Fortsetzung von Nr.2 (Teil 3)
Am Morgen wache ich als Erste auf. Wir liegen genauso da, wie wir gestern Abend eingeschlafen sind. Nur eine kleine Sache hat sich verändert : meine Hand liegt mittlerweile wieder auf ihrem Arm. Eigentlich hatte ich erwartet, dass Steff sich im Schlaf von mir im entfernt, oder das sie mich wegschiebt. Aber es ist ja nicht so gekommen und das macht mich echt glücklich. Für mich ist das ein Beweis ihres Vertrauens, es gibt bestimmt nicht viele Leute denen sie dieses Vertrauen schenkt. Außer ihren Jungs fallen mir da keine anderen Personen ein, umso mehr fühle ich mich geehrt.
Aber trotz all der Freude kommt mir ein Gedanke immer wieder, was wird passieren wenn sie aufwacht ? Soll ich mich vielleicht schlafend stellen und schauen wie sie reagiert ? Soll ich einfach ein Stück wegrücken, und so tun als wäre nichts passiert? Oder hat Steff eigentlich nichts dagegen das wir uns so nahe sind ? Letzteres wäre mir natürlich am liebsten, aber das kann ich leider nicht entscheiden.
Etwa 10 Minuten ringe ich noch mit mir, stehe dann aber auf und gehe in die Küche. Ich mache mich nützlich und räume das Geschirr von Gestern in die Spülmaschine. Dann mach ich mir einen Kaffee und setzte mich im Wohnzimmer auf die Couch. Ich könnte mich ja glatt daran gewöhnen hier zu übernachten denke ich, während ich genüsslich meinen Kaffee schlürfe. Ich muss Steff nachher unbedingt fragen welche Sorte Kaffeebohnen sie verwendet, ich meine mich erinnern zu können, dass sie als ich das letzte mal hier war, andere hatte. Ich habe eine große Schwäche für guten Kaffee und bin immer auf der Suche nach guten Bohnen für meine Maschine.
Erst jetzt sehe ich mich genauer im Raum um, gestern habe ich nur Augen für etwas- nein jemand anderes gehabt. Das Wohnzimmer sieht fast so aus wie ich es in Erinnerung hatte, aber eben nur fast. Zum Beispiel hat sich die Fotowand seit dem letzten mal etwas verändert. Jetzt hängen hier viele Fotos von unserer Zeit bei The Voice und von den Tagen an denen wir uns privat getroffen haben. Auch ein Foto von der Party letztens hat sie aufgehängt. Ich frage mich wie lange die wohl schon hier hängen.,,Guten Morgen" höre ich eine müde aber fröhliche Stimme hinter mir. ,,Morgen ! Du bist aber noch nicht richtig wach oder ?" Scherze ich und Steff gibt als Antwort ein verschlafenes murren von sich. Um das Gespräch am Leben zu erhalten frage ich ,,Möchtest du auch einen Kaffee ? Wenn ich mich recht erinnere brauchst du morgens einen um wach zu werden." Jetzt bekomme eine Antwort von ihr. ,,Das stimmt. Ich kann mir aber auch selbst einen machen." Ich lasse das aber nicht zu und sprinte an ihr vorbei in die Küche. Ich mache ihr eine extra Portion Milchschaum auf den Kaffee, sie mag das gerne das weiß ich.
Steff steht im Türrahmen und beobachtet das ganze. ,,Das du dich noch daran erinnerst wie ich meinen Kaffee gern trinke, Respekt !" Sie lacht herzhaft. Ein Geräusch das meinen ganzen Körper zum Kribbeln bringt. Endlich ist der Kaffee durchgelaufen und auf meinen Vorschlag hin, legen wir uns mit unseren Getränken wieder ins Bett. ,,Du sag mal Yve." beginnt Steff und aus ihrer Stimme kann ich raushören, dass es etwas ernstes ist. ,,Gestern Abend, da hast du mich auf die Stirn geküsst. Warum hast du das gemacht ?" Natürlich. Ich wusste das ich mich noch erklären muss. An sich ist das kein Problem, aber ich kann ihr doch nicht die Wahrheit erzählen und ich kann dazu noch so schlecht lügen. Ich verfalle in eine leichte Panik. Was soll ich ihr jetzt bloß erzählen ? Verdammt was mach ich jetzt nur ? Es hilft ja alles nichts, ich muss ihr die Wahrheit möglichst schonend beibringen. Das ist wahrscheinlich das Beste, sonst verstrick ich mich da noch in irgendwelche Geschichten aus denen ich nicht mehr rauskomme. ,,Hör zu, ich weiß das war vielleicht etwas unangebracht von mir, aber..." Ich machte eine kurze Pause und wählte meine nächsten Worte mit Bedacht, denn von ihnen wird wahrscheinlich der Verlauf meines zukünftigen Lebens abhängen. Ich will sie natürlich nicht mit meinen Gefühlen überrumpeln, ich werde also mehr oder weniger langsam anfangen.
,,Aber du sahst in dem Moment einfach unfassbar süß aus. Tust du sonst natürlich auch, aber gestern konnte ich einfach nicht anders." Das war also Teil Eins der Wahrheit. Mal sehen wie sie reagiert.
Ganz wie ich es erwartet hatte, sagt sie für ein paar Sekunden erstmal gar nichts. Sie überlegt sich wohl gut was sie jetzt sagt.Endlich, endlich erhebt Steff ihre Stimme, aber auch eine Augenbraue ,,Mhm. Ich bin also süß ? Sehr interessant meine Liebe. Aber das ist noch nicht alles hab ich recht ?" Was war das denn für eine selbstbewusste Antwort ? Damit hatte ich nicht gerechnet. Damit hatte sie mich eiskalt erwischt. Sie überrascht mich mit ihrem Verhalten einfach immer wieder. Und in diesem für uns wichtigen Moment, hat sie mich so sehr aus den Socken gehauen, dass es mir die Sprache verschlagen hat. Auch nach mehreren Versuchen einen geraden Satz zu bilden, kann ich mich immernoch nicht ausdrücken. In einem weiteren verzweiflem Versuch mich ihr mitzuteilen, ihr meine offensichtlichen Gefühle für sie zu gestehen, stottere ich die Sätze und Wörter die mir im Kopf rumschwirren, einfach mit einem Mal heraus. ,,Ja stimmt du hast recht, das ist nicht alles. Hör mir vielleicht erstmal zu, dann kannst du mich vielleicht ein bisschen verstehen. Also ...
------ Zwei Tage Später ------
Oh, Wow. Die letzten Tage waren wahrscheinlich die Besten meines Lebens. Ich fühle mich irgendwie so viel reifer und natürlich auch viel besser als davor
An jenem Morgen vor zwei Tagen haben sowohl ich als auch Steff unsere wahren Empfindungen offen gelegt. Nachdem wir das getan hatten, erzählte sie mir lachend, dass sie bei mir schon immer so ein Gefühl hatte, dass ich öfters mal für Frauen schwärme. Sie wollte mich damals aber lieber nicht darauf ansprechen, weil sie mir zum Einen nicht zu nahe treten wollte, und sich zum Anderen nicht hundertprozentig sicher war.
Mit ihrer Vermutung lag sie auch damals schon richtig. Ich bin wohl leichter zu durchschauen als ich dachte...
Jedenfalls lief nach diesem Morgen alles perfekt, mehr als perfekt. Wir haben uns darauf geeinigt, es langsam anzugehen und uns Zeit zu geben sich an die neue Situation zu gewöhnen. Da wir beide in nächster Zeit nicht gerade viele Termine haben, wollen wir für eine Weile zusammen wohnen. Dabei wechseln wir uns jede Woche mit der Wohnung ab, also wohnen wir eine Woche bei ihr und eine bei mir.
Außerdem haben wir vereinbart, erstmal niemandem davon zu erzählen. Leider heißt das, dass ich es meiner Familie und meinen zwei engsten Freunden nicht durchgeben darf. Aber natürlich verstehe ich auch warum Steff da so vorsichtig ist, schließlich es kann immer sein, dass Informationen irgendwie an die Presse kommen, und dann hätten wir keine Ruhe uns zu so richtig kennenzulernen.
Ich freue mich sehr auf eine gemeinsame Zukunft mit ihr. Wir haben einander endlich gefunden, ab jetzt steht uns alles offen.
~END~
A/N: Ich hab mich am Ende für einen Cut entschieden, weil ich das Gefühl habe Geständnisse nicht so ganz gut zu schreiben 😅. Ich hoffe das ist okay. Das ist jetzt auch der letzte Part der Geschichte, aber es kann natürlich sein, dass ich spontan nochmal Lust bekomme das hier noch ein wenig weiter zu spinnen.
Wir sehen uns !😊

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Ideen um 2 Uhr Nachts
Hayran KurguNur eine Ansammlung von Ideen die mich nachts aufwecken und aufgeschrieben werden wollen. Falls ihr wollt das ich aus einer Idee eine ganze Geschichte machen soll, schreibt mich gerne an 😊