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Freundschaft ist brutal.

Das Emily das Thema wieder angeschnitten hat machte mich so wütend. Sie wusste ich versuchte diese Sachen zu verdrängen und nahm einfach null Rücksicht darauf. Wie konnte sie das einfach so zur Sprache bringen nur weil es ihr nicht gefiel das ich so viel hemmungslosen Sex hatte. Ich weiß sie will nur das es mir gut geht, aber ich schaffe das alleine.

'Denkst du nicht, dass du gerade etwas übertreibst?' fragte ich sie und versuchte meine Wut zu unterdrücken. Ja, ich hatte eine schwierige Zeit hinter mir, aber mein Sexleben damit jetzt zu verbinden macht für mich gar keinen Sinn. Die Sitzungen die ich bei Dr. Brown hatte waren okay, aber das war's auch schon. Gebracht haben sie mir nichts. Jahrelang war ich bei ihr. Monat für Monat. Wegen meinen Eltern. Beide haben sich ständig gestritten und sich permanent angeschrien. Betrug und Lügen, dass beschrieb die Ehe meiner Eltern und ich war mittendrin. Da aber ungewollt. Und so oft wie sie sich gegenseitig betrogen haben, weiß ich nicht mal ob mein Vater wirklich mein Vater ist. Diese Szenen bei meinen Eltern haben mich als Jugendliche kaputt gemacht. Ich hab angefangen zu rebellieren und mich an meinen damaligen Freund geklammert. Ich wurde abhängig von ihm und anschließend von ihm betrogen. Es war eine echt hart Zeit für mich und die Geschichte meiner Eltern hat mich dazu gebracht das es keine Liebe für mich gibt. Das mein Freund mich anschließend auch noch betrog hat alles zusammengefügt und mich zu der gemacht zu der ich geworden bin. Ohne Liebe. Ohne Nähe. Ohne Abhängigkeit.

Das sie mir jetzt mit der Therapie wieder kam, nur weil ich momentan mein Leben in vollen Zügen lebte, ist unfair. Ich hatte mit dem Thema und der Beziehung meiner Eltern abgeschlossen und für mich selbst beschlossen wie ich zu den Sachen stehe.
'Ich meine es doch nur gut mit dir.' sagte sie traurig. Das wusste ich doch, aber ich hatte genug von dem Thema.

Ich setzte mich neben ihr. 'Emily, ich weiß das doch. Aber du kannst nicht ständig dieses Thema aufwühlen. Ich weiß was ich tue und ich will momentan genau das und nichts sonst. Ich brauche dieses Beziehungszeug nicht und möchte einfach meine Freiheiten ausleben.' Genauso war es auch. Ich wollte einfach mein Leben leben so wie ich es will und für richtig empfinde. Ich wollte so viel ausprobieren wie es ging und so viel Spaß haben wie es ging. Und wenn mich andere als Schlampe sehen, dann soll es so sein.

Emily schnaubte und wollte gerade ansetzen drauf los zu reden als ich einen Finger hob.
'Nein, ich will darüber jetzt echt nicht reden. Eigentlich gibt es auch nichts darüber zu reden. Wir haben Zeitdruck die Party fängt gleich an und wir sind nicht mal geschminkt.' Ich guckte sie mit großen Augen an. Sie nickte ein bisschen enttäuscht und stand auf um sich umzuziehen. Ich atmete kurz auf und war froh, dass wir das Thema so schnell beenden konnten.

'Wie findest du es?' fragte Emily. Ich nickte mit vollem Mund und schluckte schnell den Weißwein runter. 'Du siehst toll aus. David werden die Augen ausfallen.'

22:30 Uhr. Die Party war bereits im vollen Gange und Emily und ich hatten ein Getränk in der Hand und schlängelten uns zusammen mit David durch die Menschenmenge. Ich ließ meine Augen durch die Masse gleiten. Suchte nach einem attraktiven jungen Typen der mir eine gute Nacht bescheren könne. Der letzte Typ ist schon drei Wochen her und mein Vibrator wird nach einer bestimmten Zeit echt langweilig.

Emily und David gingen irgendwann in eine andere Richtung als ich. Das interessierte mich aber auch nicht wirklich. Ich holte mir einen weiter Drink und ging auf die Tanzfläche. Vorher kippte ich mir noch einen ekelerregenden Shot runter.

Ich ließ meine Hüften kreisen und warf meine Arme nach oben. Ich liebte es zu tanzen. Es gab nichts befreiendes als das. Drei Lieder tanzte ich alleine durch. Beim vierten Lied schlangen sich zwei Arme um meine Hüften. Ich merkte wie groß der Typ hinter mir war und das er gut gebaut war. Ich grinste innerlich und dachte an eine heiße Nacht die vor mir lag. Ich ließ meine Hüften kräftig kreisen und drückte sie etwas nach hinten ehe ich mich von den Armen befreite und mich einmal drehte. Der Typ hinter mir war sexy aber leider blond. Für eine Nacht sollte es aber reichen. Ich sah ihm in seine blauen Augen und er drückte mich näher an sich. Wir tanzten weiter und ich guckte über seine Schulter direkt in zwei Augen die mich förmlich anstarrten.

Da stand jemand. Am Rande der Tanzfläche. Die Hände in seiner schwarzen Jeans. Dunkle Haare. Die Augenfarbe konnte ich von dieser Entfernung nicht erkennen. Er war sexy. Sehr sexy sogar. Ich musterte ihn. Anscheinend zu sehr, denn als ich wieder hoch in sein Gesicht sah, sah ich wie er schmunzelte und nach unten sah. Er sah mir noch einmal ins Gesicht und ging. Ich versuchte ihm hinterher zu gucken aber die Menschenmenge verschlang ihn sofort.

Ich war so sehr von diesem Mann geflasht, dass ich nicht merkte, wie der Blondschopf vor mir, anfing meinen Hals zu küssen.


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Helloooo, ich hoffe euch hat's gefallen und ihr lasst ein Stern da :)
Bis zum nächsten Kapitel 🤍

Love is brutal.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt