Ein halbes Geständniss

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Es vergingen mehrere Stunden und das einzige was ich tat, war auf dem Dach zu sitzen und Steine in die Ferne schmeißen. Ich versuchte das Gespräch mit Brenda zu vergessen aber ihre Worte wanderten immer und immer wieder durch meinen Kopf. Erst als Newt seine Beine plötzlich neben mir über die Kante schwang schreckte ich hoch. „Alles gut?" fragte er mich leise. Ich nickte nur und machte eine abwinkende Handbewegung. „Was habt ihr rausfinden können?" fragte ich stattdessen zurück. Newt sah mich kurz an und stieß dann ein erschöpften seuftzer aus. „Einiges. Das Gebäude ist eine größere Festung als die Stadt selbst. Es wird verdammt schwierig Minho da raus zu holen." sein Blick wird finster. „Bitte sag mir das ihr eine Möglichkeit gefunden habt." betete ich er den Himmel an als Newt. Er nickte aber zögerte. „Dafür brauchen wir aber erstmal deine Hilfe." sagte er und zog seine Lippen zu einem schiefen Lächeln. Das bedeutet nichts gutes.

„Thomas! Verdammte scheiße! Es ist wahrscheinlich unsere einzige Chance ihn zu retten." sagte ich verkrampft ruhig und hielt mich an der Stuhllehne fest. Thomas blickte mir nichtmal in die Augen als er den Kopf schüttelte. „Es muss einen anderen Weg hinein geben." sagte er entschlossen in die Runde. „Das ist nicht dein Ernst?! Minho ist da drin und du willst ihn dort leiden lassen? Wegen ihr." flüsterte ich leise. „Du willst lieber sie beschützen als Minho zu retten?! Sie ist doch an allem schuld und du schützt sie auch noch. Wegen ihr sind wir fast alle dadrin gelandet und jetzt bist du nicht mal bereit dazu sie zu nutzen um das Versprechen wahr zu machen was du Minho gegeben hast?!" schrie ich ihn an und schlug wutentbrannt auf den Tisch der uns, zu seinem Glück trennte. „Theresa ist an allem schuld und du liebst sie immer noch! Du verdammter Bastard. Du hättest an Minho Stelle sein sollen!" ich war blind vor Wut und war kurz davor ihn wahrscheinlich den Kiefer zu brechen als mich jemand packt und von den anderen wegzog. Immer noch Bekleidungen schreiend und zappelnd sah ich das entsetzte Gesicht von Thomas. Kurz darauf wurde ich auf einen Stuhl gesetzt und an die Schultern gepackt. „Beruhig dich Tiger" sagte Gally ruhig und sah mir in die Augen. Ich habe nichtmal mitbekommen das er mich losgelassen hat und sich auf einen Stuhl vor mich gesetzt hat. Ich schnaufte wütend aus und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Es trat eine lange stille zwischen uns ein. „Was lief zwischen dir und Minho?" schnitt seine Stimme wie ein Messer durch die dicke Luft. Ich sah ihn nachdenklich an. „Es scheint dich fertig zu machen das er dort ist und nicht bei euch." stellte er ruhig fest. Ich wusste worauf er hinaus will. „Wenn du es doch schon weiß, wieso fragst du mich dann noch" sagte ich scharf und sag ihn erwarteten ab. Seine Augen blitzten in der Sonne verletzt und er spannte sich sichtlich an. Ich erkannte jeden einzelnen Muskel unter seinem Shirt und schluckte. Er hat sich wirklich verändert. „Wann Taja?" seine Frage riss mich aus meinen Gedanken und ich blickte ihm fragend an. „Wann hat es angefangen?" fragte er schwer schluckend, als möchte er die Antwort gar nicht wissen. Ich zögerte. „Etwa ein halbes Jahr nach dem Labyrinth" flüsterte ich leise. Er sah mich wieder nur an, versuchte zu verstehen was ich gesagt habe. „Wieso?" Es war nicht die Frage die mich aus dem Konzept brachte sondern der Verletzte und traurige Ton seiner Stimme. Ich sah ihm wieder ins Gesicht und es versetzte mir einen Stich. „Weil er da war als ich dachte das es für mich nicht mehr weiter geht. Weil er mich nach so langer Zeit wieder zum Lachen gebracht hat. Weil ich endlich wieder das Gefühl hatte zu leben. Weil er mir Nähe gab und mir zeigte das ich weitermachen muss. Für dich." flüsterte ich ohne über meine Antwort nachzudenken. Als ich realisierte was ich sagte, schockt es mich selbst und ich schaffte es nicht Gally anzublicken.

Gallys Sicht:
Es war nicht die Antwort die ich erwartet habe. Doch bevor ich verstand was sie wirklich sagte, sprang sie auf und lief davon. Wie lange ich dort saß wusste ich nicht, erst als Newt in der Tür stand und sich räusperte schreckt ich aus meinen Gedanken auf. „Hast du einen Geist gesehen?" fragte er mit seinem typischen Lächeln im Gesicht. Ich ging gar nicht auf seine Frage ein und sah ihn nur stumm an. „Okay Großer. Ich geh ja schon wieder. Wollte nur nach dir und Taja schauen. Nicht das sie dir doch Kopf abgerissen hat." hob er abwehrend die Hände und wollte wieder gehen. „Was ist damals mit ihr passiert? Nachdem ich angeblich gestorben bin." fragte ich gerade heraus und sag Newt ins Gesicht. Er stockte mitten in der Bewegung und sah nun nicht mehr zu fröhlich aus wie sonst. Er schluckte hart und setzte sich auf den Stuhl. „Taja wird mir dafür den Kopf abreißen" stöhnte er und fing an zu erzählen...

Der Kampf gegen Liebe und WCKDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt