Kapitel 20

606 22 10
                                    


Am nächsten Morgen wurden sie von dem "Plopp" einer Apparation geweckt.

"Seid ihr beide auch anständig da oben?", brüllte Harry kurz darauf die Stufen hinauf.


Hermione kreischte auf und sah sich wild nach ihrer Kleidung um. Draco setzte sich wie betrunken auf und mit einer Drehung seines Handgelenks beschwor er zwei Roben herauf, von denen er eine Hermione reichte. Sie zog sie an und sah an sich herunter.

"Smaragdgrün? Ernsthaft? Warum stellen wir nicht gleich ein Hinweisschild hier irgendwo auf, wo "gerade am vögeln" draufsteht?", murrte sie, als sie den Gürtel um ihre Hüfte schloss und enger zog.

Draco zog sich seine mit einem breiten Grinsen an.

"Tut mir leid", meinte er und sah dabei nicht einmal annähernd so aus, als würde er es bedauern. "Es ist die einzige Farbe in der ich sie erschaffen kann."

Sie kicherte leicht, als sie ihn vom Bett schob,

"Du kannst hochkommen Harry!", rief sie zur Tür hinaus, während sie all ihre wahllos auf den Boden geschmissene Kleidung aufsammelte um sie unter die Matratze zu stopfen. Dann versuchte sie ihr Haar zu glätten, so dass sie nicht zu sehr danach aussah, als ob sie seit gestern Nachmittag ein halbes dutzend Mal Sex gehabt hätte.

Harry steckte seinen Kopf herein und ein selbstgefälliges Lächeln breitete sich über sein Gesicht aus, als er den Anblick des Bettes in sich aufnahm, das nun beinahe den größten Teil des Raumes für sich beanspruchte.

"Guten Morgen Hermione", sagte er fröhlich. "Du siehst besser aus! Fühlst du dich auch besser?"

Um genau zu sein, fühlte Hermione sich knallrot.

"Ja", quietschte sie.

"Das ist hervorragend. Es freut mich das zu hören. Hast du gut geschlafen? Ich weiß, dass es immer noch magische Wesen in diesem Haus gibt. Ich hoffe, dass keines davon dich vom einschlafen abgehalten hat", sagte Harry mit vorgetäuschter Unschuld.

Hermione blickte ihn böse an.

"Möchtest du, dass ich dir die Nacht detailliert schildere?", fragte sie in einem zuckersüßen Tonfall.

Das wischte das Grinsen von seinem Gesicht.

"Nein, passt schon. Ich habe mich nur generell um dein Wohlergehen gesorgt - als dein verantwortungsvoller Freund und so..."

Hermione blickte ihn weiter böse an, was Harry zum Räuspern brachte.

"Tatsächlich bin ich auf Anweisung des Ministeriums hier. Da die derzeitige Situation nun einmal so ist, wie sie gerade ist, wurde ich vom Zaubergamot gebeten, euch die Urteilsverkündung mitzuteilen - und nicht wie es normalerweise der Fall wäre, euch dafür mitzunehmen. Weshalb ich denke, dass ihr bereits ahnt, wie es ausfallen wird."

Er zog eine große, offiziell aussehende Schriftrolle aus seiner Tasche und rollte sie auf, bevor er sie laut vorlas.

"Draco Malfoy, das Zaubergamot des britischen Zaubereiministeriums hat sie einstimmig für unschuldig befunden; sie wurden von allen Verdachtsmomenten im Falle des Versuchten Mordes an Hermione Granger freigesprochen. Genauso wurden sie freigesprochen im Anklagepunkt der Zwangsbindung. Ihr Hausarrest wird damit aufgehoben und sie sind frei."

Hermione lächelte erleichtert, aber Harry war noch nicht fertig.

"Wie dem auch sei, hat das Zaubergamot sie für schuldig befunden, die nachfolgenden Ministeriumsbestimmungen gebrochen haben: Nutzung von einem nicht authorisierten Gedächtniszauber auf eine Ministeriumsangestellte. Dafür müssen sie eine Strafzahlung von fünfzig Galleonen leisten. Im Falle, dass weitere Anklagen von der obliviierten Partei erhoben werden, kann dies einen Gerichtsprozess und eine Haftstrafe von bis zu zwei Monaten in Askaban nach sich ziehen."

Liebe und andere UnglückeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt