17. Näher

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"Also hatten die Miss und Severus einen schönen Abend", schloss Willow am nächsten Nachmittag aus Hermines Erzählung, nachdem sie ihr einen Tee brachte und Hermine sie spontan darum gebeten hatte, ihr dabei zu helfen, ein Kleid für ihr Date am nächsten Tag auszuwählen. Willow hatte natürlich alles haarklein erfahren wollen, was den vorigen Abend betraf, bei der Kleiderauswahl schien sie aber seltsam verhalten, auch wenn sie es sonst liebte Hermine bei solchen Dingen beratend zur Seite zu stehen.
"Willow, du sollst mich doch Hermine nennen", tadelte sie die kleine Elfe freundschaftlich, "Und ja, wir hatten überraschenderweise einen schönen Abend."
"Und Hermine möchten nun dennoch den Buchladeninhaber treffen?", fragte das kleine Wesen verwirrt.
"Er heißt Sebastian und natürlich möchte ich ihn treffen", sagte Hermine perplex, "Warum sollte ich denn nicht?"
"Nun", Willow zappelte nervös herum, "Miss Hermine träumen doch von Mister Severus. Jetzt weiß Miss Hermine, dass er anders ist..", stammelte sie und Hermine seufzte. Sie hätte es ihr nicht erzählen sollen. Denn seit sie das wusste, war sie der Meinung, da wäre mehr zwischen ihnen. "Willow, Severus und ich sind Kollegen", sagte Hermine bestimmt, "Auch wenn ich von ihm träume, das heißt gar nichts."
"Aber Träume bedeuten etwas", hielt Willow eingeschnappt dagegen, "Sie dürfen sich nicht dagegen stellen." Die kleine Elfe klang nun regelrecht verzweifelt. Sie fand es falsch was Hermine im Begriff war zu tun. Denn Willow wusste mehr als sie, sie wusste, dass die beiden füreinander geschaffen waren. Aus keinem anderen Grund hatten sie beide diese Träume. Aber natürlich wusste das der jeweils Andere nicht, aber sie wusste es, also war es ihre Aufgabe zu intervenieren - oder jedenfalls dachte sie das. Warum nur konnten die beiden das nicht auch sehen? Sie hatte inzwischen genug erfahren um zu wissen, was hier vorging. Die Elfen hatten eine ganz andere Verbindung zur Magie, zum Universum und allen Wundern darin. Zudem gab es alte Geschichten, die von Generation zu Generation weitergetragen wurden und an die sie ganz fest glaubte. Dieser Mann, den sie beide getroffen hatten, bevor diese Träume anfingen, man kannte ihn und Seinesgleichen unter verschiedenen Namen - Schicksalsboten, den Geist der Weihnacht, Armor und noch viele mehr. Es gab sie in allen möglichen Mythologien und Kulturen, aber sie waren mit Nichten ein Mythos sondern tatsächlich echt. Sie waren Diener des Herzens, dafür zuständig, das einsame Seelen sich fanden, dass eine Reihe von Zufällen eintrat, um Menschen zusammenzuführen, die sich unter normalen Umständen nie getroffen hätten und sie nahmen dabei die verschiedensten Gestalten an - wie auch die von Verstorbenen. Das Universum strebte nach Gleichgewicht und so wären auch diese beiden Menschen, wenn sie sich fanden, im Gleichgewicht - wie Yin und Yang. Aber diese beiden Menschen waren so weit voneinander entfernt gewesen, dass es etwas mehr als einen Zufall oder einen Zusammenstoß vor einem Lokal brauchte. Sie mussten erfahren, was sie haben könnten und das taten sie seit geraumer Zeit durch ihre Träume. Sie wussten beide, dass diese Träume etwas bedeuteten, aber sie waren so stur sich dagegen zu wehren und tatsächlich daran zu glauben. Willow hatte so sehr gehofft, dass der gestrige Abend ein Anfang gewesen wäre und offensichtlich war er das auch irgendwie, aber dennoch wollte sie diesen Mann treffen, der nicht Severus war. Vielleicht war es auch etwas viel verlangt, dass ein Abend gleich alles verändern würde, aber wenn Hermine sich jetzt darin verrennen würde, dass Sebastian der Richtige wäre, dann würden sie der Cance beraubt werden, denn die Magie der Träume würde nicht ewig anhalten. Sie vermutete, dass sie nach Heiligabend fort sein würden. Immerhin hatte Hermine bis dahin jemanden an ihrer Seite gewollt, um ihn ihrer Ersatzmutter vorzustellen. Auch das Schicksal und dessen Zauber hatten demnach ein Verfallsdatum. Und sie bezweifelte, dass diese beiden sturen Menschen ohne diese Träume ihren Weg finden würden. Aber noch war nicht aller Tage Abend. Noch hatte auch sie Zeit, dem Schicksal auf die Sprünge zu helfen, denn ihre Verbindung zur Magie um sie herum sagte ihr ganz deutlich, dass diese beiden Personen zusammen gehörten.
"Also was meinst du zu dem hier?", riss Hermine sie aus ihren Gedanken und hielt ihr ein tailliertes grünes Kleid entgegen und Willow seufzte. Das würde wohl ein hartes Stück Arbeit werden.

In your wildest DreamsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt