Ich sah Sekraa an der Tür lehnen. Ich winkte ihr zu und sie winkte zurück. Lik schnaubte amüsiert und schob mich zu ihr. Als ich vor ihr stand ging er weg.
" Hast du schon den kleinen Wasserfall gesehen? Er ist echt schön. "
Sie schüttelte den Kopf und folgte mir." Bei den Göttern! Das ist wundervoll! "
Am Rande unserer Stadt verlief ein Wasserfall. Drumherum war pure Natur. Hübsche, blaue Blumen und saftig grüne Bäume verliefen an dem Fluss in dem der kleine Wasserfall mündete. Außerdem lebten hier allerlei kleine Tiere. Echsen, Schmetterlinge und die Tiere, die diesem Stück Natur ihren Namen gegeben haben. Der Phönixfall. Ich fing an eine Melodie zu summen. Die Tiere kannten dieses Lied. Meine Mutter hatte es hier gesungen, ihre Mutter auch und dessen Mutter auch und immer weiter so. Seit acht Generationen wird dieses Lied weitervererbt. Selbst die Tiere stimmen mit ein. Die Vögel zwitscherten mit mir und Sekraa hörte zu. Ich pfiff nur die ersten fünf Töne. Den Rest erledigten die Tiere. Es bedeutete vertrauen. Dann endlich hörte ich die wunderschönen Stimmen der sagenumwobenen Phönixe. Sie hatten ein ganz besonderes Zwitschern. Eine Stimme, die zauberte und jeden einzelnen Ton traf. Ein kleiner Phönix landete auf einem Ast vor mir und sang mich an. Sekraa trat neben mich und betrachtete den Vogel. Irgendwann stimmten wir beide in das Lied ein.Lachend setzten wir uns an das fließende Wasser.
" Das hat echt Spaß gemacht, As...Mylady. "
Ich schüttelte den Kopf.
" Ich hasse es wenn man mich so nennt. "
" Ist das nicht irgendwie...eine Ehre? "
Wieder schüttelte ich den Kopf und warf einen Stein ins Wasser.
" Mich kennst du ja anscheinend. Aber wer bist du? "
" Sekraa. Kleine Schwester von Raphael. Dem hoch angesehenen und perfekten..."
Sie hatte es so ironisch und mit verzerrtem Gesicht gesagt, dass ich sie ernst anschaute.
" Du scheinst ihn nicht sonderlich zu mögen. "
" Doch! Das schon, aber... Er zieht immer alle Aufmerksamkeit auf sich und ich bin einfach nur... da. Stehe daneben und bin einfach nur eine unnötige Person. "
Wir beide warfen nun einen Stein ins Wasser. Meiner fiel mit einem lauten Platschen direkt drauf und versank. Ihrer hüpfte noch sieben mal bevor er ebenfalls in den Tiefen des Wassers verschwand. Anerkennend nickte ich lächelnd.
" Du bist nicht unnötig. Wir ziehen in den Krieg. Jeder einzelne ist wichtig. Und da du auch noch ein Wolf bist, bist du tausendmal wertvoller als jeder unserer Soldaten. "
Sie lächelte mich an. Und ich glaube ich habe tatsächlich eine Freundin gewonnen.
" Weißt du, Askara...Meines Erachtens sind wir Freundinnen. Und ich will ehrlich zu dir sein. Ich bin in einen deiner Brüder verliebt. "
Fragend sah ich sie an.
"In Soren? Oder Paolus? "
" Ich bin in Krator verliebt. "
Bei den Göttern! In Krator? In den Obertrottel schlecht hin?
" Ach ja? Wie schön."
Ich sagte es gequält. Wie es aussah hörte man dies raus, denn Sekraa fing an lauthals zu lachen. " Du magst ihn nicht sonderlich, richtig? "
Ich zuckte mit den Schultern.
" Er ist zwar ein Trottel, aber dennoch mein Bruder. "
Sie nickte.
" Das kenne ich. Ach ja...ich sollte dich vielleicht warnen. Likarius und Raphael zusammen ergibt Chaos. Glaub mir. "
Ich habe sieben Brüder. Ich kenne das.Nein...Ich kenne das nicht. Kaum in der Stadt angekommen lief Lik mir entgegen. Ich breitete meine Arme grinsend aus und freute mich schon auf den langen Kuss, der folgen würde. Doch soweit kam es nicht. Denn er lief an mir vorbei...Aber ein paar Sekunden später drehte er wieder um.
" Also hör mir mal ganz kurz zu. Ich sage das jetzt nur weil ich dich liebe. Lauf! "
Schon rannte er weg.
" Warum...? "
" Frag nicht. Mach lieber was er sagt. "
Schon liefen Sekraa und ich Lik und Raphael hinterher. Die Jungs zogen sich ihre Hemden aus und verwandelten sich in Wölfe. Ich tat es ihnen gleich. Jedoch ohne mein Hemd auszuziehen. Super...Luzi wird mich hassen. Noch ein zerstörtes Hemd. Die Leute sprangen hektisch zur Seite, als wir an ihnen vorbeigedonnert kamen. Kurze Zeit später blieb ich neben Lik stehen.
" Was genau..."
Raphael antwortete mir.
" Warts nur ab, Prinzesschen."
Ich schaute mich nach etwas verdächtigem um entdeckte aber nichts.
" Gleich..."
Raphael schien echt aufgeregt. Plötzlich hörte ich einen Knall.
" Sag mal wollt ihr unsere Stadt zerstören? Nicht das wir schon Feinde genu...iih! "
" Wir zerstören deine Stadt nicht. Wir lassen sie nur schön duften. "
Naserümpfend sah ich die beiden an. Dann musste ich niesen. Mehrmals. Es stank entsetzlich!
" Sag mal...HAPTSCHI! Habt ihr da...HAPTSCHI! Auch noch...HAPTSCHI! Juckpulver rein...! "
Weiter kam ich und wollte ich nicht. Ich lief einfach der flüchtenden Menschenmasse hinterher. Lik, Raphael und Sekraa kamen auch so schnell sie konnten hinterher gerannt.
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Die Prinzessin von Athron
FantasyDie junge Prinzessin Askara, die keine Klischee-hafte Prinzessin, sondern eine mit viel Mumm ist, hat die Erlaubnis, da sie sieben ältere Brüder hat,nicht wegen Pflichten, sondern aus Liebe zu heiraten. Askara ist nun 16 Jahre alt und hat noch immer...