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Alpha Pact -part 3-

,,Elle, Elle", hörte ich meinen Namen wieder und wieder. ,,Elle!"

Die Dunkelheit in meinem Kopf lichtete sich langsam und ich öffnete meine Augen. Es war dunkel und der Geruch von Moos und Holz kam mir entgegen. Wo war ich?

,,Du bist endlich wach", kam es von einer weiteren Stimme, von der ich glaubte das, sie zu Melissa McCall, Scotts Mutter gehörte.

Mein Kopf schmerzte und als ich danach greifen wollte wurde ich daran gehindert. Ein dickes Seil bohrte sich in mein Handgelenk und ich ließ meine Hand wieder sinken. Schleppend gewöhnten sich meine Augen an das wenige Licht in dem Raum, welcher mehr aussah wie eine Höhle. Irgendwie kam mir alles in diesem Raum ungewöhnlich bekannt vor, als wäre ich hier schonmal gewesen. Ich erkannte die Personen, die mit mir festsaßen, vor mir sah ich Noah Stilinski und etwas weiter links erkannte ich Melissa McCall und Chris Argent.

,,Elle", Mr Stilinskis Stimme drang zu mir durch. ,,Geht es dir gut?"

,,Super-duper", murmelte ich und seufzte. Ich war gerade freiwillig in eine Falle gelaufen. Verdammt war ich dumm, die Stimme in meinem Kopf war bestimmt vom dem Darach gewesen.

Der Darach.

Was ich hier sollte? Was wollte der dunkle Druide von mir, ich hatte keinerlei Verbindung zu der zu opferten, dreier Gruppe. Frustriert blickte ich mich um. ,,Wo sind wir hier?"

,,Sie hat es als den Nemeton bezeichnet."

Nemeton, dann hatte Stiles recht. Ein Funken Hoffnung machte sich in mir breit. Die anderen wussten, wo wir waren und würden uns bestimmt finden. ,,Ich war hier schonmal", murmelte ich. Lydias Gemälde, mein Traum, alles hing zusammen.

,,Wirklich?", fragte mich der Sheriff.

,,Ja, in einem Traum", erklärte ich, doch warum?

Nichts schien gerade Sinn zu ergeben. Frustriert ließ ich meinen Kopf gegen den Balken fallen. ,,Warum bist du hier?", fragte mich Melissa. ,,Wir sollen als rituelle Opferung herhalten, aber was will sie von dir?"

,,Ich weiß es nicht."

Chris welcher am weitesten von mir entfernt an einen Balken gefesselt war versuchte sich zu befreien. Mit zusammengebissenen Zähnen währte er sich gegen das Seil.

Melissa meldete sich zu Wort: „Ich will ja nicht ihren Optimismus untergraben, aber wir beide haben schon seit Stunden das Gleiche probiert."

Stiles Vater räusperte sich. ,,Wurden sie schonmal gefesselt?", fragte er den Jäger.

,,Ja schon sehr oft", brummte er als Antwort und gab seinen Befreiungsversuch noch nicht auf. Wenn Chris sich nicht befreien konnte, würde ich es nicht einmal probieren.

,,Wie ist es eigentlich ein Werwolf Jäger zu sein?"

Geschockt flogen meine Augen zu dem Sheriff. Jetzt glaubte er wohl an das Übernatürliche.

,,Ich hab versucht ihm so viel wie möglich zu erklären", sagte Melissa zu Chris und mir.

,,Also glauben sie Stiles jetzt?", fragte ich Noah mit einem leichten Lächeln.

,,Ja", er seufzte. ,,Ich fing an mich ausgeschlossen zu fühlen."

,,Ja klar, sie wussten es", sagte Chris leichthin und gab es endlich auf sich zu befreien. ,,Wir sind uns mal begegnet bevor sie Sheriff wurden. Sie befragten mich zu einer Leiche. Sie wussten das etwas nicht stimmt, aber sie glaubten noch nicht daran."

,,Ja richtig", Noah lehnte sich zurück und sah den Jäger nachdenklich an. ,,Es war in der Nacht vor acht Jahren, da starb, meine Frau als ein Anruf hereinkam, es gab ein Auffahrunfall. Eine junge Frau, sie war fast noch ein Teenager. Sie war eingeklemmt unter einem umgestürzten Auto und wir mussten auf die Sanitäter warten. Wir hätten sie da nie herausbekommen, aber ich konnte ihre Hand halten. Sie wusste, dass sie sterben würde, ich sagte immer wieder: nein, nein hör zu du musst durchhalten, gleich sind die Sanitäter hier. Und ich erinnere mich das sie meine Hand plötzlich so stark festhielt, dass ich dachte sie würde mir meine Knochen brechen und sah mir in die Augen und sagte: wenn sie bei ihr sein wollen, gehen sie jetzt. Und ich wusste, sie sprach über meine Frau. Aber ein Teil meines Gehirns, der Teil meines Gehirns der nach Hinweisen suchte, nach Fingerabdrücken, nach logischen Verbindungen, dieser Teil sagte mir das sie unmöglich über Claudia Bescheid wissen könne. Also blieb ich, solange bis die Sanitäter sie herauszogen, ihr Herz aufhörte zu schlagen und sie sie für tot erklärten. Als ich endlich im Krankenhaus ankam, sah ich Stiles im Wartezimmer sitzen das Gesicht in seinen Händen vergraben, er war bei Claudia als sie starb, aber ich nicht. Ich war nicht dabei, weil ich nicht daran glaubte, ... Ich konnte es mir nicht vorstellen."

,,Machen sie sich keine Vorwürfe", sagte ich zu Stiles Vater, welcher nach seiner Geschichte ziemlich zerstört wirkte. Eine Geschichte, von welcher ich glaubte, dass sie nicht für meine Ohren bestimmt war. „Es liegt in der Natur der Menschen selbst im unergründlichen die Logik zu suchen. Sie glauben nicht an das, was sie nicht erklären können und leider kann man die Welt des Übernatürlichen nicht erklären. Ich kann meine Kräfte und übersinnlichen Fähigkeiten auch mit keiner Logik erklären."

,,Dennoch", Stiles Vater sah mich mit einem halbherzigen Lächeln an. ,,Hätte ich ihr nur geglaubt,-"

,,Was ist das?", fragte Melissa und mein Blick flog zu Chris. Allisons Vater hatte ein kleines Gerät, das aussah wie eine Fernbedingung in seiner Hand. Anscheint, hatte er doch was Nützliches in seinen Hosentaschen gefunden.

,,Ein Ultraschallsender, eine kleinere Version dessen mit denen wir Werwölfe einzäunen. Normalerweise nutzen wir es, um sie fernzuhalten. Vielleicht können wir sie damit auch anlocken."

,,Also rufen wir Scott hierher?", hakte ich nach.

,,In der Theorie."

Stille kehrte ein uns ich hatte das Gefühl, das sich jeder mit seinen eigenen Gefühlen beschäftigte. Ich konzentrierte mich auf den Raum, da ich vermutete das alles, was mir in diesem halben Jahr passiert war, zusammenhing. Das Erste, was ich spürte, waren die niedrigen Energielevel von den drei Erwachsenen. Sie waren müde und ausgelaugt, besonders spürte ich Chris Kopfverletzung, welche ihm starke Kopfschmerzen bereitete. Plötzlich fühlte ich einen bekannten Energiefluss, meine Heilkraft!

Ich öffnete meine Augen und sah den dicken Baumstamm vor mir an. Dieser Baum war es, welcher mir all meine Magie raubte. Daran bestand nun kein Zweifel mehr. Wahrscheinlich hatte ich deshalb auch von diesem Ort geträumt, der Darach hatte mich mit dem Nemeton verbunden. Wie von Opferungen ernährte sich der Baum von meiner Heilkraft. ,,So ein Mist,-", stieß ich aus bevor ich es merkte.

,,Was ist?", Noah sah auf.

,,Ich weiß, warum ich hier bin", murrte ich. ,,Miss Blake füttert dem Baum meine Heilmagie. Sie hat mich wahrscheinlich hier hergebracht, um den Prozess zu beschleunigen."

,,Was bedeutet das?", fragte Melissa.

,,Sie bringt Elle langsam um", erwiderte Chris für mich und ich sah den bemitleidenswerten Ausdruck in seinen Augen. ,,Heiler haben nur eine begrenzte Menge an Magie und wenn sie aufgebraucht ist, sterben sie."

,,Magie hat seinen Preis", brummte ich.

,,Wie lange denkst du, hältst du noch durch?", fragte mich Noah.

Mit einem traurigen Lächeln lehnte ich mich zurück. ,,Ich weiß es nicht."




Das Schild mit Beacon Hills kam in Sicht und Agatha Wellington drückte das Gaspedal durch. Der Sturm hatte ihre Reise zu ihrer Enkeltochter verlängert, doch sie hatte es nun endlich geschafft. Jetzt musste sie Elle nur noch finden.


Noch drei Kapitel, dann sind wir am Ende.

Stay | 𝑆𝑡𝑖𝑙𝑒𝑠 𝑆𝑡𝑖𝑙𝑖𝑛𝑠𝑘𝑖 [2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt