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„Du schläfst ja fast ein." kommt Robert grinsend wieder mit einem neuen Rotweinglas zum Sofa.

„Tue ich nicht.." liege ich tatsächlich müde auf der Couch mit der Bettdecke über mir und der Fernbedienung fest in der Hand.

„Komm gib mir die Fernbedienung und wir gehen ins Bett." stellt sich Robert immer noch nur in Jogginghose genau vor meine Sicht und streckt fordernd seine Hand aus.

„Nein.." umgreife ich die Fernbedienung mehr und verstecke meine Hand unter der Decke „Du kannst ins Bett gehen und ich schaue weiter." versuche ich durch seine Beine zu linsen.

Olivia.." hakt er mit bedrohlicherer Stimme nach „Du willst morgen etwas von der Stadt sehen, also beweg deinen heißen Arsch ins Bett und lass mich den Fernseher ausmachen!"

„Tut mir Leid, Robert. Aber How I met your mother ist gerade zu gut. Also geh aus dem Weg! Und danke für das Kompliment." versuche ich ihn mit meiner freien Hand wegzuschieben und zwinkere kurz nach oben, wo mir seine dunklen Augen entgegen funkeln.

„Ich habe heute wirklich keinen Nerv mehr für so ein Theater, Liebes." seufzt er kopfschüttelnd „Tue was ich von dir verlange oder ich bringe dich dazu!" wird seine Tonlage wütender, doch ich schaue nur unbeeindruckt zu ihm hoch.

„Robert.. Kannst du alleine nicht schlafen oder warum bestehst du so darauf? Lass mich doch bitte noch ein bisschen weiter schauen. Und falls ich einschlafe, schlafe ich eben am Sofa. Du bist manchmal wirklich viel zu befehlerisch und zu sehr eingeschnappt, wenn du nicht bekommst, was du willst." lache ich, woraufhin Robert seine Hand zur Faust ballt.

„Die Couch ist viel zu ungemütlich! Geh jetzt bitte... Mit mir ins Bett. Oder ich bringe dich wirklich eigenhändig dazu." versucht er es nochmal ruhig, während sein Brustkorb sich schnell auf und ab bewegt.

„Versu-.." werde ich plötzlich vom Klingeln Roberts Handys unterbrochen, welches er verwirrt vom Couchtisch nimmt.

„Downey?" meldet er sich stirnrunzelnd und schaut auf mich herab.

Nur maximal eine Sekunde später entgleiten alle Emotionen aus seinem Gesicht und mit leeren Blick starrt er nun aus dem Panoramafenster hinter mir. Seine herunterhängende Hand ballt sich sofort zu einer Faust und sein ganzer Körper spannt sich an.

„Ruf mich. Nie. Wieder. An." spricht er passiv-aggressiv in das Telefon und legt sofort auf, bevor er das IPhone rücksichtslos auf den Tisch fallen lässt. Sein Blick ist immer noch voller Leere und dazu Wut, während er seine Lippen aufeinander gepresst hat.

„Robert.. Wer-.." dreht er seinen Kopf ruckartig zu mir, wobei sich nun nur noch blanker Zorn in seinen Augen widerspiegelt.

„MACH JETZT DEN VERDAMMTEN FERNSEHER AUS!" schreit er mich plötzlich an, sodass ich erschrocken den Atem anhalte.

Unmittelbar setze ich mich ängstlich auf und drücke auf den roten Knopf. Langsam stehe ich auf und lege die Fernbedienung auf den Tisch, bevor ich vorsichtig auf den erstarrten Mann zugehe.

„Was ist de-.." will ich ihn vorsichtig fragen, doch werde sofort von seiner rechten Hand grob am Hals gepackt. Seinen Kopf legt er schief, während seine schwarzen Augen auf mich gerichtet sind.

„Beweg deinen Arsch

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„Beweg deinen Arsch.. ins Bett. UND SCHLAF! ODER ICH SCHWÖRE DIR, ICH BRINGE DICH DAZU!" schubst er mich mit der Hand an meinem Hals zur Seite, sodass ich hustend schmerzend zu Boden falle.

Verängstigt blicke ich zu Robert, der nur ohne mich eines Blickes zu würdigen sein Weinglas ext und aus dem Raum in die Küche stürmt.

Schluckend und mit glasigen Augen stehe ich auf und schaue auf meinen Ellbogen, der durch den Aufprall am Boden stark gerötet und leicht aufgeschürft ist. Mein Becken schmerzt ebenfalls, doch stumm laufe ich zum Sofa, schnappe mir die Decke und verschwinde humpelnd im Schlafzimmer. Schon beim Betreten laufen mir die ersten Tränen herunter.

Seufzend wische ich sie weg und lege mich mit zittrigen Knien in das Bett und werfe die Decke über mich. Doch anstatt zu schlafen, starre ich hellwach in die Schwärze. Mein Puls rast immer noch und vereinzelt höre ich Geräusche außerhalb der Schlafzimmertür bis ich irgendwann durch ein plötzliches Zerspringen einen Glases, sowie einen kurzen, tiefen Schrei, heftig zusammenzucke.

Was ist nur los mit ihm? Wer hat ihn angerufen?

Trotz meiner Furcht vor ihm nach seinem Wutausbruch werden meine Augenlider immer schwerer und ich kuschle mich zum Schutz immer mehr in die Decke. Ein paar Zentimeter rutsche ich noch an den Rand des Bettes, bis ich meine Augen schließe und mein Körper anfängt sich zu entspannen.

-

Ein grelles Licht und das Aufreißen der Türe weckt mich mitten in der Nacht. Mit geschlossenen Augen höre ich Robert zum Bett taumeln und spüre, wie die andere Bettdecke weggezogen wird.

Einen kurzen Moment ist Stille, die von einem kurzen Räuspern des Mannes unterbrochen wird, bevor er sich wieder schwankend dem Ausgang widmet. Er schaltet das Licht aus und versucht leise die Tür zu schließen, die er unbewusst etwas lauter zuschlägt.

Stirnrunzelnd öffne ich die Augen und blicke in die angewöhnte Dunkelheit, woraufhin mir ein leichter Geruch von Alkohol in die Nase steigt. Sofort rümpfe ich diese, schließe meine Augen und drehe mich seufzend um, um weiter zu schlafen.

Er ist betrunken.

Hmm.

The Assistant Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt