Ich wachte früh morgens auf, als ich hörte, wie es an der Tür klopfte und diese nach einem kurzen Moment geöffnet wurde. Ein paar Mal blinzelte ich verschlafen und drehte mich in Richtung Tür. Durch diese kamen gerade die zwei Dienstmädchen Jonna und Soraya herein mit einem kleinen Wagen, auf dem Allerlei Leckereien standen.
„Guten Morgen, Lady Bellmont!", rief Jonna freudig und schob den Wagen um das Bett herum zu meiner Seite. „Wie freuen uns so, Sie endlich wiederzusehen!"
Ich bin gestern erst spät nach Hause gekommen und bin direkt ins Bett geleitet worden. Die beiden hatte ich daher noch nicht gesehen. Ich lächelte sie an und freute mich doch ein klitzekleines bisschen, sie zu sehen. Zumindest Jonna.
Soraya ignorierte mich erstmal und ging ins Badezimmer, wo ich dann das Rauschen von Wasser hörte. Ich merkte schon, dass sich in der Zeit, in der ich verschwunden war, sich nichts an dem Verhältnis zu ihr verbessert hatte.
„Ihr Mann hat uns befohlen, Ihnen Frühstück zu bringen und Ihnen ein Bad einzulassen. Wir sollen uns heute gut um Sie kümmern, während er außer Haus ist", erklärte mir Jonna.
Langsam richtete ich mich auf und hielt mir die weiße Bettdecke vor die Brust. Ich war sonst komplett nackt und als mir so langsam aber sicher die Ereignisse der letzten Nacht in den Sinn kamen, schoss mir die Röte ins Gesicht. Und direkt ein Blitz in meinen Unterleib.
Ich presste meine Beine zusammen und rutschte unruhig hin und her. Verdammt, was ist da nur passiert? Was zum Teufel ist in mich gefahren?
„Und wo genau ist er hin und wann kommt er wieder?", fragte ich sie und versuchte, nicht enttäuscht zu klingen.
Shade hatte mir vergangene Nacht meine Jungfräulichkeit genommen und mich anschließend die gesamte Nacht verwöhnt. Er hatte mich gestreichelt, meinen gesamten Körper geküsst und mir unzählige Orgasmen geschenkt und ich hatte jede Sekunde genossen. Scham überkam mich, als ich bedachte, wie schnell ich mich ihm hingegeben habe, doch ich bereute es nicht. Dafür hatte es sich einfach zu gut angefühlt.
Doch die Enttäuschung, die ich nun verspürte, konnte ich nicht leugnen. Eigentlich hätte ich gedacht, er würde zusammen mit mir aufwachen. Zumindest nur dieses Mal. Ich war monatelang weg gewesen und hatte mich ihm gestern vollkommen hingegeben, doch er verschwand einfach am nächsten Morgen.
Gekränkt setzte ich mich im Bett auf und sah zu, wie Jonna ein Tablett vor mich stellte. „Er musste etwas Dringendes erledigen, aber er sollte zum Mittag wieder zurück sein. Außerdem hat er uns angewiesen, Ihnen Frühstück zu bringen und Ihnen ein Bad einzulassen."
„Okay...", meinte ich zögerlich.
Was konnte so dringend sein, dass er jetzt nicht hier war? Er wachte immer vor mir auf, obwohl kein Wecker gestellt war und stahl sich so leise aus dem Zimmer, so dass ich nicht mal aufwachte. Mich hatte das nie gestört, doch heute machte es mich einfach wütend.
Er wollte mich. Er wollte mich heiraten und mit mir eine Familie gründen. Wie er mir bereits damals gesagt hat, wollte er spätestens in den Flitterwochen damit anfangen, ein Kind zu zeugen. In der vergangene Nacht hatten wir kein Kondom genutzt, weshalb ich vermutete, dass es seiner Meinung nach auch sofort passieren konnte. Doch da hatte er die Rechnung ohne mich gemacht. Ich hatte Vorkehrungen getroffen, die Shade gewaltig gegen den Strich gehen dürften. Aber das war mir egal. Ich werde jetzt noch kein Kind bekommen und damit hat sich die Sache erledigt. Mir war egal, wie er zu dazu stand und er würde es sowieso nicht erfahren.
Soraya kam zurück ins Zimmer und wollte gerade Jonna zur Hand gehen, als ihr Blick auf meinen Hals fiel und sie scharf die Luft einzog. Jonna schaute sie an und folgte dann ihren Blick, woraufhin sie anfing zu grinsen.
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100 Million Tears 18+
RomanceAls er sie das erste Mal sah, wusste er, dass sie seins war. Dass sie nur ihm gehörte. All die Jahre hat er sich zurückgehalten, sie aus der Ferne beobachtet. Doch nun würde er sie endlich zu sich holen und all diese bösen Fantasien mit ihr auslebe...