Nahrung

13 3 0
                                    

Schließlich waren meine Tränen versiegt und ich hatte mich wieder etwas beruhigt. Vielleicht fiel mir ja noch etwas ein, wenn ich wieder hinunter in den Laden gehen würde.

Die Sonne schien durch die staubigen Regale und blendete mich leicht. Langsam ging ich Reihe für Reihe durch das Labyrinth aus alten, gebrauchten Gegenständen und Dingen. Kaputte Spielsachen, ramponierte Puppen, Modellautos mit Fehlern. Trotzdem, für mich waren sie überwältigend. Ungeliebte Spielsachen, die von ihren ehemaligen Besitzern achtlos weggeben worden waren. Aufmerksam schaute ich sie an. Da war ein kleines Schiff. Es hatte drei große Segel, der Stoff war schon etwas zerrissen und der große Mast in der Mitte brach fast auseinander.
Ich streckte meine Hand aus und berührte den Bug mit meinem Finger.

Doch es passierte nichts. Ich erinnerte mich an nichts. Wär auch zu schön gewesen.

Da bekam ich Hunger. Ich bräuchte dringend etwas zu essen.

Wo könnte was sein?

Ich ging zu der Türe, die sich von innen problemlos öffnen lies und raus auf die Straße. Während ich mich umschaute, entdeckte ein Lebensmittelgeschäft. Schnell lief ich dorthin und musste die Tür mit meiner Schulter aufbrechen. Es tat weh, aber wenigstens war die Tür jetzt offen.

Ich blieb erst einmal im Eingang stehen und sah mich um. In dem Regalen lag fast nichts mehr, nur einzelne Brotlaibe. Hungrig stürzte ich mich auf sie. Steinhart, aber nicht verschimmelt. Das war das wichtigste. Ich riss mir einzelne Stücke ab und verschlang sie regelrecht. Ich hatte gar nicht mehr bemerkt, wie hungrig ich gewesen war. Ich stopfte so viel in mich hinein, bis ich das Gefühl hatte, platzen zu müssen. Dann ging ich weiter und durchsuchte den ganzen Laden nach Vorräten. Ich fand alte Cracker, Nudeln und Thunfisch in der Dose. Hoffentlich war der noch gut. Bei der nächsten Gelegenheit würde ich es herausfinden. Ich zog mein T-Shirt aus und transportierte so die Lebensmittel in die Wohnung. Dort verstaute ich die Lebensmittel in den Regalen über der Spüle und trank dabei noch etwas.

Ich setzte mich wieder auf die Couch und nahm mir Wuthering heights noch einmal vor. Ich blätterte jede einzelne Seite um und suchte nach weiteren Hinweisen. Doch ich fand nichts mehr, da war nur der eine Spruch (Everything Is If You Just Believe). Enttäuscht machte ich mit den anderen Büchern weiter. Seite für Seite. Verbissen durchsuchte ich jedes einzelne Buch. Ich wollte etwas finden. Irgendwas, das mir weiterhilft oder etwas, woran ich mich erinnerte. Aber in den anderen Büchern stand nichts. Niedergeschlagen bemerkte ich, dass es inzwischen Nachmittag geworden war. Ich hatte fast den ganzen Tag damit verbracht Hinweise zu finden, doch hatte keinen einzigen gefunden.

Müde ging ich zu meinen Vorräten in die Küche und holte ein paar Cracker und ein Glas Wasser heraus. Ich aß sie langsam, ließ sie mir auf der Zunge zergehen und spülte den salzigen Geschmack mit Wasser herunter.

Memories of nothingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt