1. Gute Nachrichten

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Vielleicht ist es jetzt zu Beginn etwas verwirrend, weil wir einen kleinen Zeithüpfer gemacht haben, aber ihr kommt da sicher schnell rein <3
With all of my people
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Pov Franzi

,,Scheiße!", brüllte ich entnervt, als ich nach nur einem einzigen Schritt in die Wohnung hinein über irgendeinen Schuh stolperte und beinahe alle Einkäufe quer durch das Wohnzimmer flogen. Ich strauchelte und fand wie durch ein Wunder mein Gleichgewicht wieder, aber mein großer Zeh pochte trotzdem vor Schmerz und die Tomaten waren jetzt mit Sicherheit nicht mehr so schön unbeschadet wie vorhin im Laden. Dabei hasste ich die blöden Druckstellen, die die Dinger beim kleinsten Anstupsen bekamen.

,,Louis!" Natürlich war es einer von Louis Vans, der mir die gemeine Stolperfalle gestellt hatte.

,,Was denn, Rotlöckchen?", fragte mein Mitbewohner scheinheilig und sein Kopf erschien in der Küchentür. Natürlich grinste er, er hatte gehört, wie ich mich beinahe auf die Schnauze gelegt hätte. Ich deutete verärgert auf seinen Schuh.

,,Wegen dem Ding hätte ich mir grade beinahe den Hals gebrochen! Du weißt, dass du deine Schuhe unter die Garderobe schieben musst, hm? So schwer ist das doch nicht.", meckerte ich. Trotzdem bemerkte ich, dass ich eher meine gesamte schlechte Laune wegen dem blöden, schmerzenden Zeh und dem gesamten Unizeugs, das mir heute auf die Nerven gegangen war, an Louis auslassen wollte, als wirklich erreichen zu wollen, dass er die Schuhe nächstes Mal unter die Jacken stellte. Ein bisschen unfair. Egal.

,,Schaff ich vielleicht morgen.", überging Louis meinen wütenden Tonfall und schob die knarzende Küchentür weiter auf. Er grinste immer noch. Ich verdrehte die Augen.

,,Vielleicht, jaja. Vielleicht rutscht mir auch morgen die Hand aus und du wachst durch einen Eimer Wasser mitten in deinem Gesicht auf." Meine schlechte Laune verflog geringfügig, als Louis Augenlid zuckte.

,,Dafür müsstest du erstmal einen Eimer auftreiben. Unserer ist letzte Woche kaputtgegangen, als Liam ihn als Stuhl verwenden wollte, weißt du nicht mehr?", erwiderte er dann und ich musste bei der Erinnerung belustigt schnauben, auch wenn mir eigentlich noch immer nach Brüllen zumute war. Beschissener Tag, auch wenn es ein Freitag gewesen war. Liams überraschtes Gesicht, als der Eimer unter ihm nachgab, verbesserte meine Laune trotzdem ein wenig.

Louis zwinkerte mir zu, Dann trat er endlich auf mich zu, um mir die Einkäufe abzunehmen. Ich seufzte und überließ es ihm, die Tomaten und den Käse vom Boden zu kratzen, bevor ich meine ziemlich durchnässten Straßenschuhe und meine Jacke sorgsam verstaute. Nicht, dass noch jemand darüber flog.
Mein Blick wanderte durch das kleine Wohnzimmer, dass gleichzeitig den Eingangsflur des kleinen Apartments bildete und von dem noch vier weitere Türen zur Küche, dem Bad und den beiden Schlafzimmern führten. Schlafkammern, eigentlich, wenn man sich ihre Größe ansah. Kleine. Wie auch immer. Wie sonst auch lagen die Kissen völlig verstreut und zerrupft neben dem Sofa, der kleine Couchtisch bog sich unter dem Gewicht all der heimatlosen Gegenstände darauf und die Bücher, CDs, Zeitschriften und all der andere Kleinkram in den Regalen folgten keiner Ordnung. Ich seufzte erneut. Es sah genauso schrecklich aus wie immer, genauso chaotisch. Aber ich spürte auch, dass ich absolut keine Motivation besaß, um daran etwas zu ändern.

,,Hast du den Mais vergessen?", rief Louis mir aus der Küche zu und ich blinzelte schnell, bevor ich die Stirn runzelte.

,,Hast du nicht aufgeschrieben!" Ich bemerkte selbst, wie anklagend meine Stimme klang, aber auch daran wollte ich grade nichts ändern. Ich spürte die Müdigkeit in meinen Knochen und allein das Sofa war mein Ziel. Ich pfefferte meinen viel zu schweren Rucksack in eine Zimmerecke und ließ mich einfach auf den weichen, durchgesessenen Stoff fallen.

and move on, Love, eventually Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt