Kapitel 5

830 29 11
                                    


Zurück in der Akademie war ich direkt in den medizinischen Flügel gegangen. Ich hatte nicht auf diese Grace gewartet, denn ich wollte ganz sicher nicht von ihr verarztet werden. Die brauchte sich nicht die Mühe machen ... wobei sie das sicherlich auch nicht gemacht hätte. Das zeigte sich ja alleine daran, dass sie mir nicht nachgekommen war. Lieber flirtete sie mit Satoru ... und er würde es sicherlich zulassen.

"Scheiße, deine Haut ist ja richtig verätzt", sagte Shoko, als sie sich das Ausmaß meiner Verletzungen ansah. Ich lag auf einer Liege, nur in meinem BH und meinem Slip. "Aber du hattest noch Glück im Unglück. Ich glaube, deine Kleidung hat das meiste abgefangen, hätten diese Hände dich noch länger festgehalten, wäre es brenzlig geworden. Aber an Beinen, Armen und an deinem Oberkörper sind es nur Reizungen der Haut, das geht weg."

"Das ist eine gute Nachricht", meinte ich. Sie fing an alle Stellen einzucremen und widmete sich dann meinen Handgelenken, die sie ein bisschen mehr behandeln musste, genauso wie meine Fußknöchel. Meinen Hals hatte sie sich noch nicht richtig angesehen, aber schon ein Tuch mit irgendeiner Flüssigkeit auf meine Haut gelegt, damit sich diese erholen konnte. Shoko spritzte mir irgendwas, was wohl die Haut regenerieren sollte. Ich hatte keine Ahnung davon und hoffte einfach nur, dass alles wieder normal wurde und ich keine richtigen Narben davon tragen würde. "Ich bin übrigens ziemlich froh, dass du wieder hier bist." Ich drehte meinen Kopf zu ihr.

"Du bist froh?", wollte ich wissen. "Dann wärst du die einzige. Ich hab doch alle verraten."

"Du weißt, dass ich auf Gojos Seite stehe, was die Ältesten angeht, aber ich konnte dir nichts vorwerfen. Wir alle müssen uns nach ihnen richten, selbst er und ich fand es unfair, dass sie alle nur dir die Schuld gegeben haben." Sie zuckte die Schultern. "Ich kenne dich, Mako, du hattest sicher einen Grund." Ich lächelte leicht.

"Ja, den hatte ich. Es ist kompliziert."

"Das habe ich mir gedacht. Hast du schon mit Masamichi darüber gesprochen?"

"Ich denke, das hat Satoru schon getan."

"Ihr arbeitet also wieder zusammen?"

"Was hat er dir gesagt, nachdem ich gegangen bin? Hat er überhaupt mit irgendwem gesprochen?"

"Nachdem du gegangen bist, hat es eine ganze Weile gebraucht, bis er überhaupt wieder was gesagt hat." Ich riss die Augen auf und sah sie fragend an.

"Was? Satoru und nichts sagen?" Shoko lachte und nickte.

"Er war ziemlich in sich gekehrt, so kannte ich ihn nicht ... wobei, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, war er ganz zu Anfang auch mal so gewesen. Früher ... er war immer gereizt und hatte manchmal seine Kräfte nicht im Griff." Ich schluckte, denn ich wusste genau wovon sie sprach. Ich hatte Satoru so kennen gelernt. Damals war er so anders ... gebrochen.

Satoru war schon immer dazu bestimmt der beste Jujuzist überhaupt zu werden. Er hatte schon immer den Druck gehabt, allerdings ohne Grund. Er hatte die Kraft, sie war einfach in ihm und er musste sie nur richtig einsetzten. Man hatte ihn immer besonders behandelt und in den Himmel gelobt, sodass er sich unbesiegbar gefühlt hatte. Bis er dann auf meinen Vater traf. Durch ihn hatte er erfahren, wie schwach er in Wirklichkeit war. Wenn es um Fluchkraft ging war Satoru unübertroffen, er ist der stärkste Jujuzist, aber mein Vater benutzte keine Fluchkraft, er war ein ganz normaler Mensch, der es geschafft hatte Satoru zu besiegen. Waffen wie zum Beispiel mein Katana konnten Satorus Infinity durchbrechen, solange ich es nicht mit Fluchkraft verstärkte und das war ihm bis dato nicht bewusst gewesen. Das war zu der Zeit keinem so richtig bewusst gewesen.

Mein Vater hatte ihn schlimm zugerichtet und das war der Zeitpunkt gewesen, in dem Satoru in ein Loch gefallen war. Er war der Stolz aller, sollte das Vorzeigeobjekt aller Jujuzisten werden und hatte verloren. Den Druck, den er dann von oben, von den Ältesten, bekommen hatte, war so immens, dass er durchgedreht war. Aber schon damals hatte er gewusst, wie er das vor allen versteckte. Denn gesund war es nicht gewesen, dass alle so auf ihn geschaut hatten.

Jujutsu Kaisen - Verflucht nochmal! GojoxOCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt