Memories of nothing

Luft und Hoffnung

Nachdenklich schaute ich aus dem Fenster und blickte in den glühenden Sonnenuntergang. Dämmerung. Meine liebste Tageszeit. Der Tag geht zu Ende und jedes Leben schöpft Kraft für den nächsten Tag. Die Nacht war so viel interessanter, als der Tag. Alles erscheint einem so unwirklich. Die Sonne scheint noch einmal, bevor sie untergeht. Die Luft wirkt sauberer und frischer. Ich sah, dass es leicht regnete, dennoch wollte ich nach draußen.

Ich wusste nicht warum.

Ich hatte ein plötzliches Verlangen tief durchzuatmen und das konnte ich in der engen, kleinen Wohnung nicht.
Auf der Straße bekam ich endlich wieder Luft. Ich weitete meine Lungen und schloss meine Augen. Da sah ich plötzlich einen Lichtblitz. Grell. Weiß. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn echt gesehen hatte oder ob, es eine Erinnerung gewesen war. Auf jeden Fall war er beeindruckend gewesen und er erinnerte mich an etwas, aber daran konnte ich mich nicht erinnern. Nur dieses grelle weiße Licht kam mir bekannt vor.

Hatte ich davon einen Traum gehabt? Oder irgendwas anderes? Ich wusste es nicht.

Angestrengt versuchte ich mich zu erinnern und blickte hoch zu den Sternen. Aber es gelang mir nicht.
Es war eine wolkenlose Nacht, deshalb funkelten und strahlten Tausende Sterne. Sie erhellten die sonst pechschwarze Nacht. Je länger ich hochschaute, desto mehr glaubte ich ein Muster zu erkennen. Doch natürlich war da keines, aber vielleicht ja doch.

Wer konnte das schon beweisen?

Ich blieb noch etwas auf der Straße, dann ging ich wieder zurück in die kleine, enge Wohnung.
Ich legte mich auf die Couch und begann nachzudenken, wie das jetzt weitergehen sollte. Was kann ich machen? Ich will meine Erinnerungen wieder haben und wissen, warum ich hier ganz alleine bin.

Aber wie kann ich das herausfinden, wenn ich hier ganz alleine bin?

Da fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Ich bin hier. Ich kann ja auch woanders hinfahren. Autos gibt es hier genügend. Ich musste nur eines finden, dass sich starten ließ. Das würde ich aber auch noch hinbekommen.
Mit der Hoffnung, morgen oder übermorgen endlich ein anderes Lebewesen zu finden, schlief ich ein. Und zum ersten Mal war ich erholt, als ich wieder aufwachte.