Almas Sicht
"WOW Amy dieses Hochzeitskleid ist der Wahnsinn. Ich freu mich so für dich und Luke.", texte ich meine Cousine zu, während sie aufgeregt in dem kleinen Raum in der Kirche auf und abgeht. "Danke Cousinchen. Ich bin so nervös. Ich heirate gleich meine Traummann oh mein Gott.", brabbelt sie nervös vor sich hin, dass ich es fast nicht verstanden hätte. Es klopft an der Tür und mein Onkel steckt den Kopf in den Raum. "Es geht los die Damen.", witzelt mein Onkel und reicht Amy seine Hand. Ich und die anderen Taufzeuginnen, bestehend aus Bethanie, Karin und Alice, ordnen uns paarweise vor der Braut an. Das Orgelspiel beginnt und wir ziehen in die Kirche ein. Vorne angekommen reihen wir uns auf der linken Seite auf und dann beginnt die Trauung.
Ich lasse mein Blick leicht über alle Anwesenden schweifen und bleibe am Schluss an einem jungen Mann mit blonden Locken hängen, welcher mir direkt gegenüber steht. Er ist groß und hat die schönsten Augen, die ich je gesehen habe. Ich bekomme nicht mal richtig mit, wie meine Cousine ihrem Verlobten das Jawort gibt.
Beim Auszug aus der Kirche laufe ich teilnahmslos hinter den anderen her. Bethanie hat sich gleich an seinen Arm geschmissen, wie ich meine Schwester doch manchmal hasste. "Ok, alle singel Ladys bereit machen zum Brautstrauß werfen.", holt mich Amy aus meinen Gedanken. Sie wirft und alle drängeln und schubsen sich gegen seitig allen voran meine Schwester. Ich stehe weit hinten und bezweifle das ich den Strauß fangen werde, doch da landetet etwas in meinen Armen und ich starre auf den Brautstrauß. "Glückwunsch", kreischen alle. "Toll und das noch ohne Freund", murmele ich.
Ich hasse mein Leben, wenn ich ehrlich bin. Schon in der Schulzeit hat meine Schwester mir die Freunde ausgespannt, wie sonst was. Ich finde nie den Richtigen, weil ich nicht hübsch bin. Meine schwarzen Haare sind langweilig und meine Augen sind braun und ohne jeglichen Glanz. Meistens trage ich schlichte Klamotten ohne Farbe, weil ich nicht gerne im Mittelpunkt stehe. "Na Schwesterchen, willst du mir nicht den Strauß geben ich werde definitiv noch vor dir heiraten.", reist mich meine Schwester unsanft aus meinen Gedanken. Entsetzt schaue ich sie an. Das hat sie nicht wirklich gesagt. "Also ehrlich Alma hast du gedacht, dass dich irgendein Kerl hübsch finden wird.", redet sie munter weiter. Ich schlucke schwer um meine Tränen zurückzuhalten, doch so richtig will es nicht funktionieren. Nein ich kann nicht mehr, das hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Ich drücke meinen Rücken durch, fahre meine Schutzmauern hoch und zeige keinerlei Gefühle mehr. Bethanie schaut mich skeptisch an. Langsam richte ich mich auf, drücke ihr den Blumenstrauß in die Hand und gehe mit den Worten: "Hier hast du ihn, Vögel weiter durch die Gegend, aber lass dich nie wieder bei mir blicken, wenn einer deiner Macker dich abserviert. Ich bin es Leid dich aus deinen Depressionen zu holen. Ich bin nicht mehr länger deine Schwester, denn du bist es nicht wert, dass ich mich Schlecht fühle.", zur Tür. Alle Blicke ruhen auf mir und mir tut es furchtbar leid Amys Hochzeit ruiniert zu haben. Das ist der Moment in dem die Tränen anfangen zu laufen. Ich bin eine schlechte Cousine.
Weinend laufe ich zu meinem Hotelzimmer, als ich gegen eine harte Brust knalle. Würde mich die Person nicht fest halten säße ich jetzt auf dem Fußboden. "Entschuldigung.", nuschle ich und blicke in gelb-grüne Augen. "Nicht schlimm, aber warum weinst du auf der Hochzeit deiner Cousine.", fragt mich einer von Lukes Trauzeugen. Ich schluchze und er zieht mich in eine sanfte Umarmung. Nach gefühlten zehn Stunden hebt er mich im Brautstyle hoch und trägt mich in ein Zimmer. Er legt mich auf das Bett und zieht meine Schuhe aus, nur um sich dann neben mich zulegen und mich in eine starke Umarmung zu ziehen, in welcher ich wenige Minuten später einschlafe.
Ashtons Sicht
Ich habe Amys Cousine Alma völlig aufgelöst im Flur gefunden. Es zerriss mein Herz sie weinen zusehen. Zugegeben ich beobachtete sie schon den ganzen Tag, als sie heute früh in die Kapelle kam blieb mein Blick sofort an ihr kleben und löste sich den restlichen Tag nicht mehr von ihr. Jetzt schläft sie hier in meinen Armen und die Tränen sind wieder getrocknet. Ihre schwarzen Haare fallen in ihr Gesicht und verdecken ihre feinen Züge. Die geschlossenen Augen verdecken das schokobraun ihrer Augen, welche mich so magisch anziehen.
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