Carina

54 3 0
                                    

Verwundert schnappte ich nach Luft.Okaay?Darkcastle war nun wirklich ein Schloss.

 Lara hatte recht gehabt ... Lara.Ich seufzte.

Ich dankte dem Chaffeur fürs hinfahren und lehnte dankend ab,als er mir helfen wollte,die Koffer zu tragen.Mit einem Quietschen fuhr er davon und nun stand ich mitten im Regen,mitten in der Nacht,ganz alleine vor einem riesigen dunklen Schloss.Nichteinmal der Ort wurde von Strassenlaternen beleuchtet.Er schien Menschenleer,der Gehweg bestand aus Kies und das ganze Schloss wurde von vielen Bäumen umringt.

Selbstsicher packte ich meine Koffer als ich am Rande eine Bewegung wahrnahm.

Was war das gewesen?Ich schielte und zog die Augenbrauen zusammen um besser zu sehen,doch das verbesserte meine Sicht keineswegs.   Klar, nur Augenbrauen zusammenziehen und schon sieht man besser!Tolle Lebensweisheit,Carina,wirklich.

Ich entschied mich dazu dass ich nichts gesehen hatte und packte wiederzu meine Koffer.

Verwirrt suchte ich in der Dunkelheit nach der Klingel als ich daraufhin schon ein lachen hörte.

Verdattert wandte ich mich nach hinten und sah eine Gestalt,ein kleines bisschen grösser als ich,auf mich zukommen.

,,Ich bin Lucas.''In diesem Moment hatten wir diese Reichweite bei der meine Augen ihn in der Dunkelheit sehen konnten.Er war in etwa so alt wie ich,hatte dunkle Haare und eine gute Figur.Schlank aber trotzdem ein paar Muskeln an den Armen.Sein dunkelrotes Shirt spannte sich ein klein wenig an der Brust und er trug eine dunkle Lederjacke.

,,Ich bin Cary'',antwortete ich verwirrt, ,,Also Carina,aber alle nennen mich Cary.'',stotterte ich am Schluss.

Lucas lachte.,,Bestimmt stehst du schon seit einer Ewigkeit hier vor der Tür und suchst nach der Klingel!''Er hüpfte die drei Stufen hoch und quetschte sich bei mir vorbei zur Tür.

,,Stimmt gar nicht'',trotzte ich ihn an.

Lucas ignorierte meine Antwort.Und holte seine Schlüssel raus die in der Stille mächtig laut klimperten.

,,Carina WecWoods,stimmts?'',fragte er beiläufig.

Scheisse,wieso wusste er das? ,,Ja.''

,,Gut,dann bist du natürlich willkommen.Meine Grossmutter hat mir gesagt das demnächst jemand namens Carina WecWoods kommen wird...Schöner Name übrigens.''

Zum Glück war es dunkel und er konnte nicht sehen wie ich rot anlief.Ich sagte nichts dazu,was ich natürlich bereute,aber ich konnte nicht nach so einer langen Weile Danke sagen,denn er machte bereits die grosse hölzerne Tür auf.

Meine Koffer hinter mich herziehend murmelte ich trotzdem viel zu spät Danke,dann schloss er die Türe wieder und einen klitzekleinen Moment waren wir erfüllt von der Dunkelheit als er schliesslich das Licht anmachte.

,,Ich zeige dir dein Zimmer'',sagte Lucas packte einen meiner Koffer und liess mir gar keine Zeit die grosse Aula am Eingang zu begutachten.Mächtige Treppen führten von der linken Wand und der rechten Wand auf den zweiten Stock.Die Treppen waren mit einem roten Teppich versehen.

An der Wand hingen ein paar Portraits und einige antike Möbelstücke pressten sich an die Wand.An einem war ein weisses Haustelefon zu sehen,bei anderen standen antike Dinge.An einer Wand waren einige Waffen wie Schwerter aufgestellt,von gross bis klein.

,,Also die Besitzerin dieses Hauses,deine ehm Grossmutter?'',begann ich fragend wartete aber keine Antwort ab, ,,ist...'',ich suchte nach den Worten als Lucas mich unterbrach.

,,Wir sind keine Könige!'',Lucas grinste.

,,Das weiss ich.'',war meine brummende Antwort.

,,Es ist vererbt worden,deshalb.''

,,Aha.''

Schliesslich kamen wir endlich in meinem Zimmer an,was zum Glück moderner eingerichtet war und das Licht auch richtig funktionierte.

,,Morgen stelle ich dir dann meine Grossmutter vor'',sagte Lucas und wollte sich schon verabschieden,als ich ihn zurückhielt.

,,Kennst du denn meinen Vater?''

,,Noup.Aber meine Grossmutter scheint ihn wohl zu kennen,denn eigentlich ist das hier nicht ein,wie soll ich sagen,...einfach ein Ort wo Leute ihre Ferien verbringen können,weisst du was ich meine?''

Ich nickte.

,,Bis Morgen'',verabschiedete er sich von mir,schloss die Türe und hörte mein ,,Bis morgen'',warscheinlich nicht mehr,denn in diesem Moment fiel die Türe ins Schloss.

Während ich meine Kleider in den weissen Schrank stopfte,fragte ich mich immer und immer wieder,woher mein Vater wohl die Grossmutter von Lucas kannte.Sie mussten ja gut befreundet sein,wenn ich hier meine ganzen Sommerferien verbringen durfte.

Ich kannte sie jedenfalls nicht,das wusste ich,auch wenn ich sie noch nicht gesehen hatte.

Seufzend schloss ich die Türen des Schrankes und trat an das Fenster.Der Mond beleuchtete alle Bäume und tatsächlich sah ich nichts anderes als Bäume.Keine Stadt,keine Strasse.Nichts.

Das konnte ja noch heiter werden.Ich zog mein Pijama,Boxershorts und ein pinkes lockeres verwaschenes Shirt an,als aufeinmal ein leises Wispern erklang.

Es schien von allen Seiten zu kommen.Mich durchfuhr eine Gänsehaut.Spielte mir Lucas einen Streich?Schnell verwarf ich den Gedanken wieder,denn das Wispern hatte aufgehört.

Warscheinlich hatte ich mir das eingebildet.

Auf Zehenspitzen machte ich das Licht aus und trabte leise auf das Bett zu.Müde liess ich mich auf die weiche Matratze fallen.Was für ein Tag.Fünf Stunden nur sitzen,ja das konnte auch anstrengend sein...

Ich drehte mich auf die rechte Schulter...und nach einer Weile auf die linke.Dann legte ich mich auf den Rücken und nach eineinhalb Stunden drehte ich mich wieder auf die rechte Schulter.Genervt machte ich die Augen so fest ich konnte zu.Ich konnte einfach nicht einschlafen.Das war so unfair.

Als ich langsam einschlief erklangen seltsame Geräusche,die ich zuerst gar nicht beachtete.Bis mich ein Wispern brutal aus dem Schlaf riss.Sogleich verstummte alles.

,,Oh mann'',war das einzige was ich heraus bekam.Ich setzte mich kurz auf und legte mich dann wieder hin.Ich war echt übermüdet.Ich kneifte die Augen zu und nach wenigen Sekunden hörte ich ein Schleifen.Genau vor meinem Bett.Als würde ein Schaukelstuhl hin und her schwanken.Aber in meinem Zimmer befand sich kein Schaukelstuhl.Vor Angst war ich unfähig mich zu bewegen und ich hörte mein eigenes Blut in den Ohren rauschen.Ich war bloss übermüdet...ich bildete mir das alles nur ein...Das Schleifen wollte aber einfach nicht aufhören.Mit jeder Minute wurde es lauter und drängender.

,,Oh verdammte Scheisse!'',schrie ich aufgebracht und meine Angst verwandelte sich in Wut als ich mich abrupt auf mein Bett setzte.Das Schleifen hörte auf und mein Zimmer war nicht mehr vom Mond beleuchtet.Nur noch von der leuchtenden Uhrzeit im Radio.

,,Geht doch'',murrte ich mit schnell klopfendem Herzen.Ich wollte mich hinlegen,als das Schleifen wieder erklang.Direkt neben mir.Angst platzte wie ein Ballon in mir auf.Neben mir befand sich nichts als Dunkelheit.Ich keuchte und sprang voller Wucht auf. Ich stolperte nach hinten an die Wand und versuchte mich mit zitternden Händen am Fenstersims zu halten.Das Schleifende Geräusch kam nicht näher sondern mit jeder Sekunde klang es immer weiter weg und verdampfte schliesslich wie der letzte leise Ton eines Klavierstücks.

Die Angst sass wie ein mächtiger Brocken in meiner Brust und schnürte mir den Hals zu.

Plötzlich entdeckte ich eine schwarze gekrümmte Gestalt an meiner Tür.Genau in der gegenüberliegenden Seite des Zimmers.

,,Oh mein Gott!'',keuchte ich und ein Zittern durchfuhr mein Körper.Das einzige was ich in diesem Moment fühlte, war eine Explosion unfassbarer Furcht,so stark das mir Übel wurde.Ich fasste mit beiden Händen an meinen Kopf und schloss die Augen.Ich zählte langsam bis zehn.

Langsam öffnete ich meine Augen.Die Gestalt war verschwunden.

Darkcastle (PAUSIERT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt