12- Geplante Flucht

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Oh, krass... Ich bin gerade selbst überrascht, dass wieder ein Kapitel kommt 😂🙈

***

"Geht es wieder, Miss Griffin?", fragte die Frau mich.

"Nenn mich nicht so," sagte ich tonlos und starrte auf den Teppich. "Ich bin keine richtige Griffin."

"Aber das ist doch nicht so dramatisch. Schließlich wurden Sie adoptiert und die Familie sieht Sie an wie ihr eigenes Kind," versuchte sie mich zu beruhigen.

Scheinbar glaubte sie, dass ich es nicht mochte, keine richtige Griffin zu sein, aber da irrte sie sich. Ich wollte nun auch keine mehr sein.

Sie hatten mich einfach so diesem Mann überlassen und meinten, ich soll mit ihm glücklich werden. Und das würde ich ihnen nie verzeihen.

"Ich will gar keine Griffin sein," sagte ich und richtete mich auf.

Ich wischte mir nocheinmal die Tränen weg und stand dann auf, um ins Bad zu gehen und mich zu waschen.

"Hier sind Ihre Sachen," sagte die Frau und reichte mir einen Stapel Kleider, welche sie für mich herausgesucht hatte.

Sowas kannte ich schon. Als ich frisch bei den Griffins eingezogen war, hatte die Familie auch eine Angestellte, welche sich um den Haushalt gekümmert hatte. Rita -meine Adoptionmutter- war aber ziemlich fleißig und fand ein Hausmädchen ziemlich unnötig. Sowie waren Alaric -mein Adoptionvater- der Meinung, dass das nur unnötiges Geld war, was man zum Fenster rauswirft.

Als ich dann kam, half ich sehr viel im Haushalt mit und das Dienstmädchen wurde nun wirklich überflüssig, weshalb sie in ein anderes Haus gewechselt war.

Auch das war bei den Griffins und auch bei den anderen Familien extrem komisch: Sie suchten sich keine normalen Angestellten, sondern tauschten sie untereinander aus oder gaben den einen ab, wenn er oder sie nicht mehr gebraucht wurde.

"Danke," sagte ich und versuchte dabei nicht ganz so unfreundlich zu klingen. "Wie heißt du?"

"Jonna," antwortete sie. "Und die andere Angestellte heißt Soraya. Sie werden sie dann kennenlernen."

Ich nickte nur und ging ins Bad. Nun hatte ich einfach keinen Nerv mehr dafür, mich mit Jonna zu unterhalten. Schließlich musste ich hier irgendwie raus kommen und nicht Freundschaften schließen.

Der komplette Bad war eher dunkel gehalten wurden und alle Wände waren von schwarzen und braunen Steinen überzogen. Es gab keine richtigen Lampen in diesem Badezimmer, sondern nur flache Lichter, die sich in den Wänden und hinter dem Spiegel befanden.

Meine Augen waren vor Staunen weit aufgerissen und ich musste ungläubig mit dem Kopf schütteln, obwohl ich wusste, dass mich niemand sehen konnte.

Auch der Duschbereich war riesengroß und die Wände bestanden aus dunklen Natursteinen mit rauer Oberfläche. Das alles musste doch ein Vermögen gekostet haben!

Nachdem ich mich so einigermaßen wieder gefangen hatte, schloss ich die Tür hinter mir und zog mich aus. Ich wollte unbedingt dieses eklige Gefühl von meinen Körper waschen, was Shade hinterlassen hatte.

Ich trat in die riesige Kabine und legte den Kopf schief. Vor mir waren zwei Drehteile und verschiedene Knöpfe. Als ich den Ersten drehte, kam das Wasser aus der länglichen Duschbrause, die an der Wand hing. Da das Wasser aber immer noch schweinekalt war, drehte ich ihn weiter und schrie kurz auf, als das kalte Wasser nicht mehr aus der Brause, sondern von oben kam.

Aha, dazu war dieses Drehteil also da...

Ich trat etwas zur Seite, um nicht mehr direkt unter den Wasserstrahl zu stehen und drehte weiter an dem Hebel. Böser Fehler, denn das Wasser kam diesmal nicht wie erwartet wieder aus der Brause, sondern spritzte diesmal aus den Seiten der Kabine.

100 Million Tears 18+ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt