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Ich legte seine Gitarre auf seinem Bett und hörte ihm zu. Er sah den Boden ab. Er sah mich nicht an, vielleicht traute er sich nicht oder es war ihm zu unangenehm über seinen Dad zu reden. Er rieb seine Handfläche miteinander und dachte nach.

„Vor zwei Jahren hat meine Mom ihn erwischt mit einer anderen. Wir ließen es aber so aussehen, dass er einfach abgehauen ist. Diese Stadt hier ist klein. Jeder kennt jeden. Und es wird oft gelästert. Hätte jeder gewusst, dass Meredith's Mann eine Affäre hat...wäre Mom's Karriere nicht so gut ausgegangen. Jeder hätte ein anderes Bild von uns. Meine Mom schmiss ihm aus dem Haus. Er war auch nicht sauer oder wütend...im Gegenteil...er wollte das. Für ihn war seine Familie nicht gut genug.", er schmunzelte.

Er sah weiterhin nur den Boden mit gesenktem Kopf an.

„Seit dem Tag an, meldete er sich nicht. Er nahm sein Auto und kam nie wieder. Nicht mal eine Nachricht. Nicht mal ein hallo, Sohn ich vermisse dich. Oder ein 'tut mir leid'. Gar nichts. Ich war damals 16. Wir kann man einen Jungen mit 16 Jahren verlassen? Es ist genau der Zeitpunkt wo ein Kind einen Vater braucht. Ich habe alles alleine gelernt, erkundigt. Hatte meine ersten Küsse. Meine ersten Momente. War der Captain der Basketballmannschaft...dabei musste mein Dad mich unterstützen und mit tips geben nicht wahr? Naja...ich war sauer. Ich war so wütend weil er verschwand und sich nicht einmal schuldig gefühlt hat.", er sah mich an.

„Ich hab ihn heute früh gesehen. Ich verließ die Schule früher weil ich mein Auto in die Werkstatt bringen musste. Ich fuhr und fuhr...und...ich sah ihn.", seine Augen wurden glasig.

Oh nein...

„Er hielte Händchen mit einer Frau die nicht meine Mom war.", er schmunzelte.

„Ich stoppte das Auto und betrachtete die beiden. Ich war plötzlich so...ruhig. Mein Herz pochte nicht. Ich dachte ich würde vor Wut platzen und ihm gleich eine reinhauen. Aber nein so war es nicht. In mir war eine Ruhe, die...ich lange nicht mehr hatte. Ich wusste, ich habe 2 Jahre damit verbracht sauer auf mein Dad zu sein, aber jetzt bin ich nur enttäuscht. Die Frau war natürlich nicht so wunderschön wie meine Mom.", lachte er.

„Aber mein Dad, er...seine Augen...waren gleich. Sein Gesichtsausdruck war gleich wie damals. Ich wusste an dem Moment...er hat sich nicht verändert. Er blieb weiterhin der größte arschloch. Er würde mit diese Frau nicht länger als 2 Monate aushalten und würde gleich eine andere finden.", sagte er.

„Und da dachte ich, das ich froh bin, dass meine Mom ihn verlassen hat. Weil mein Dad immer schon kein guter Vater für mich war. Er trank viel. Er kam spät nach Hause. Und so einen Dad will ich nicht. Ich will nur meine Mom.", er lächelte.

„Denn sie gibt mir Möglichkeiten die nicht selbstverständlich sind. Sie unterstützt mich bei allem. Sie liebt mich so wie ich bin. Wir streiten nie. Wir reden und reden. Das sollte eine Mutter tun. Für seinen Sohn da sein.", nickte er langsam.

Ich streichelte seine Schulter.

„Mein Dad hasste es, dass ich Gitarre spielte und singen konnte. Er drohte mir. Er sagte ich muss ein Sportler werden. Ich muss der Captain sein und ich muss stark sein."

„Du hast Angst.", sagte ich leise.

Er sah mich an.

„Dein Dad hat dir damals so viel Angst gemacht, dass du denkst Gitarre spielen und eine schöne Stimme zu haben wäre eine...Schwäche. Aus diesem Grund willst du den anderen nicht zeigen was du alles kannst, weil du denkst das jeder so reagieren wird wie dein...Dad. Deswegen sagst du es keinem und es ist dein Geheimnis geworden.", sagte ich.

„Aber ich denke nicht so Hardin. Du hast ein so schönes Talent. Und das sollte nicht nur deine Mutter und ich wissen. Das sollte hier jeder wissen. Denk mal wie Blake vor Freude platzen wird wenn er wüsste was du alles kannst.", wir beide lachten.

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