Gesellschaft

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Die Sonne schien wieder und es hatte aufgehört zu regnen. Zum Frühstück aß ich ein paar von den rationierten Crackern und trank etwas von meinem ebenfalls rationierten Wasser. Dann stieg ich wieder ins Auto und drehte den Schlüssel im Zündschloss herum. Der Motor sprang an und ich fuhr los. Und plötzlich blieb das Auto stehen. Einfach so. Es blieb einfach so stehen. Das kann doch jetzt nicht wahr sein. Ich war so kurz vor meinem Ziel und das Auto war kaputt.

Wieso? Warum ausgerechnet jetzt?

Wütend stieg ich aus dem Auto aus und knallte die Tür zu. Verzweifelt tritt ich mit meinem Fuß gegen den Wagen. Was soll ich jetzt machen? Würde ich es zu Fuß bis zu dem Haus schaffen? Ich musste es versuchen. Ich hatte keine andere Wahl. Mit einem Messer Schnitt ich den Stoff der Rückbank auf und riss in raus. Ich packte meine Vorräte in das Tuch und schnürte es zu. Mit einem Seil, das ich im Kofferraum gefunden hatte, schulterte ich den "Rucksack" und ging los. Irgendwann fing ich an zu laufen. Die Sonne knallte erbarmungslos auf mich herunter und mir wurde immer heißer. Ich konnte nicht mehr. Erschöpft ließ ich mich fallen und trank etwas Wasser, nur einen kleinen Schluss, da ich nun länger zu dem Haus brauchen würde. Nachdem ich mich erholt hatte, ging ich weiter. Diesmal langsam. Als es dunkel wurde, öffnete ich den "Rucksack", stapelte die Vorräte und machte es mir auf dem Tuch so gemütlich, wie möglich.

In dieser Nacht schlief ich schlecht, ich machte mir Sorgen, dass ich es nicht bis zu dem Haus schaffen könnte, weil meine Vorräte nicht reichen würden. Außerdem wachte ich immer wieder auf, weil ich dachte, ich hätte etwas gehört. Gegen Mittag wurde ich von den heißen Sonnenstrahlen geweckt. Beim Aufstehen wurde mir schwindlich und merkte ich, dass ich immer schwächer wurde. Ich musste so schnell, wie möglich zu dem Haus gelangen. Zügig ging ich gerade aus, Richtung Haus, weiter. Ich ignorierte die Hitze, meinen Hunger und meine schmerzenden Füße. Nur einmal machte ich eine Pause im Schatten eines Baumes und trank langsam kleine Schlücke und aß etwas Brot. In der Dämmerung schlug ich mein Lager neben einem großen Felsen auf, da ein ziemlich heftiger Wind aufgekommen war. In dieser Nacht konnte ich besser schlafen und war am nächsten Morgen einigermaßen erholt. Während ich mich streckte, schätzte ich, dass ich heute zu dem Haus kommen würde, wenn ich keine Pause mache. Mit neuen Kräften, die ich aus dieser Hoffnung schöpfte, marschierte ich los. Ich brauchte keine Pause, ich war mit Adrenalin vollgepumpt und erreichte tatsächlich das Haus. Es fing an dunkel zu werden, also lief ich schnell das letzte Stück, um mich noch umschauen zu können. Erleichtert öffnete ich die Tür. Plötzlich sprang etwas auf mich und ich hörte ein fürchterliches Knurren. Ich fiel hin und riss aus Reflex meine Arme vor mein Gesicht. Dann war das Gewicht auf einmal weg und ich hörte etwas schnuppern. Neugierig öffnete ich meine Augen und sah etwas, was ich nicht für möglich gehalten hatte, einen Hund. Als ich ihn ansah fiel mir auf, dass er ein Halsband anhatte. Das bedeutet hier wohnt entweder noch jemand oder es hat hier jemand gewohnt. Auf jeden Fall ein Mensch. Der Hund war sehr groß, hatte dichtes graues Fell, das im Gesicht ein bisschen heller war und ein blaues und ein braunes Auge. Vorsichtig ging ich in die Hocke und streckte ihm meine Hand entgegen. Er betrachtete mich aufmerksam, legte seinen Kopf zur Seite, sah mich schief an und entschied dann wahrscheinlich, dass von mir keine Gefahr ausging und leckte über die Innenfläche meiner Hand. Mit meiner anderen Hand streichelte ich ihm über den Kopf, es schien als würde dem Hund gefallen. Langsam griff ich zu dem Halsband und sah es mir genauer an. Da stand ein Name.



Wie findest ihr, dass der Junge den Hund gefunden/getroffen hat?

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Memories of nothingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt