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Unleashed
-part 2-

„Elle, schön, dass du gekommen bist", Miss Blake zeigte auf den freien Platz vor ihrem Tisch. Ich zog den Stuhl etwas nach hinten und setzte mich hin. „Tee?"

Sie holte zwei Tassen heraus und stellte eine vor mich hin, bevor ich nein sagen konnte. „Über was wollten Sie mit mir reden?", fragte ich sie damit sie das Gespräch endlich begann, da meine restlichen Mitschüler bald kommen würden.

Meine Englischlehrerin stellte noch kurz den Wasserkocher an und drehte sich dann wieder zu mir zurück. ,,Mr Harris hat mir erzählt, dass er dich für das Physik Auslandssemester Stipendium anmelden möchte und du dir nicht sicher bist, ob du teilnehmen willst. Daher hatte er mich gebeten nochmal mit dir zu reden", erklärte sie mir.

Leicht genervt biss ich mir auf die Innenseite meiner Backe. Was hatte Mr. Harris nur mit dem Auslandssemester, es schien mir schon fast, als würde er mich loswerden wollen. Natürlich war es eine einmalige Chance in Dublin für sechs Monate auf eine Schule zu gehen, welche ein starkes Physikprogramm hatte. Dennoch hatte ich gerade kein Interesse zu gehen, mein Leben war hier und es bestand nicht einmal eine Garantie, dass ich angenommen wurde. ,,Es ist wirklich nett, doch ich habe zurzeit kein Interesse daran Amerika zu verlassen."

Der Wasserkocher meldete sich zischend hinter Miss Blake. Sie nahm ihn herunter und füllte das warme Wasser in die einzelnen Tassen hinein. ,,Wieso? Glaubst du nicht, dass deine Freunde auf dich warten würden?"

Durften Lehrer einem überhaupt so persönliche Fragen stellen? ,,Nein, das ist nicht was ich glaube." Vielleicht nur ein bisschen,- ein halbes Jahr war eine lange Zeit und mit dem Übernatürlichen und meiner noch frischen Beziehung, war es einfach zu lange, um zu gehen. Vorsichtig nippte ich an der Tasse Tee, die sie mir hingestellt hatte, um nicht unhöflich zu sein. Der Tee hatte ein interessantes Aroma, er schmeckte erdig und nach Pfefferminz.

Miss Blake sah von meiner Aussage nicht so überzeugt aus. ,,Du könntest dich ja einfach mal anmelden und dann zu einem späteren Zeitpunkt nochmal mit dem Gedanken spielen zu gehen."

,,Ich werde es mir überlegen und mit meiner Mutter darüber reden", brachte ich vor und schob die leere Teetasse zur Seite.

,,Mach das."

Mit einem entschuldigenden Lächeln stand ich auf und schob den Stuhl zurück. Die nächste Stunde fing bald an und ich wollte noch zur Toilette gehen, bevor ich zurück in Englisch kommen musste. Als ich aus dem Klassenzimmer trat, suchte ich sofort nach meinem Handy, um mich bei Stiles zu melden. Doch nichts außer endloses Tuten war zu hören. ,,Wo war er nur?", murmelte ich zu mir.

Als nächstes schrieb ich Lydia, da er vielleicht ja bei ihr war, doch auch sie schrieb mir nicht zurück. Ich ging kurz zur Toilette und dann zurück in das Englisch-Zimmer, doch auch hier war keine Spur von Stiles oder Lydia. Ich sah nur Allison, Scott und die Alpha Zwillinge. ,,Hey Scott, weißt du wo Stiles ist?"

Ich ignorierte, dass auf seinem Platz ein großes Zahnrad lag. ,,Nein tut mir leid Elle."

Verdammt. Doch Scott schien nicht besonders besorgt um seinen besten Freund zu sein, dabei war er schon einmal einfach gekidnappt worden. Und dass Lydia auch nicht hier war kam mir einfach zu suspekt vor. Ich drehte mich um und verließ das Klassenzimmer wieder, bevor die Stunde begann.

Wieder wählte ich Stiles Nummer und dann Lydias, doch nichts. Ich streunte durch die Schule, in der Hoffnung sie irgendwo im Gebäude zu finden. Sie konnten sich ja nicht in Luft aufgelöst haben. Mein Handy meldete sich zu Wort und sofort drückte ich auf den grünen Hörer. ,,Lydia, wo bist du? Geht es dir gut?"

Stay | 𝑆𝑡𝑖𝑙𝑒𝑠 𝑆𝑡𝑖𝑙𝑖𝑛𝑠𝑘𝑖 [2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt