Kapitel 5

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In weiter Ferne unterhalten sich zwei Männer.

„Und? Hat es geklappt? Konntest du sie erreichen?"

„Ich bin mir nicht so sicher."

„Wir können keinen zweiten Versuch starten."

„Ich weiß!"

„Wir müssen verschwinden. Er ist auf uns aufmerksam geworden!"




In New York, 177 A Bleecker Street

„Dann lass uns mal gehen." sagte Thor und schritt an die große Alte Haustür. Ich lief ihm hinterher wie ein verschrecktes kleines Reh. Hier fuhren viele Autos lang, die ständig am Hupen waren. Ich war maßlos überfordert und Reizüberflutet.

Ich stand direkt hinter Thor und sah mich um. Ich beobachtete Menschen die hektisch hin und her liefen. Es herrschte hier Unruhe und die Menschen wirkten allesamt angespannt.

Thor ballte seine Hand zu einer Faust und klopfte kräftig auf das Holz. Ehe wir uns versahen standen wir plötzlich im Haus. „Wie sind wir hier reingekommen?" fragte ich verwundert.

Thor schaute sich vorsichtig um. „Thor?" fragte ich ihn ängstlich. Ich schaute mich ebenfalls um. Es war sehr dunkel hier drin.

„Thor? Dich habe ich lange nicht mehr gesehen." ich schrak hoch. Mein Blick schweifte durch den Raum. Als ich nach oben sah entdeckte ich ein rundes Fenster und davor stand  eine Gestalt. Thor drehte sich zu der Person, schützend verkroch ich mich hinter seinem Rücken.

„Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs?" die Gestalt schwebte auf uns zu. „Wer ist die Frau?" er kam vor Thor zum stehen und schaute mich an.

„Du solltest uns vorstellen." fügte er hinzu. Ich schluckte schwer, wo hat Thor uns nur hingeführt?

„Das ist Walkiria und wir brauchen deine Hilfe!" Ich lugte hinter Thor vor. „Hallo!" stotterte ich. Wenn meine Schwester mich so sehen würde, hätte sie mir längst einen Klaps auf dem Hinterkopf gegeben.

Wir sind starke Kriegerinnen und ich verkrieche mich hinter Thor. Dennoch habe ich nie gelernt mich wie eine Kriegerin zu verhalten. Ich fühlte mich hier einfach nicht wohl und der schwebende Mann wirkte sehr streng und nicht vertrauenswürdig.

„Es geht um meinen Bruder, Loki. Thanos hat ihn getötet aber wir glauben er lebt noch. Wir sind uns sicher das er uns eine geheime Botschaft geschickt hat." erklärte Thor dem Mann.

„Und wenn uns jemand helfen kann..." Thor wurde unterbrochen. „ihn zu finden, dann ich?" beendete der Mann seinen Satz.

„Ja, genau." stimmt Thor ihm zu. Der Mann senkte seinen Blick zu Boden. „Du kennst nicht meine wahre Geschichte oder? Komm mit." murmelte er.

Eine unsichtbare Kraft transportierte uns in einen anderen Raum und zwang uns  in einen Sessel Platz zunehmen. Ich krallte meine  Nägel in den Lederbezug und atmete hastig.

„Bevor ich zu Doktor Stephen Strange wurde..."
Ah, endlich erfahre ich mal seinen Namen. „liebte ich eine Frau die leider gestorben ist. Nachdem ich an Magie gewann, versuchte ich alles mögliche um ihren Tot aufzuhalten. Doch es war unmöglich. Ich kann keine Toten auferstehen lassen oder die Vergangenheit ändern."

Ich ließ meinen Kopf hängen. Stephen klang sehr traurig als er anfing über seine verstorbene Liebe zu sprechen. Wir beide hatten definitiv was gemeinsam.

Ich schaute zu ihm auf und unser Blicke trafen sich. „Wie hieß sie?" fragte ich ihn. „Christine, war ihr Name."

„Sie war bestimmt eine tolle Frau. Loki, Thors Bruder ist meine große Liebe und ich verstehe ihren Schmerz. Vielleicht gibt es eine Zwischenwelt, wo jemand der stirbt erst einmal landet. Vielleicht hält Loki sich dort auf und bittet uns um Hilfe."

„So eine Zwischenwelt hätte ich bereits auf der Suche nach Christine gefunden!" Murmelte er. Stephen legte seinen Zeigefinger auf die Stirn und legte diese in Falten.

„Vielleicht müssen wir noch einmal genauer suchen!" Ich wollte nicht aufgeben. Er war fest entschlossen alle möglichen Szenarien zu kennen. Aber auch er kann sich täuschen oder nicht alles wissen.

„Das ist Zeitverschwendung, findet euch lieber damit ab." sagte Stephen Schroff.

„Das werden wir niemals!" sprach Thor ziemlich laut. Stephen lehnte sich zu Thor und flüsterte. „Er hat doch immer Mist gebaut. Oder hast du noch einen Bruder und ich verwechsel das gerade."

„Er ist trotzdem mein Bruder!" entgegnete ihm Thor. Ich war verwirrt, auch wenn Stephen geflüstert hat. Ist mir nicht entgangen was er über Loki gesagt hat.

Kennt er etwa Loki? Und wusste ich weniger über seine Vergangenheit als angenommen? „Auch wenn Loki nicht immer alles richtig gemacht hat. Aber stellen sie sich mal vor Christine hätte Fehler begangen. Dann wäre es ihnen sicherlich egal gewesen. Und der Wunsch einen geliebten Mensch wieder in die Arme zu schließen ist größer als alles andere." Sprach ich. Stephens Blick veränderte sich.

„Das stimmt. Na gut, wir werden ein wenig recherchieren." nickte Stephen mir zu. „Ich danke dir." sagte Thor. Ich atmete erleichtert auf. Wir hatten es geschafft seine Meinung zu ändern.

„Dankt mir nicht zu früh." Seufzte Stephen. „Wenn einer einen Weg findet dann du." Grinste Thor. Ich wusste nicht wer dieser Stephen war, aber wenn Thor so viel von ihm hält dann wird er eine mächtige Person sein.

„Wir werden sehen, als erstes sollten wir schauen ob wir etwas in den Büchern finden. Ich hoffe ihr könnt lesen? Zu dritt sind wir schneller."

„Natürlich können wir lesen. Wir kommen zwar ursprünglich nicht aus Midgard, aber hinterm Mond sind wir auch nicht aufgewachsen." zischte ich ihn an.

„Dann kommt mit." Stephen stand auf und ehe wir uns versahen standen wir in einer Art Bibliothek. „Tot, Zwischenwelt, bla bla bla." laß er in einem Buch.

Thor und ich waren noch beschäftigt zu realisieren das wir nicht mehr im Sessel saßen. Thor hielt sich an einem Regalbrett fest und kniff mehrmals seine Augen zusammen.

„Lebende zurückholen." laß Stephen in einem
Anderen Buch, als er er schon mit einem lauten Knall zuschlug. „Nichts!" fügte er hinzu.

Und schon teleportierte er uns in eine andere Ecke im Raum. Ich hatte Mühe zu stehen weil meine Beine sich anfühlten wie wackelpudding. „Können sie sich nicht normal fortbewegen?" schnauzte ich ihn an.

„Da wird einem schlecht von!" fügte ich hinzu. „Ich muss ihr Recht geben!" sprach Thor. Stephen drehte sich zu uns um. „Könnte ich, wäre aber nicht so unterhaltsam."

Thor sah ihn böse an.

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