Weil es eben doch Liebe ist

4. Kapitel: Verwarnung

Pov. Katsuki

Gelangweilt sah ich Aizawa an, während Todoroki neben mir bedrückt auf den Boden sah.

Unser Klassenlehrer hatte uns ins Lehrerzimmer beordert, sobald wir vom Park wieder kamen.

Wütend funkelte er uns an. "Was habt ihr euch dabei gedacht das Gelände zu verlassen?!"

"Wer hält es hier schon lange aus?", meinte ich herablassend. Nie im Leben werde ich was zu Todorokis Zustand sagen... Muss ja niemand wissen, wie dreckig es ihm vorhin noch ging...

"Jetzt werd nicht frech!", knurrte Aizawa aufgebracht. "Ich hab eh deine Eltern angerufen, Bakugou!"

"Was?!", fragte ich schockiert. Ich hatte echt kein Bock auf ne Ansage von meiner Alten!

"Deine Mutter kommt gleich vorbei, um dich abzuholen", sagte er ruhig und wandte sich dann an Todoroki. "Und bei dir wird gleich deine Schwester kommen..."

Todoroki zuckte unmerklich zusammen und er sah schuldbewusst aus...

Warum seine Schwester?!

"Warum kommt beim ihm nur seine Schwester und bei mir gleich meine Mutter?!", fragte ich genervt. Das war doch unfair!

Aizawa warf mir einen warnenden Blick zu, den ich nicht verstand... Er gab mir keine Antwort und plötzlich hatte ich das Gefühl etwas ziemlich Dummes gesagt zu haben...

Ich warf Todoroki einen Blick zu, doch er erwiderte meinen Blick nicht, sondern biss sich nur leicht auf die Lippen... Er sah noch betrübter aus als vorher...

Ich öffnete gerade meinen Mund, doch da wurde die Tür aufgestoßen und eine relativ junge Frau mit weißen Haaren kam ins Lehrerzimmer gestürzt.

"Shoto!", sagte sie bestürzt und lief auf ihn zu. "Was ist passiert?!"

"I-Ich-", setzte er an, doch Aizawa unterbrach ihn: "Frau Todoroki? Ich bin Aizawa, der Klassenlehrer von den Beiden!"

Sie sah zu ihm und wirkte nervös. Sie stellte sich etwas aufrechter hin und verbeugte sich leicht. "Guten Tag! Mir tut es sehr Leid, was mein Bruder getan hat! Aber erlauben Sie mir die Frage: Was genau ist passiert?"

"Die Zwei sind mitten im Unterricht aufgestanden und haben das Schulgelände verlassen!", erklärte Aizawa knapp.

Entsetzt sah sie Todoroki an. "Wie ist das passiert?!"

"Er trägt keine Schuld!", sagte ich schnell. "Ich hab ihn hinter mich hergezogen!"

Sie sah mich an, als wäre es ihr erst jetzt aufgefallen, dass ich da war. "Und wer bist du?!"

"Bakugou Katsuki", sagte ich und neigte leicht meinen Kopf.

Sie betrachtete mich eine Weile und ich konnte ihre Gedanken förmlich lesen... Ich trug meine Schuluniform nicht nach Vorschrift und ich saß locker auf diesem Stuhl, so als wären mir die Konsequenzen egal... Die mir wirklich egal waren!

Ihre Augen verurteilten mich sofort zu einem Unruhestifter...

"Und wie kommst du darauf meinen Bruder einfach zum Schwänzen zu bringen?! Ich kenne ihn! Er würde das niemals von sich aus machen!", rief sie aufgebracht und funkelte mich an, als wäre ich der Staatsfeind Nr. 1.

"Es... Es gab einen Feueralarm...", sagte Todoroki so leise, dass ich ihn kaum verstand.

Seine Schwester sah ihn mit großen Augen an und warf dann mir einen kurzen, unsicheren Blick zu.

Ich hob ne Augenbraue... Was war nur los mit dieser Familie?!

Sie schien was sagen zu wollen, doch da knallte die Tür des Lehrerzimmers wieder auf und die unvergleichliche Stimme meiner Mutter sagte laut: "Katsuki?! Was hast du jetzt schon wieder angestellt?!"