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Downey hält mich immer noch am Arm und wartet bis die Aufzugtüren schließen, während ich kläglich versuche mich aus dem Griff zu befreien.

„Hören Sie auf sich zu wehren, Ms. Thompson!" warnt mich der strenge Ton Downeys, sodass ich mich mit einem wütenden Blick zu ihm drehe.

In derselben Sekunde schließen sich die Türen des Aufzuges und er fährt los, sodass er mich endlich loslässt.

Ohne etwas zu sagen lehne ich mich an eine Wand und beobachte die Anzeige der sinkenden Zahlen.

Ich will hier bitte einfach raus...

Doch als hätte ich es gewusst, drückt der Geschäftsführer natürlich den Knopf, um den Aufzug sofort anhalten zu lassen, zwischen Etage 3 und 4.

„Ist das jetzt ihr Ernst?! Ich möchte wirklich nach Hause!" schnauze ich ihn an, doch hätte es lieber lassen sollen.

Downey baut sich mit angespannter Haltung direkt vor mir auf und würden Blicke töten können, wäre ich nicht nur einmal tot.

„Ihre Einstellung mir gegenüber ist ALLES ANDERE als respektvoll!" hebt er seine Stimme, während ich ihn unbeeindruckt anstarre.

„Was haben Sie noch so lange gemacht?" fragt er mich neugierig, sodass ich anfange zu lachen.

„Ach.. Ich habe mir Pornos angeschaut, wissen Sie? Kann man besser im Büro, als zuhause." lächle ich sarkastisch und habe bei ihm wohl einen Nerv getroffen.

Seine Hand schlägt er sofort neben meinem Gesicht gegen die Wand und atmet so schwer, als wäre er eben einen Marathon gelaufen.

„Ich bin gerade kurz davor handgreiflich zu werden, Ms. Thompson!"

„Was soll ich schon gemacht haben?! Natürlich gearbeitet! Und jetzt entfernen Sie sich von mir und lassen den beschissenen Aufzug weiterfahren oder ich rufe die Polizei!" schubse ich ihn nach hinten, doch merke, dass er genau weiß, dass ich Angst habe.

Hämisch fängt er an zu Lachen, während er auf den Boden schaut.

„Sie würden die Polizei nicht rufen. Außerdem glauben die eher mir, als Ihnen, Ms. Thompson. Und das was ich Ihnen jetzt sage, sollten Sie besser mitschreiben!" steht er wieder direkt vor ihr.

„Legen Sie sich noch einmal mit mir an, wird das das nächste Mal sehr schlecht für Sie ausgehen! Denn dieses Mal lasse ich Sie noch mit einer Verwarnung davon kommen!" droht er mir förmlich.

„Sie hätten eh nichts tuen können.." murmle ich ohne Nachzudenken und bereue es direkt.

„Ach nein?" kommt er mir noch näher und berührt mich mit seinem Körper.

„Ich könnte Sie hier und jetzt vergewaltigen ohne dass es irgendjemand erfahren würde." flüstert er und drückt mich fest am unteren Rücken an sich.

„H-hören Sie auf." bitte ich ängstlich und merke, wie sich mein Hals langsam zuschnürt.

„Ich könnte Sie auch feuern, es möglich machen, dass Sie keinen Job mehr bekommen oder... Sie umbringen.." sagt er langsam, bevor er mich loslässt.

„S-sie würden mich nicht umbringen.." haben sich meine Augen geweitet und ich spüre, wie mein ganzes Selbstbewusstsein meinen Körper verlassen hat.

„Natürlich würde ich Sie nicht umbringen und auch niemals vergewaltigen! Verstehen Sie nicht, dass ich Sie alleine mit meiner Macht in der Hand habe, Ms. Thompson?" drückt er wieder den Knopf, damit der Aufzug weiterfährt.

„Sie sind ein Arschloch, Mr. Downey." flüstere ich, während ich noch schockiert an der Wand stehe.

„Manchmal muss man ein Arschloch sein, um das zu bekommen, was man will. Aber Macht spielt eine größere Rolle, Schätzchen." nimmt er lächelnd seine Jacke und seine Tasche, während kurz darauf die Türen zur Tiefgarage aufgehen.

Downey läuft direkt raus zu seinem Auto, woraufhin ich ein paar Schritte aus dem Aufzug rausgehe und seufzend auf mein Handy starre.

Der Nachteil beim Teilen in einer Beziehung ist, dass es irgendwann bei der Trennung nur noch einem gehört.. Das heisst ich habe jetzt erstmal kein Auto mehr.

„Was machen Sie, Ms. Thompson?" ruft mir der Mann im Anzug hinterher, als ich Richtung Autoausgang der Tiefgarage laufe.

„Ich verlasse die Tiefgarage. Sehen Sie das nicht, Mr. Downey?" bleibe ich stehen und drehe mich zu ihm.

„Sind Sie nicht mit ihrem Auto hier?" fragt er weiter und spielt mit seinem Autoschlüssel in der Hand.

„Nein. Ich habe kein Auto mehr. Schönen Abend." lächle ich ihm sarkastisch zu und möchte gerade weiter laufen.

„Bleiben Sie stehen! Ich fahre Sie nach Hause." befiehlt er, sodass ich schon wieder stoppe.

„Vielen Dank, aber ich schaffe es schon nach Hause." lehne ich ab, denn ich möchte sicherlich nicht mit ihm jetzt im Auto sitzen.

Wer weiß? Vielleicht entführt er mich ja.

„Ms. Thompson!" ruft er hinterher, doch ich winke nur ab, woraufhin ich ein paar Minuten später das Starten eines Sportwagens wahrnehme.

Als ich gerade den Berg zur Ausfahrt hinauflaufe, fährt Downey plötzlich neben mir und lässt das Beifahrerfenster runter.

„Steigen Sie jetzt ein. Bitte." sagt er und bringt mich wieder zum Stehen.

Zum Glück bringt er mich nur zum Stehen und nicht zum Kommen... Obwohl? Nein Olivia!

„Oh ich dachte Sie sind eher der Typ Arschloch, um zu bekommen, was Sie wollen.. Aber da war ja sogar ein Bitte." sage ich gespielt überrascht und schüttle danach meinen Kopf.

„Ich habe trotzdem noch Manieren, Ms. Thompson! Und ich lasse ungern eine Frau alleine in der Nacht nach Hause, auch Sie nicht! Also steigen Sie verdammt nochmal ein oder ich setzte sie höchstpersönlich in mein Auto!" hebt er seine Stimme und schaut mich fixierend aus seinem silbernen Audi R8 an.

Genervt atme ich aus und greife nach dem Türgriff. Langsam öffne ich die Tür und steige in den Sportwagen, während Downey anfängt zu grinsen.

„Endlich." grinst er hämisch.

The Assistant Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt