Kapitel 16

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Sylvie steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch und drehte ihn nach rechts. Ein lautes klicken war zu hören und ein kleiner Knopf fuhr hinaus, den sie drückte.  Ich hatte keine Ahnung was uns dort oben erwartet.

„Gibt es einen bestimmt Plan, wie wir jetzt vorgehen?" Fragte Stephen in die Runde. „Nicht wirklich. Siehst du einen Feind, Haust du drauf!" Erklärte ihm Mobius. „Das hört sich ganz nach meinen Geschmack an." Thor hob seinen Arm und spannte seine Muskeln an. Es war so eng hier drin das er Stephen seinen Ellenbogen ins Gesicht haute. Dieser schaute ihn böse an und rumpfte sich seine Nase.

Wenn es hier nur ums kämpfen geht habe ich schlechte Karten. Dann werde ich nur im Weg rumstehen, beschützt werden und Däumchen drehen. Der Fahrstuhl stoppte und die Türen öffneten sich langsam. Wir betraten vorsichtig einen dunklen Raum, es war kalt hier drin.

Ich schlang meine Arme um mich und wärmte mich mit meiner eigenen Körpertemperatur.
Überall schwebte Nebel umher und es war  angsteinflößend hier drin. Vor uns saßen drei Männer auf schwebenden Stühlen. Sie wirkten auf den ersten Blick sehr groß und mächtig.

„Was wollt ihr hier?" Sprach der Linke Mann. Waren das die Zeithüter? „Varianten haben hier nichts zu suchen! Geht!!!" Schrie der Mann in der Mitte und der dritte nickte ihm zu. Ich sah ihnen genauer ins Gesicht, sie waren nicht menschlich.

„Wir sind hier um euch zu vernichten. Ihr entführt unschuldige Kinder. Diese laufen ein Leben lang vor euch weg. Sie verstecken sich und haben Angst vor euch." Loki rechtfertige unser erscheinen. „Schweig, alles was wir tun ist sinnvoll. Wir sorgen dafür das alles in Waage bleibt und dafür müssen wir oftmals eingreifen."

„Das ich nicht lache. Ich war ein unschuldiges Kind und ihr habt mich einfach mitgenommen." Sylvie ergriff das Wort und stellte sich mutig vor ihnen auf. Mir fehlte der Zusammenhang zu dieser Geschichte. Ich hatte absolut keine Ahnung worüber die beiden reden. Aber wenn ich es richtig verstanden habe, haben die Zeithüter Sylvie als Kind gefangen genommen, weil sie gegen den wahren Zeitstrahl verstoßen hat.

„Jetzt brauche ich deine Hilfe Loki...." Sie schaute Loki sanft an und mir wurde bei ihrem Anblick schlecht. „Sehr gerne. Ich helfe dir bei allem, du musst mich nur fragen. Ich bin für dich da." Loki legte seine Hand auf die Brust und sah sie mitleidig an. Ich brummte vor Wut und hatte das Gefühl unsichtbar zu sein. Er sah mich kein einziges Mal an.

Sylvie nahm Lokis Hand in ihre und die beiden blickten sich intensiv an. Ich glaube ich spinne.....  Da halten die vor meinen Augen Händchen. Ich bebte vor Eifersucht, fehlt nur noch das sie sich in die Arme fallen und küssen. „Bereit?" Fragte Loki.

Die beide schließen ihre Augen und alles um sie herum leuchtete grün auf. „Sie vereinen ihr Kräfte." Ich blickte zu Stephen. Mir war so ziemlich egal, was sie damit bezwecken. Die beiden waren sich einseitig zu nahe.

„Das dauert ziemlich lange... Walkiria haben
wir Bier?" Ich musste lachen. Thor verschränkte gelangweilt seine Arme. Ich tippte nervös mit
meinem Fuß auf den Boden. Der grüne Schleier der die beiden umgab, breitete sich immer weiter aus. Ich kniff meine Augen zusammen, denn es blendete mich.

„Öffne deine Augen." Hörte ich Sylvie sagen die stolz zu Loki schaute. Nachdem der grüne Nebel sich lichtete waren die Zeithüter verschwunden. War es nicht ein bisschen zu einfach gewesen sie zu besiegen? Loki öffnete seine Augen und schien überrascht über die Ausmaße seiner Magie zu sein. „Du hast es geschafft!" Lobte sie ihn.

„Wir haben es geschafft! Du warst unglaublich." Ich musste jetzt was unternehmen, damit die beiden sich endlich voneinander entfernen.
„Das ist doch super! Dann können wir schnell von hier verschwinden Loki. Lass uns nach Hause gehen."

Loki reagierte nicht und lief zu den Staub die von den Zeithütern übrig geblieben waren. Derweil kam Sylvie auf mich zugelaufen. „Du stehst mir im Weg!" Flüsterte sie mir ins Ohr. Also lag ich richtig und sie empfand was für Loki. Sie lief zu Thor und hob rasch ihre Hand und drückte sie an seine Schläfe. Er schwankte einen Moment und blieb dann Ruckartig stehen.

„Was machst du? Loki!!!" Schrie ich hysterisch auf. Sie hatte irgendwas mit Thor gemacht. Er war wie erstarrt und Loki betrachtete weiterhin den Staub. Was ging hier vor sich? Sylvie grinste und lief zu Loki. Thor drehte sich bedrohlich zu mir um.

„Was ist los? Was schreist du so rum?" Brummte Stephen. „Ich habe keine Ahnung! Aber irgendwas geht hier vor sich." Thor drehte sich zu mir um und fixierte mich mit seinen blauen Augen. „Walkiria,du bist der Feind!"

„Was redest du denn da? Thor was ist los mit dir?" Thors Augen leuchteten blau auf. Kleine Blitze umgaben ihn, dass war die Macht des Donnergotts. „Ich werde dich töten." sagte er bedrohlich. Ich lief langsam rückwärts, meine Beine zitterten vor Angst. Hatte Sylvie ihn manipuliert? Konnte sie so etwas?

„Thor, ich bin es Walkiria. Eine enge Freundin von dir." Ich versuchte ihn zu besänftigen. „Thor..." Flüsterte ich, aber er reagierte nicht auf meine Worte. „Argh!" Schrie Thor und rannte auf mich zu. „Lauf." Stephen ging dazwischen, als Thor dabei war sich auf mich zu stürzen. Auch Mobius, der mich kaum kannte unterstütze Stephen dabei.

Aber weglaufen war mehr als schwierig. Der Raum war nicht sehr Groß. Ich rannte auf den Fahrstuhl zu und drückte wie wild auf den Knöpfen rum. Aber die Türen öffneten sich nicht, nervös schaute ich hinter mich. Mobius lag bereits am Boden und Stephen bemühte sich, Thor standzuhalten.

Loki? Genau, ich muss ihn auf mich aufmerksam machen. Ich rannte zu Loki und schüttelte ihn kräftig an der Schulter. „Du musst uns helfen. Thor spielt verrückt und ich glaube Sylvie ist dafür verantwortlich."

„Fass mich nicht an!" Schrie er und schupste mich von sich. Ich fiel auf meinen Hintern und sah ihn entsetzt an. „Loki...." Murmelte ich.
Mein Herz zog sich zusammen, es schmerzte ihn sowas sagen zu hören. Auch wenn ich mir sicher war das Sylvie ihre Finger im Spiel hat. Denn ihr falsches Grinsen sagte alles.

Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte wurde ich an meine Haare gepackt und weggeschliffen. Ich hielt mir schmerzhaft meinen Zopf um Druck wegzunehmen.

Ich blickte nach oben und sah den Rücken von Thor der mich über den Boden zerrte. Ich strampelte wild mit meinem Füßen. Mit einen riesigen Schwung zog er mich zu sich und schmiss mich gegen die Wand. Ich sackte nach dem Aufprall sofort auf meine Knie und stütze mich mit den Händen auf dem Boden ab. Mein Rücken schmerzte, mein Kopf tat weh und Blut von meiner Stirn tropfte auf den kalten Boden vor mir.

Ich hob meinen Kopf und sah wie Thor entspannt auf mich zulief. Aber mein Blick schweifte ab und zwar zu Loki. Sylvie näherte sich ihm, sie schaute traurig zu Boden und dann wieder zu Loki. „Ich liebe dich." Hörte ich sie sagen. Sie legte ihre Hand auf seine Brust und drückte ihre Lippen auf seine.

„Nein!!!!" Schrie ich und mir wurde mit einem Schlag schwindelig. Ich merkte wie meine Adern brannten, mein Herz schlug so laut in meiner Brust das es jeder hier hören muss. Vor meinem inneren Auge spielten sich Szenarien ab, von denen meine Schwester mir immer erzählt hatte. Walküren die kämpften, stark und mutig.

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