Reise ins Unbekannte

Kapitel 3

Liam
Ich wurde langsam ein wenig müde und kuschelte mich noch enger an Theo. Ich
genoss die Wärme, die von ihm ausging. Und ich war glücklich. Das eine warum ich
glücklich bin ist, dass ich Theo noch nie mit einem Mädchen gesehen habe, und
das andere, dass ich Bi bin. Das heißt ich hätte theoretisch Chancen bei ihm. Er
hatte mich gefragt was ich machen wolle und ich meinte nichts Großartiges. Doch
das war gelogen, ich will was ganz Besonderes machen. Ich will einen Roadtrip
machen, aber ich war die ganzen Ferien über allein und wollte nicht ohne
jemanden gehen. Da aber morgen Schule anfängt… Egal. Scheiß mal auf Schule.
Meine Noten liegen im grünen Bereich also würde es nicht viel ausmachen, wenn
ich vier Wochen nicht da bin. Ich sag Mason und Corey einfach sie sollen mich
für den nächsten Monat von der Schule abmelden. Ich sah zu Theo. > Theo, ich
hab gelogen. < Er blickte zu mir und sah mich fragend an. > Ich sagte ich wolle
nichts Besonderes machen. Das stimmt nicht. < gestand ich leise. > Was willst du
denn machen? Ich bin für alles offen. < So zutraulich hab Theo ja nicht
eingeschätzt. Ich holte Luft. > Ich möchte einen Roadtrip mit dir machen! Nein,
sogar eine halbe Welterkundung! Ich möchte unbedingt mal nach Vegas oder an
die Amalfi-Küste in Italien oder zur Isle of Skye! Dort soll es wunderschön sein!
Ich will auch mal auf Islands Ring-Straße! Das ist es, was ich will. < Ich sah ihn
mit leuchtenden, großen Augen an. Er lächelte traurig. > Das würde ich alles
gerne mit dir machen, aber du hast doch Schule. < meinte er. > Ach scheiß auf
Schule! Ich sag Mason und Corey sie sollen mich für den nächsten Monat einfach
abmelden. Meine Noten sind gut genug, dass ich mir das mal erlauben kann! <
sagte ich voller Aufregung. Sein Gesicht erhellte sich sofort und er hatte das
schönste Lächeln, das ich je bei ihm gesehen hab, aufgesetzt. > Na worauf
wartest du noch? Ruf Mason an und sag ihm er soll dich von der Schule befreien!
Dann packen wir unsere Sachen und hauen ab! < er strahlte solch eine
Glücklichkeit aus, dass es auf mich überspringt und mir das Herz erwärmt. Ich
nahm mein Handy raus und rief meinen Besten Freund an. > Hey Liam. < > Hey
Mase. Könntest du mich vielleicht von der Schule für den nächsten Monat
abmelden? Ich bräuchte noch länger Pause. < Mason auf der anderen Seite der
Leitung murmelte kurz etwas. > Wofür denn, wenn ich fragen darf? Also
natürlich werde ich dich solange abmelden, aber ich will wissen was du dann
diesen Monat lang alleine machst. < lachte er leicht. > Wer sagt, dass ich alleine
bin? Ich mache mit Theo eine Erkundungstour an viele verschiedene Orte. Du
weißt, dass ich das schon immer mal machen wollte. < Ich grinste. > Oh, ja dann. Viel Spaß euch. Ach und Theo, ich weiß, dass du mich hörst. Pass bloß auf Liam
auf, verstanden? < Theo lachte. > Natürlich pass ich auf ihn auf. < sagte er in den
Hörer. > Na dann. Wir sehen uns, wenn du zurück bist Liam. < Somit legten wir
auf und Theo ging mit mir zusammen hoch, damit wir unsere Sachen packen
konnten.

Theo
Ich gehe auf eine Erkundungstour mit Liam! Kann man noch glücklicher sein? Ich
weiß es nicht, aber ich grinste wie ein Honigkuchenpferd. > Hey. Anscheinend
bist du noch glücklicher als ich., Und ich bin extrem glücklich, dass wir zusammen
wegfahren. < sagte er lächelnd.
Als wir alle Koffer im Auto verstaut hatten, umarmte mich Liam plötzlich. Er fiel
mir eher förmlich um den Hals. > Danke! < Und mit einem Mal spürte ich weiche,
warme Lippen auf meiner Wange. Zwar war das nicht so lange aber lange genug
um ein Kribbeln in meinem Bauch zu entfachen. Mein Herz schlug schneller als
zuvor. Als ich Liam noch fester umarmte, hörte ich deutlich, dass auch sein Herz
schneller schlägt. > Wofür war das denn? < Lachend löste ich mich von ihm. > Ich
bin einfach so dankbar, dass du zugestimmt hast. < sagte er und hüpfte fröhlich
in den Wagen. Ich startete den Motor und fuhr los. Nach einiger Zeit sah ich zu
Liam, der immer noch hibbelig lächelnd neben mir saß. > Also, wohin willst du
zuerst? < fragte ich gespannt. > Ich möchte am liebsten erst nach Vegas. Und
zum Grand Canyon. Ich möchte echt mal den berühmten Skywalk ausprobieren. <
sagte er überglücklich. Ich stutzte. > Wir sollten uns besser von Vegas
fernhalten. So schade es auch ist. Ich möchte nicht, dass dir oder uns was
passiert. < sagte ich vorsichtig. Er lächelte mich trotzdem an. > Ist okay wir
müssen nicht nach Vegas es war eine Idee. Ich würde auch lieber zum Grand
Canyon gehen statt nach Vegas. < Er ist nicht sauer auf mich. Er versteht es
sogar und nörgelt nicht. Ich hab diesen Jungen echt gern. Nach einiger Zeit des
Schweigens, machte ich ein wenig Musik an. Zwar nur leise aber es reicht, dass
es nicht mehr so still war.
Nach zwei Stunden Fahrt wurde es schon dunkel und wir legten eine Rast ein.
Man sah Liam an, dass er müde ist. > Ich glaub wir sollten die Nacht hier bleiben
und im Auto schlafen. Ich kann die Rücksitze runterklappen, dann können wir
dort zusammen schlafen. Müssten wir sowieso, da ich nur eine Decke und ein
Kissen habe. < Liam schmunzelte und nickte müde. Wir machten auf der Rückbank
alles so gemütlich wie es ging und legten uns hin. Ich umschlang wieder Liams
Bauch mit meinen Armen, zog ihn nah an mich ran und legte die Decke über uns. Er kuschelte sich noch enger an mich ran. > Gute Nacht Theo. < sagte er und
drehte sich nochmal in meinen Armen um mich anzusehen du seinen Kopf an
meine Brust zu legen. > Nacht Li. < sagte ich daraufhin und gab ihm einen Kuss
auf die Stirn. Liam seufzte leise und schlief Augenblicklich ein. Ich schaute ihm
noch eine Weile zu, bis ich von seinen ruhigen Atemzügen langsam auch müde
wurde und einschlief.