16- Begegnungen

10.8K 287 32
                                    

Langsam wachte ich auf. Ich blinzelte und drehte mich auf den Rücken. Was zum...

"Ahhh!"

Scheiße... Ich stieß meine Füße in die Decke und hob mein Becken an, sodass mein Hinter wenige Zentimeter über der Bettdecke schwebte.

Langsam kamen mir die Erinnerung an den letzten Tag wieder ins Gedächtnis. Ich bin vor Shade aus diesen riesigen Palast geflohen und habe auf einer Polizeistation um Hilfe gebeten.

Doch von wegen 'Die Polizei ist dein Freund und Helfer'. Sie hatten mich wieder an IHN ausgeliefert, sie hatten zugelassen, dass er mir wehtut. Aber wahrscheinlich hatten sie selbst zu große Angst vor ihm, als dass sie was dagegen unternehmen konnten. Und selbst wenn sich einer wehren wöllte, was könnte er schon ausrichten?

Shade ist der fucking Duke of Bellmont. Er hatte Geld und Macht ohne Ende, sollte jemand aufmucken, so hatte Shade keinen Skrupel denjenigen aus dem Verkehr ziehen zu lassen, da war ich mir sicher. Also wer konnte schon was dagegen tun?

Ich hatte ihn echt unterschätzt. Er war viel gewalttätiger und grausamer als ich es ihn zugetraut hätte. Und dieses Monster sollte ich heiraten?

Mal tut er so, als wäre ich alles auf der Welt für ihn, schaut mich an, als wäre ich eine Göttin und im nächsten Moment will er mich vollkommen kontrollieren und schlägt mir den Hintern wund.

Mein Blick glitt nach links auf den Nachttisch, wo der Wecker stand. Erst um Sieben? Aber das war auch kein Wunder. Ich habe den ganzen Tag gestern geschlafen, weil ich so erschöpft von der Flucht und der Betrafung war.

Von Shade war nichts zu sehen und auch keine von den Dienstmädchen konnte ich draußen hören.

Ich versuchte langsam und vorsichtig zur Bettkante zu rutschen und aufzustehen, aber das war schwieriger, als gedacht, denn mein Hintern tat immer noch höllisch weh.

Mittlerweile trug ich auch eine kurze Hose aus rosaner Seide mit Spitze an den Saum und ein dazu passendes Top. Warum zum Teufel kriege ich es eigentlich nie mit, wenn mich jemand umzog? Jeder normale Mensch würde doch dabei aufwachen, aber scheinbar hatte ich so einen festen Schlaf, dass mich das nicht aufwecken konnte.

Okay, wenn ich genauer darüber nachdachte, habe ich vielleicht das ein oder andere Mal meinen Wecker überhört, obwohl dieser einen ziemlich nervigen, penetranten Ton hatte.

Vielleicht war das also doch gar nicht so merkwürdig, für mich zumindest.

Nun ging ich zu dem großen Spiegel, stellte mich mit dem Rücken zu ihm und zog mir vorsichtig die Hose runter, um meinen Po zu begutachten.

Scharf zog ich die Luft ein.

Lange, rote Striemen zogen sich quer darüber und an einer Stelle sah ich sogar getrocknetes Blut kleben, auch die umliegende Haut war feuerrot. Wieder fingen meinen Augen bei diesem Anblick an zu brennen. Was hatte er mir nur angetan?

Das Schlimme an der Sache war, dass ich mich einfach nicht gegen ihn wehren konnte. Wie soll ich es also schaffen, ihm zu entkommen? Fliehen funktioniert nicht und vernünftig Reden erst recht nicht. Mir bleibt einfach nichts anderes übrig, als das zu tun, was er von mir verlangt, solange bis eine bessere Chance zur Flucht gekommen ist. Dann würde ich die Beine in die Hand nehmen und zu meinem Vater nach Italien -wenn er dort ist- fliegen. Da mein leiblicher Vater in so ziemlich jeder Großstadt ein sicheres Versteck hat, kann ich dort erstmal unterkommen, vorausgesetzt es sind immer noch die selben wie damals. Leider ist es schon Jahre her, dass ich meinen Vater gesehen geschweigedenn etwas von ihm gehört habe. Er könnte sogar tot sein und ich würde es nicht wissen.

100 Million Tears 18+ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt