Kapitel 21

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Als ich wach wurde und mich auch nur ein bisschen bewegte, zuckte ich vor Schmerz zusammen.

"Du solltest wirklich nicht auf dem Stuhl schlafen", meinte Makoto und ich sah sie direkt an. Es war kein Traum gewesen, dass sie endlich wach war. Sie lächelte leicht. "Du siehst mich an, als sei ich ein Traum, dabei warst du es doch gestern, der mir versichert hat, dass hier alles real ist." Ich seufzte und kratzte mich am Hinterkopf.

"Ich kann mich auch irren."

"Ich hoffe doch, dass du das nicht tust." Ich konnte nicht anders, stand auf und setzte mich auf die Bettkante. So lange nicht sicher zu sein, ob ich sie jemals wiedersehen würde, hatte mich verrückt werden lassen.

"Wie geht es dir?", wollte ich wissen und konnte es nicht lassen, strich ihr eine Strähne hinters Ohr. Es war die einzige blonde Strähne ihres Haares. Niemand hatte je rausgefunden, warum sie diese hatte, nur eine Pigmentstörung und doch sehr ungewöhnlich. Mich hatte es nie gestört, sie allerdings schon.

"Ganz gut", lächelte sie. "Wie es mir eben gehen kann."

"Ruh dich aus und mach langsam, du hast jetzt jede Zeit der Welt." Ich wollte meine Hand wieder sinken lassen, aber Makoto umfasste mein Handgelenk und stoppte mich so.

"Bist du sauer auf mich?", flüsterte sie, aber ich schüttelte den Kopf.

"Ich weiß, warum du es getan hast und du weißt, dass ich es genauso getan hätte. Es ist nur ..." Ich ließ meine Fingerspitzen über ihre Wange gleiten, bis in ihre Haare. "Ich wollte dich nicht in solche Gefahr bringen. Ich wollte nicht, dass du das alles durchmachen musst. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es in dem Würfel gewesen sein musste."

"Ich wusste, dass du mich retten würdest. Ich wusste, dass du mich niemals dort drin lassen würdest, deswegen konnte ich durchhalten." Ich beugte mich vor und küsste sie. Ich wäre nichts ohne sie. Keine Ahnung, wie ich die letzten Wochen durchhalten konnte ... wie ich die zwei Jahre ohne sie ausgehalten hatte, wobei das was anderes war. Die zwei Jahre hatte ich immer wieder gewusst, wie es ihr ging, wo sie war. Die letzten Wochen allerdings ...

"Verlass mich nie wieder." Sie schluckte und schüttelte den Kopf.

"Hab ich nicht vor."

"Hört ihr zwei wohl auf zu knutschen?", regte Shoko sich auf und Makoto und ich trennten uns. Ich sah über meine Schulter zu Shoko, die mich wütend anstarrte. "Gestern das gleiche. Kannst du dich nicht für ein paar Tage gedulden? Ist deine Libido so unausgelastet?"

"Das sagt die Richtige. Wann hattest du denn das letzte Mal jemandem in deinem Bett?", fragte ich und stand auf.

"Das hat dich nicht zu interessieren." Sie nahm sich das Tablett, was sie auf den Tisch gestellt hatte und trug es zu Makoto.

"Bekomm ich auch was?"

"Als wenn ich dich durchfüttern würde. Mach dir selber was."

"Gemein."

"Hier geht es aber lebhaft zu."

"Megumi", hauchte Makoto. Ich hatte ihr gestern nicht zu viel zumuten wollen, sodass ich Megumi nur Bescheid gegeben hatte, dass sie wach war. Sie musste langsam machen, aber ich verstand auch ihn, dass er jetzt endlich nach ihr sehen wollte. Megumi sah seine Schwester an und ich sah, wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. Ich nahm das Tablett schnell von Makotos Schoß, als er dann auch auf sie zulief und ihr in die Arme fiel. "Nicht so stürmisch", murmelte Makoto, drückte ihn aber noch ein bisschen fester an sich.

"Tu das nie wieder", verlangte er in ihre Halsbeuge murmelnd.

"Versprochen, nie wieder." Sie lösten sich ein bisschen und Megumi setzte sich auf die Bettkante. Sanft legte Makoto ihre Hand auf seine Schläfe. "Was ist passiert?", wollte sie wissen. Megumi sah mich an.

Jujutsu Kaisen - Verflucht nochmal! GojoxOCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt