spüren, dass auch seine Angst zunimmt. "Lass es einfach Pierre, ich gehe zu ihm zurück, dann gibt er wenigstens Ruhe. Du brauchst dich nicht weiter als mein Freund auszugeben", flüstert er mir zu.Meine Wut steigert sich weiter. Jetzt ist Yuki schon bereit aufzugeben, nur weil der Idiot ein bisschen rumschreit. "Nein Yuki, ich lasse dich nicht mehr gehen", sage ich jetzt zu ihm. Laut genug, dass es auch Jack hören kann. "Er hat schon genug Schaden angerichtet, du hast endlich eine schöne Beziehung verdient. Und ich bin bereit sie dir zu geben. Gib uns nicht wieder auf." Ich bin jetzt völlig in meine Rolle, von der ich wünschte, es wäre keine, abgetaucht. Zärtlich fahren meine Finger der freien Hand über Yukis Wange und bevor ich mich selbst davon abhalten kann, liegen meine Lippen auf seinen.
Überrascht reagiert Yuki erst gar nicht und erwidert den Kuss dann nur zurückhaltend. Wir lösen uns wieder und erleichtert stelle ich fest, dass diese Aktion zumindest Wirkung gezeigt hat. Jack ist beleidigt abgedampft, der belästigt Yuki wohl nicht so schnell wieder.
Dafür bin ich jetzt ziemlich im Erklärungsnotstand, befürchte ich.
"Du hättest das nicht tun müssen", sagt Yuki da auch schon leise.
Ich nicke. "Ich weiß." Noch einmal hole ich tief Luft. Jetzt oder nie! "Ich wollte aber."Yuki läuft rot an. "Du wolltest mich küssen? Du, Pierre, wolltest mich, Yuki, küssen?" Yuki wirkt verunsichert, so als könne er es gar nicht glauben.
Ich nicke, jetzt gibt es ja sowieso kein Zurück mehr. "Ja, sogar schon ziemlich lange", gebe ich zu. "Und wo wir schon dabei sind, eigentlich würde ich deinen Freund auch liebend gern nicht nur spielen. Aber ich gebe mich mit diesem einen Kuss zufrieden, keine Sorge. Es war schön Yuki, sehr sogar. Aber das genügt mir." Mit Tränen in den Augen drehe ich mich um. Wenigstens kennt er jetzt die Wahrheit. Dann gehe ich nach draußen und setze mich mit geschlossenen Augen auf die Bank, auf der Yuki vorhin saß.Kurz darauf spüre ich, wie sich jemand neben mich setzt. Widerwillig öffne ich meine Augen, es ist mein Teamkollege. "Yuki?", frage ich überrascht.
Er sagt nichts, legt einfach seine Hand an meine Wange, wie ich es vorher bei ihm getan habe. "Es war wirklich schön", flüstert er mir zu und küsst mich. Diesmal brauche ich kurz, bevor ich den Kuss erwidere. Es kein langer Kuss, dafür mit umso mehr Gefühlen. Gefühle, die wir wohl beide schon länger hatten und trotzdem immer versteckt haben. "Ich fände es wirklich schön, wenn du meinen Freund nicht nur spielen würdest, sondern der tatsächlich wärst", meint Yuki jetzt leise.
Ich strahle. "Das fände ich auch sehr schön."Wer hätte gedacht, dass wir einen idiotischen Ex-Freund brauchen würden, um uns zu finden? Aber ich bin froh, dass wir es getan haben.
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Adventskalender 2021 - Multi Fandom
Fiksi PenggemarDas ist ein Adventskalender... Das Konzept dürfte jedem bekannt sein, ein Oneshot pro Tag, bis Weihnachten. Weihnachten wird hier auch das Thema sein. Dieser Adventskalender ist Multi Fandom, geplant sind Oneshots aus den Bereichen Autorennsport, Mo...