Kapitel 4

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Wir hatten das Training abgebrochen, was vielleicht auch gut so war. Yuji war nicht mehr richtig bei der Sache gewesen, da brachte es nichts mehr weiterzumachen.

Ich stand im Gemeinschaftsbad und schaute mir gerade meine Wunden an. Die Kratzer von Sukunas Fingernägeln waren wirklich nicht tief, allerdings fielen sie in meinem Gesicht ziemlich auf. Seufzend bedeckte ich die Ratzer mit Salbe und klebte dann kleine Heftpflaster drauf, damit sie ein bisschen schneller heilten. Danach cremte ich auch meinen Hals ein.

"Verdammt", murmelte ich und streckte den Hals, um mir das ganze noch ein bisschen besser anzusehen.

"Wer war das?" Ich schreckte auf und sah zur Tür, in der Megumi stand. "Die hattest du gestern noch nicht."

"Ist nicht so wichtig", winkte ich ab, drehte mich wieder zum Spiegel und packte alles weg. "Du hast dich ziemlich gut gemacht."

"Das ist nicht dein Verdienst." Ich zuckte zusammen. Natürlich war es das nicht. Ich hatte nichts dazu beigetragen, was er die letzten zwei Jahre gelernt hatte. "Soll ich dir helfen?"

"Schon okay, die Haut ist nur etwas gequetscht." Ich atmete noch einmal ein und sah Megumi wieder an. "Megumi, ich ..."

"Lass es einfach."

"Ich kann nicht, wenn du weiter so mit mir umgehst. Ich bin deine Schwester, ich will..."

"Dann hättest du nicht ohne ein Wort gehen sollen, du hättest es wenigstens erklären können, aber das ist auch der Grund, warum du und Gojo Schluss gemacht habt oder? Er wusste von allem und hat dich da nicht unterstützt, weil es dumm war. Was haben die Ältesten von dir verlangt? Was musstest du tun?"

"Megumi, das ist nicht so einfach zu erklären."

"Wie kann das nicht einfach zu erklären sein? Ich bin dein Bruder oder nicht? Meinst du nicht, dass ich es verstanden hätte?" Das würde schwieriger werden, als ich gedacht hatte.

"Uh, halten wir jetzt ein Toiletten-Schwätzchen?", ertönte Satorus Stimme und auch er kam ins Gemeinschaftsbad. Megumi sah ihn wütend an.

"Was machst du hier?", wollte er wissen.

"Ich brauche deine Schwester." Ich kniff die Augenbrauen zusammen und sah ihn fragend an. "Es sind zwei Flüche aufgetaucht. Ich brauche dich an meiner Seite", war seine Antwort auf meine unausgesprochene Frage.

"Warte ... ihr arbeitet wieder zusammen?", war Megumi perplex und sah Gojo an. "Du warst doch auch wütend auf sie, du warst rasend vor Wut und jetzt tust du so, als wäre nie etwas gewesen?"

"Wir haben schon gesprochen, Megumi", meinte er nur, steckte sich die Hände in die Jackentaschen, denn jetzt trug er wieder seine Uniform. "Es ist anders als du denkst."

"Dann erklärt es mir." Megumi sah zu mir. "Sag es endlich."

"Megumi ...", fing Satoru an, aber dieser hob nur eine Hand, verlangte von ihm still zu sein.

"Ich will es von ihr hören." Ich atmete tief ein und aus, sah Megumi in die grünen Augen.

"Ich kann es dir nicht sagen, Megumi. Es ist nicht so, dass ich es nicht will, aber ich kann es einfach nicht", sagte ich.

"Deine Schwester steht unter einem Fluch", haute Satoru raus, bevor Megumi mich noch weiter bedrängte. Er wusste ja was Sache war und wenn Megumi weiter verlangen würde, dass ich etwas sagte und ich wieder nur auswich, wie vor zwei Jahren, würde er mich nur noch mehr hassen.Megumis Augen weiteten sich vor Schreck.

"Was?", hauchte er, aber ich nickte nur.

"Ich würde dir alles erzählen, wenn ich es könnte, aber er hindert mich daran. Ich muss dich einfach beschützen", meinte ich.

Jujutsu Kaisen - Verflucht nochmal! GojoxOCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt