Kapitel 1

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Makotos Sicht

Ich ging auf Megumi zu und hielt ihm meine Hand hin, um ihm aufzuhelfen, aber anstatt sie zu nehmen, starrte er mich nur weiter an.

"Jetzt sieh mich nicht so an", verlangte ich. Ich hatte gehofft, dass es nicht er war, zu dem ich musste, denn auf dieses Gespräch hatte ich wirklich noch keine Lust gehabt. Wobei ein Gespräch war es ja noch nicht einmal. Er starrte mich nur in Grund und Boden.

"Du bist richtig cool", sagte der Junge neben Megumi, den ich mir jetzt genau ansah. Ich hatte irgendwie mehr von Sukunas Gefäß erwartet, aber er sah irgendwie ... normal aus. Und vor allem hatte er hier kaum etwas ausgerichtet ... konnte er etwa noch nicht mit Sukunas Macht umgehen?

"Und du bist Sukunas Gefäß?", fragte ich und er nickte. Er wollte sich gerade vorstellen, aber ich lächelte ihn nur an. "Itadori Yuji." Ihm blieb der Mund offen stehen.

"Woher weißt du das denn?"

"Man bekommt so einiges mit."

"Man bekommt so einiges mit, natürlich", murmelte Megumi und stand auf.

"Hör auf damit", meinte ich.

"Du konntest dich darüber informieren, was hier abläuft und ob Sukuna endlich sein Gefäß hat, aber dich bei mir melden konntest du nicht? Dich nach deinem kleinen Bruder erkundigen?", blaffte er mich an. Ich wollte etwas erwidern, aber er drehte sich einfach um und ging.

"Megumi!", rief ich ihm nach und seufzte. Ich gab ja zu, dass es gerade ein bisschen blöd rüber kam, aber ich hatte meine Gründe. Es galt alles nur seinem Schutz, auch jetzt noch. Ich machte zwei Schritte, um ihm hinterher zu gehen, blieb aber dann stehen.

"Lass es", meinte er nur. Ich seufzte.

"Was hat er denn?", wollte Yuji hinter mir wissen. Sicher sprach er nicht mit mir, dafür war ich zu weit weg.

"Es ist echt ziemlich nervig, dass du keine Ahnung von dem ganzen hier hast", sagte Nobara genervt. Natürlich kannte ich auch sie, denn das was Megumi mir vorwarf ... es stimmte nicht. "Mako ist eine unserer besten Jujuzisten nach Gojo-sensei. Man hat schon damals viel von ihr gehalten und hat sie gepusht. Ich meine, ich kenne sie nicht persönlich, aber man sagt, dass sie und Gojo ein unglaubliches Team waren. Wegen ihrer Fähigkeiten konnte sie relativ gut mit ihm mithalten, sodass sie ein Team geworden sind, obwohl das nicht üblich ist. Gojo-sensei war auch damals bei ihr für die Erstklässler in der Akademie zuständig und es ist noch nie vorgekommen, dass ein Erstklässler gemeinsame Sache mit einem Lehrer macht, nicht offiziell meine ich." Ich sollte dazwischen gehen. Es war wirklich komisch andere Leute hinter meinem Rücken über mich reden zu hören. Wenn ich es nicht mitbekam, war mir das egal. Sie sollten doch alle denken, was sie wollten, es aber mitzubekommen ist irgendwie komisch. Auch wenn Nobara nichts Schlechtes über mich sagte. "Sie war gerade erst ein paar Monate im zweiten Jahr, als sie nach Amerika geschickt wurde, um dort für die Jujuzisten tätig zu werden."

"Und von da bin ich wieder zurück", mischte ich mich ein und drehte mich zu den beiden um. Megumi hinterher zu laufen, würde jetzt eh nichts bringen.

"Wie lange warst du denn weg?", wollte Yuji wissen.

"Zwei Jahre", seufzte ich und fasste mir in die Haare. Der Zopf nervte mich, aber beim Kämpfen störten mich die offenen Haare. Jetzt zog ich den Gummi aus meinen langen braunen Haaren und sie fielen in Wellen auf meinen Rücken. "Okay, dann kommt. Ihr müsst verarztet werden und wir sollten von hier verschwinden." Die beiden nickten und ich brachte sie noch bis zum Auto, wo Megumi schon wartete.

"Mako-chan, fährst du mit uns?", wollte Ijichi-san wissen, aber ich schüttelte den Kopf.

"Bring die drei bitte in die Akademie und lass sie verarzten, ich komme schon nach", sagte ich. Er nickte und ich klopfte zweimal auf das Dach des Autos, damit er los fahren konnte. Ich selber machte mich zu Fuß auf den Weg zurück zur Akademie. Ich meine, ich war ja auch zu Fuß hergekommen. Kaum hatte ich einen Fuß auf japanischem Boden, schon hatte man mich kontaktiert, um zu helfen. Ich meine, dafür war ich Jujuzist geworden und das war meine Aufgabe. Etwas, was ich vor meinen Bruder gestellt hatte ... etwas, was ich vor mein Leben gestellt hatte ... etwas, was ich vor ihn gestellt hatte ... etwas, was ich nicht selber entscheiden konnte.

Jujutsu Kaisen - Verflucht nochmal! GojoxOCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt